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Verhandlungsverfahren | 03/2014

Planung der Öffentlichen Flächen im Umfeld Theater, Planetarium, CongressPark und Schulhofflächen Neue Schule Wolfsburg

Lageplan

Lageplan

Teilnahme

Lützow 7 Müller Wehberg Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

VOF Verfahren Öffentliche Flächen am Theater Wolfsburg

Auf Grundlage der zur Verfügung gestellten Unterlagen wird die Planungsaufgabe im Rahmen des
VOF Verfahrens als gestalterisch – technisch – monetär charakterisierte Planung mit dem Ziel der
Findung einer realisierbaren Lösung der Aufgabe verstanden.
Unter Beachtung einer vorliegenden gestalterischen Konzeption wurden die Frei- und
Verkehrsflächen innerhalb des Planungsumgriffs, im Besonderen in Bezug auf Gestaltung,Topografie, Verkehrsführung und Funktionalität bearbeitet. In den Grenzen des Bearbeitungskorridors wurden unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Gestaltung desPlanungsumgriffs Detaillierungen durchgearbeitet und der Entwurf kostenmäßig bewertet. Auf Grundlage der Kostenermittlung sowie den Vorgaben wurde daraufhin das Honorar gemäß HOAI 2013 für den Bearbeitungskorridor ermittelt.
Der Entwurf sieht vor, die Umgestaltung der Freianlagen am Theater in Wolfsburg im Kontext und
Sinn der Planung des Architekten Scharoun konsequent landschaftlich herauszuarbeiten.
Kerngedanke ist die Erschließung ohne bauliche „Rampenbauwerke“ sowie unter Nutzung rein
landschaftlich – topografischer Maßnahmen sensibel und unauffällig in die Höhenlage des Geländes
zu integrieren. Sämtliche im Gefälle liegenden Wegeflächen wurden mit max. ca. 5% Gefälle
berechnet somit besteht die Möglichkeit im Abstand von 10m Rampenlänge (gem. DIN) jeweils ein
1.5m messendes Podest mit 3% Gefälle bei einer Steigung von 5.3% für die Rampenabschnitte zu
realisieren. Der bisher nicht realisierte Spiegelteich, gemäß der Entwurfskonzeption Scharouns,
wurde in Bezug auf die Geländehöhen in Mittellage am Hang positioniert und in der Formgebung auf
die Topografie hin optimiert. Notwendig werdende Geländeanpassungen an die Wegeführung des
Konzepts werden mittels ausgleichender Auffüllungen vorsichtig an die Lage des vorhandenen
Hanges angeglichen. Der Aushub des Spiegelteiches generiert bei einer wasserbaulich gesicherten
Böschungsneigung von 1:1 unterhalb des Wasserspiegels ein ausgeglichenes Verhältnis von Aufund
Abtrag innerhalb des Gesamtumgriffs.
Die fußläufige Verbindung zum Haupteingang des Theaters ist großzügig und in weitgehend direkter
Beziehung vom Wegekreuz am Planetarium angelegt. Innerhalb der ersten beiden Wegestrecken sind
bei großzügiger Breite Fuß- und Radweg parallel geführt. Zur Vermeidung von Querungen der
Verkehrsarten am Eingang des Theaters wird im Weiteren der Radweg getrennt geführt und
zwischen Parkplatz und Theater Vorplatz zur Sauerbruch Straße angeschlossen.
Die zum Denkmal gehöhrende Treppenanlage am Eingang wird leicht modifiziert und der ihr
zustehenden Geltung nach vollständig erhalten. Diese führt sinnfällig hinab in einen minimalistisch
ausgestalteten Theatergarten und schießt im Weiteren an den Radweg, in dessen Fortsetzung im
Süden eine Rampe zur Bushaltestelle anschließt, an.
Lernfelder und Geländesitzstufen gemäß Vorgabekonzept werden topografisch sinnvoll eingesetzt
und ergänzen die zukünftigen Angebote der umgestalteten Freianlagen am Theater in Wolfsburg.
Für die geplante Überformung der Topografie wird zunächst die vorhandene Grasnarbe abgeschoben
und der anstehende Oberboden zur Wiederverwendung seitlich auf Haufwerke transportiert.
Der zur Geländemodellierung notwendige Füllboden kann im Rahmen der Gesamtbaumaßnahme u.a.
durch anfallenden Aushub für das geplante Wasserbecken vor dem Theater vollständig generiert
werden. Im Rahmen des Bodenauftrages können – je nach tatsächlichem Bedarf –
Sicherungsmaßnahmen in Verbindung mit auftretendem Schichtenwasser (z.B. quer zum Hang
verlaufende Sickerstränge) berücksichtigt werden. In besonders steilen Hanglagen können darüber
hinaus sichernde Gewebe (Geogitter, Kokosgewebe) in oder auf die Bodenhorizonte eingebracht
werden.
Baumstandorte innerhalb der Geländeumformung werden soweit möglich großzügig eingebunden
oder – im Fall notwendiger Aufschüttungen – durch Sonderbauweisen (Leichtbausubstrate,
zusätzliche Belüftungen, Wurzelbrücken, o.ä.) entsprechend berücksichtigt. Im unteren Hangbereich
ist die Fällung einer Baumgruppe erforderlich, wodurch gleichzeitig eine Stärkung der Sichtachse auf
das Theater erreicht wird.
Die Wegeflächen werden – in Abhängigkeit der weiteren Einbindung in das Gesamtkonzept –
entweder als Ortbeton mit feiner Oberflächenbearbeitung (z.B. „Rasenstrich“ oder gewaschen) oder
als geschliffene Gußasphaltbauweise (Terrazzo-Optik) vorgeschlagen. Der Tragschichtenaufbau wird
entsprechend der zu erwartenden Verkehrsbelastung ausgelegt.
Beide Bauweisen lassen bei Bedarf eine Einfärbung zu, so dass eine optische Absetzung der Fahr- und
Gehflächen möglich ist. Zusätzlich wird als bauliche Trennung eine schlichte Handlauf-Konstruktion
aus gebürsteten Edelstahlbügeln vorgeschlagen, die gleichzeitig die notwendige Unterstützung für
mobilitätseingeschränkte Personen bietet.
Die Sitzmauern werden je nach Wahl des Wegebelags entweder aus Ortbeton unter Verwendung
einer Oberflächenmatrize gefertigt oder als Betonwerkstein in Sichtbetonqualität mit
unterschiedlichen Baulängen gesetzt. In beiden Materialalternativen ist eine farbliche Anknüpfung an
die Farbwahl der Wege gewünscht.
Die neu entstandene Geländesituation erhält eine Substratschicht aus dem seitlich gelagerten
Oberboden auf den eine Rasensaat auf gebracht wird. Zur Vermeidung von Erosionsschäden
während der Anwachszeit wird vorgeschlagen, diese Ansaat in Form einer sog. Anspritzbegrünung
aufzutragen.


Berlin, den 23.01.2014
Lageplan Ausschnitt

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