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Verhandlungsverfahren | 03/2014

Planung der Öffentlichen Flächen im Umfeld Theater, Planetarium, CongressPark und Schulhofflächen Neue Schule Wolfsburg

Lageplan

Lageplan

Zuschlag

Levin Monsigny Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

„Das Besondere am Stadtbild Wolfsburgs ist die gleichstarke Bedeutung der Natur und der Bauwerke.“ (Hans Scharoun, 1965)

Vor 40 Jahren entwickelte Hans Scharoun das Wolfsburger Theater als langgestreckten Baukörper entlang der Topographie des Klieversbergs. In seiner organischen Architektur-sprache wurde es zum gebauten Teil der Landschaft. Gleichzeitig bildet das Theater den südlichen Abschluss der stadtbedeutsamen Sichtachse über die Porschestraße zum Wolfsburger Schloss. Seit der Fertigstellung 1973 prägt sein Volumen – erhaben auf den modellierten Rasenflächen des Klieversbergs gelegen – die Wahrnehmung dieses Stadt-raums.

Dieses architektonisch herausragende und liebgewonnene Bild gilt es zu wahren. So bleibt die landschaftliche Topographie der Rasenflächen unangetastet. Sie bildet weiterhin den grünen Sockel des Theaters. Die neue Intervention erfolgt südöstlich des Theaterbaus, zwischen Haupteingang und Parkplatz. Aus der Topographie der Landschaft entwickelt sich hier eine steinerne Terrasse. Sie bildet einen großzügigen Vorplatz am Haupteingang des Theaters und ist repräsentativer Ort der Ankunft. Der Vorplatz wird zum Auftakt der inszenierten Raumfolge des Theaters, die über Haupteingang, Kasse, Garderobe und Foyer in seinen großartigen Bühnenraum führt.
Gleichzeitig stellt die Terrasse die Anbindung zur Stadt her. Sie dient nicht nur denjenigen als Ankunftsort, die mit dem Auto zur Vorstellung kommen, sondern genauso den Fußgängern und Radfahrern. Ein barrierefreier Weg führt von der Porschestraße zur Ter-rasse, wo eine Treppe sowie eine langgestreckte Rampe den verbleibenden Höhenunter-schied von ca. 3,0 m überwinden. Der Treppenlauf nimmt die Richtung des Theatervor-daches auf, stellt jedoch gegenüber dem Bestand eine großzügigere Zugangssituation her. Die Rampe bietet die barrierefreie Erschließung für mobilitätseingeschränkte Personen und führt Radfahrer in den südlich angrenzenden Landschaftsraum.
Die Terrasse ist sowohl Vorplatz des Theaters als auch Balkon zur Stadt. Sie liegt genau in der Flucht der Stadtachse zum Wolfsburger Schloss, die durch behutsames Auslichten des Baumbestandes geöffnet und erlebbar gemacht wird. Der Schnittpunkt beider Richtungen wird von einem Lern-Feld des Campus – einer künstlerischen Intervention zur Wolfsburger Stadtachse – besetzt.


Die Formsprache und Materialität der Freianlagen fügt sich in das Gestaltungskonzept des Bildungscampus ein. So sind die Wege entsprechend der Grundsätze in Topographische Bänder und Campuswege differenziert. Ihre Belagsflächen aus unterschiedlich farbigem, geschliffenem Asphalt sind von breiten Beton-Bändern gefasst, auf denen nach Bedarf die Ausstattung wie Bänke, Geländer oder Fahrradständer angeordnet werden. Auch die Stützmauer der Terrasse entwickelt sich aus einem hellen, glatten Sichtbeton.
Neue Lernorte werden den vorhandenen hinzugefügt und verdichten sich zur Bildungs-landschaft am Klieversberg. Die Vegetationsflächen werden innerhalb des exemplarisch zu bearbeitenden Bereiches als modellierte Rasenflächen ausgebildet. Um den landschaftlich grünen Sockel des Theaterbaus zu stärken, wird vor seiner stadtzugewandten Nordfassade auf das Einfügen einer Landschaftstribüne verzichtet.
Die Folgekosten sowohl für die Wege als auch für die Vegetationsflächen sind gering.
Schnitt Rampe entlang des Stadtbalkons

Schnitt Rampe entlang des Stadtbalkons