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Offener Wettbewerb | 04/2014

Landesgartenschau Wangen im AllgÀu 2024

Perspektive BĂŒrgerpark | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Perspektive BĂŒrgerpark | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

ein 1. Preis

Preisgeld: 27.000 EUR

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

löhle neubauer architekten BDA pmbb

Architektur

ErlÀuterungstext

STADTGEWEBE „FIL A FIL“ | Die Wangener Stadtlandschaft besitzt heute schon entlang der Argen ein bandförmiges Pattern urbaner Strukturen – Strukturen, die von Bebauung, Wasser oder Landschaft geprĂ€gt sind, Strukturen, die locker gegeneinander versetzt im stadtlandschaftlichen Weichbild treiben.
Dieses besondere urbane Gewebe bildet die Basis fĂŒr unser Konzept. Durch gezielte Neubebauung, Akzentuierung der Parklandschaft und spĂŒrbare Freistellung der Wasseradern werden diese „urbanen FĂ€den“ in den ihren originĂ€ren Themenfeldern Grau / GrĂŒn / Blau lesbar geschĂ€rft und mit querlaufenden Verbindungskorridoren zu einem engmaschigen Stoff „Fil Ă  Fil“ verwoben. Ein ungewöhnlicher, jedoch ortsangemessen und reizvoll changierender, stark von GrĂŒn durchwirkter und vom Wasser geprĂ€gter Stadtraum entsteht.


„SIEDLUNGS - FIL“ | Mit der Adaption der bestehenden Arbeitersiedlung, dem neuen ERBA Mischgebiet und der neuen Gartenstadt werden ergĂ€nzend zur Neuausrichtung der Spinnereien drei unterschiedliche stĂ€dtische Charaktere im Bearbeitungsraum entwickelt.
Im EBRA-GelĂ€nde bildet eine durchgehende Kreativ-Meile Orientierung und RĂŒckgrat der neuen Entwicklung. Im Westen der Spinnerei werden die wenigen bestehenden Relikte der Arbeitersiedlung saniert und durch neue Wohnungsbauten rund um den neuen EBRA Park zeitgemĂ€ĂŸ ergĂ€nzt. Durch die Ausrichtung, und durch Villen-Strukturen, hohen Gartenanteil und engen Park- und Landschaftsbezug entsteht hier im Anklang einer traditionellen Gartenstadt neuer Stadtrand.
Kraftvoller Mittelpunkt und Verbindungselement bildet der neue Kreativ Campus in den sanierten historischen Industriebauen der Spinnerei. In die Neue Spinnerei werden Veranstaltungssaal, Restaurant und großzĂŒgige GewerberĂ€ume integriert. Sie werden durch das neue GrĂŒnderzentrum fĂŒr Kreative Berufe in der alten Spinnerei und den angrenzenden Bauten ergĂ€nzt.
Östliche der Spinnereien entwickelt sich ein flexibles wie dichtes Cluster mit einem Mix aus Gewerbe und Wohnen. Eine offene Baumhalle bildet den respektvollen Abstand zum Werkskanal und gewĂ€hrleistet ausreichend Raum fĂŒr die erforderlichen StellplĂ€tze.
Die Argensiedlung wird als beispielshaft neue Gartenstadt entwickelt. In einem modulhaften System – beispielweise als Holzbau – entwickelt sich in einem lichten Schleier von BlĂŒtenbĂ€umen ein enges Geflecht von Wohnen und Freiraum. In dieser verwobenen Melange entstehen EinzelhĂ€usern, Maissonetten und Geschosswohnungen hohem Gartenbezug zwischen BĂ€umen, Hecken und DachgĂ€rten. Gemeinschaftseinrichtungen und Versorgung finden sich mittig entlang der GrĂŒnfuge. Die Grundteilung in drei Hauptcluster erlaubt eine zeitlich gestaffelte Entwicklung.


„WASSER-FIL“ | Argen und Werkskanal bilden das thematische RĂŒckgrat des Gewebes. Bei beiden wird unter BerĂŒcksichtigung der hydraulischen und statischen Belange die ZugĂ€nglichkeit verbessert. Durch neue Wege entlang der Ufer und durch beherzte Freistellung strahlt der „gefĂŒhlte Wasserbezug“ imagebildend weit in die angrenzenden FlĂ€chen.
Der Werkskanal erhĂ€lt entlang des Nordufers einen schmalen Steg, der den SĂŒdring mit einem filigranen Steg quert und mit Rampen und Stegen im Kreativcampus endet.
Entlang der Argen werden auf der stadtabgewandten Seite Ufer abgeflacht, geshaped und in einem dynamischen Umfang in die Parklandschaft integriert. Neue Stege verdichten das Wegenetz und lassen den Talraum von allen Seiten aus erlebbar werden.


„PARK-FIL“ | Von Osten her entwickelt sich schalförmig entlang der Argen eine Abfolge von neuen Parkanlagen, die im EBRA-Park im Westen ihren Abschluss findet.
Der Argenpark erhÀlt zur Wohnbebauung einen lichten Schleier von ObstbÀumen und öffnet sich mit partiellen Absenkungen zum Fluss.
Die Argeninsel wird von Sport und Spiel dominiert und mit einem Feld naturnahen Wasserlaufs gefasst.
Der BĂŒrgerpark öffnet sich großzĂŒgig ĂŒber die SportflĂ€chen hinweg. Gereihte SolitĂ€rbĂ€ume und kompakte Baumgruppen umschreiben TeilrĂ€ume mit optisch fließenden ÜbergĂ€ngen. GroßzĂŒgig öffnet er sich zur Argen und inszeniert spielerisch die besondere GewĂ€sserdynamik.
Der EBRA-Park entwickelt sich als extensiver Landschaftspark, der im direkten Umfeld der Spinnereien attraktive Spiel- und Sportangebote ausweist und dann sich fließend in immer grĂ¶ĂŸer werdenden RĂ€umen zur angrenzenden Landschaft öffnet.
ErgĂ€nzend zu den grĂ¶ĂŸeren Einheiten findet sich mit den KleingĂ€rten, mit der Einbeziehung der HangwĂ€lder, der Bildungslandschaft, den Reitanlagen oder dem sanierten SiedlungsgrĂŒn akzentuierende Teilaspekte.
Ausgehend von der Argenterrasse am Argencenter verbindet eine durchgehende Argenpromenade die unterschiedlichen Parkbereiche und endet in einer großzĂŒgigen Geste an der EBRA Terrasse mit weitem Blick in den Landschaftsraum. In den changierenden Aufweitungen der Promenade finden sich akzentuierend Ausstattungen fĂŒr Aufenthalt und Spiel.


„SCHAU – FIL “ | Die Gartenschau lagert sich als weiterer „Fil“ ĂŒber das GesamtgelĂ€nde – „Fil Ă  Fil“, wird auch Thema der Schau. Die Argen, der Wandel des ERBA GelĂ€ndes, der Reiz der landschaftlichen Weite und das ungewöhnliche Wechselspiel des Gewebes zwischen Grau / Blau / GrĂŒn werden prĂ€gend fĂŒr das Bild dieser Gartenschau. Neben den beiden eingezĂ€unten Schwerpunkten bilden fĂŒr die Schau temporĂ€r eingestreute paillettenartige Verdichtungen im Gewebe bilden attraktive Trittsteine.
Entlang eines geschlossenen Rundweges wird das Gesamtgewebe inszeniert. BlĂŒtenbĂ€nder unterstreichen seinen Verlauf. EingezĂ€unt werden unter AusnĂŒtzung von natĂŒrlichen Grenzen und vorhandener Bauten lediglich das ERBA Areal und partiell der BĂŒrgerpark. Vorhandene Strukturen wie beispielsweise die ERBA Hallen werden gezielt mit einbezogen. TemporĂ€ren Einbauten konzentrieren sich auf diese Teilbereiche, insbesondere auf die zukĂŒnftigen Baufelder im ERBA oder auf Felder zukĂŒnftiger SportplĂ€tze im BĂŒrgerpark.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit ist geprÀgt durch eine eigene Formensprache, die interessante Raumfolgen aufweist.

Im Bereich der Argen wird ein schlĂŒssiges Wegekonzept vorgetragen, das im Wechsel zwischen Platz- und Wegeverbindungen sowie GrĂŒnrĂ€umen abwechslungsreiche TeilrĂ€ume schafft. Der Umgang mit dem GewĂ€sser im Bereich des BĂŒrgerparks stellt einen starken Eingriff in ökologische und wasserbautechnische Anforderungen dar. Der Argenraum wird durch die neuen Wiesenrampen kĂŒnstlich ĂŒberhöht, leider zulasten des natĂŒrlich uferbegleitenden Aueraumes. Die Querungen vom Festplatz bis zum Gehrenberg schaffen großzĂŒgige Verbindungen ĂŒber die Insel hinweg und bilden kommunikative Aufenthaltsorte aus. Mit weiteren Querungen entlang Argen wird sparsam umgegangen, was sich auch wirtschaftlich positiv auswirkt.

Der Zugang von Lindau in die Stadt ist sensibel gestaltet und greift die bestehenden Raumvernetzungen qualitĂ€tsvoll auf. Auch stĂ€dtebaulich ist die Eingangssituation im ERBA GelĂ€nde schlĂŒssig weiter entwickelt. Auf die Erschließung von der Lindauer Straße als auch auf die Bebauung kann verzichtet werden, sie stören den Übergang Stadt/Landschaft. Die Anforderungen des Denkmalschutzes werden durch eine rĂ€umliche Aufwertung positiv beachtet. Das zu erhaltende Kesselhaus fehlt jedoch.

Der Kanal zur Wasserkraftanlage wird als stĂ€dtebauliche IdentitĂ€t in das Gesamtkonzept integriert. Der Kanalhochweg macht das Wasser erlebbar und schafft eine kurze Verbindung der ERBA zur Altstadt. Die BrĂŒckenquerungen von der ERBA aus ĂŒber die Argen auf das sĂŒdliche Ufer und die damit möglichen Wegeverbindungen entlang der Argen ĂŒberzeugen. Die Idee der Gartenstadt im Bereich Auwiesenweg ist interessant aber Richtung Westen zu weit in den Raum eingreifend.

Der östliche Stadteingang aus Richtung P 14 erfÀhrt eine Aufwertung durch nutzbare Terrassen zum Wasser hin.

Die FußballplĂ€tze am Gehrenberg sind in ihrer Lage nicht sinnvoll umsetzbar, da in die falsche Rich-tung orientiert.

Das Gesamtkonzept stellt einen wertvollen Gestaltungsbeitrag dar und ĂŒberzeugt im Ideenbereich mit seiner Formensprache. In der Umsetzung wird die Arbeit eher kritisch gesehen.
Perspektive ERBA-GelÀnde | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Perspektive ERBA-GelÀnde | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

ERBA GelÀnde Lageplan 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

ERBA GelÀnde Lageplan 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Schnitt ERBA GelÀnde 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Schnitt ERBA GelÀnde 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Schnitt BĂŒrgerpark 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

Schnitt BĂŒrgerpark 1/500 | lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh | löhle neubauer architekten

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