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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Neubau Rathaus mit Aussenanlagen der Verbandsgemeinde Pellenz

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 1.500 EUR

LHVH ARCHITEKTEN BDA Partnerschaft mbB Lohner Holschbach Voss

Architektur

kister scheithauer gross architekten und stadtplaner GmbH

Architektur

STERN LANDSCHAFTEN

Landschaftsarchitektur

Dr.-Ing. Patricia Merkel Architektin BDA

Architektur

Erläuterungstext

Erläuterungsbericht

Städtebauliche Konzeption

Das neue Rathaus der VG Pellenz in Plaidt ist als kompakter rechteckiger Baukörper ausgebildet und bildet mit den drei kleinen, im nördlichen Bereich gelegenen, und ebenfalls rechteckig ausgebildeten Nebengebäuden und dem Regenhaltebecken im Süden ein neues Ensemble. In der scheinbar bezuglosen Position des Grundstücks und der besonderen Situation der Verbandsgemeinde stellt dieses Ensemble einen neuen und eigenen räumlich-gestalterischen Kontext dar.

Um einen städtebaulichen Akzent im Übergang von der vorhandenen Einfamilienhaus-Bebauung zum geplanten Gewerbe-Mischgebiet – besonders zum Rewe-Markt – zu schaffen, nimmt das neue Rat-haus-Ensemble eine Solitärposition auf dem Grundstück und zur Umgebung ein. Von der Friedhofstraße abgerückt, schafft das neue Rathaus einen baulichen Abstand zu den Einfamilienhäusern im Süden. Er verortet sich damit eigenständig in Bezug auf seine unmittelbare Umgebung und schafft mit seinem Vorplatzbereich eine Filterzone zur vorhandenen Bebauung. Im Norden bilden die Nebengebäude ebenfalls einen Filter zwischen dem Parkplatz und dem Neubau. Der neue Rathausbaukörper der VG Pellenz in Plaidt ist zweigeschossig und über der süd-westlichen Ecke dreigeschossig ausgebildet. Durch die kleine eingeschossige Eckerhöhung auf dem zweigeschossigen Baukörper wird eine „Körnigkeit“ geschaffen, die zwischen der Großstruktur des Gewerbegebietes und der Kleinstruktur des Einfamilienhausgebietes eine vermittelnde Rolle einnimmt. Aufgrund der Besonderheit des Eckgrundstückes erfolgt die Haupterschließung über einen tiefen Baukörpereinschnitt folgerichtig an der Ecke Friedhofstraße/Planstraße. Durch die Erhöhung von zwei auf drei Geschosse an dieser Stelle wird die Eckposition zusätzlich gestärkt. Eine weitere Erschließung befindet sich auf der Nordseite des Gebäudes vom geplanten Mitarbeiter-Parkplatz.

Entwurfsabsicht

Das neue Rathaus ist als bürgernahes Gebäude konzipiert. Im Erdgeschoss befinden sich daher alle publikumsintensiven Ämter und der Sitzungssaal, an den sich ein zweigeschossiges und von oben belichtetes Foyer angliedert. Das Foyer bildet den Haupterschließungsbereich an dem sich Haupt- und Nebenerschließung, alle vertikalen und horizontalen Verkehrswege bündeln. Der klare Baukörper orientiert sich mit seinen zwei Geschossen zu allen vier Umgebungsseiten. Das Volumen des dritten Geschosses über dem Eingangsbereich (Verwaltungsspitze) auf der Ecke formuliert darüber hinaus eine symbolische Geste der Überhöhung. Mit seiner Höhe von 10,95 Metern bildet es an dieser Stelle die (nötige) Zeichenhaftigkeit eines „Rathausturms“. Dieser ist auch als symbolische Fernwirkung über Plaidt hinaus in die anderen Gemeinden der VG Pellenz zu verstehen. Typologisch gliedert sich das Gebäude in einen inneren Kern (Nebenflächen) mit umlaufenden Funktionsbereichen (Ämter, Sitzungssaal, Archiv etc).
Der Kernbereich zum Foyer kragt im Obergeschoss im Bereich neben einer einläufigen Treppe bis zum Infobereich über, sodass über die Höhe des zweigeschossigen Foyers eine dreidimensionale Wandskulpturskulptur „erwächst“.

Konstruktion, Material, Fassade

Die Konstruktion ist als Betonskelett mit einem Stützenabstand von 5,00 Meter und einem Fassaden- und Büroraster von 1,25 Meter geplant. Wegen seiner traditionellen Verwendung in der Region (Kloster Maria Laach) wird ein Tuffstein (Vulkanstein) als Fassadenmaterial gewählt. Im Erdgeschoss verläuft vom Sitzungssaal im Westen, entlang des Einschnittes an der Südost-Ecke, bis hin zum Bürgerbüro im Süden ein rotes glänzendes „Kupferband“ aus kupfereloxiertem Aluminium. In tiefen Tuffstein-Laibungen ausgebildete stehende Fensterformate - ebenfalls aus kupfereloxiertem Aluminium – bilden als glänzendes Oberflächenmaterial einen Kontrast zu der steinigen Anmutung des Gebäudes. Rotes Kupfer wiederholt sich im Boden des Vorplatzes und symbolisiert das feierliche Moment (Trauung, Feier im Sitzungssaal oder Foyer) eines Rathauses.
Der innere Bodenbelag (Terrazzo) wird farblich aus dem Außenraum nach innen fortgeführt und ruft Assoziationen an – hie erkaltete – Vulkanasche hervor.

Wirtschaftlichkeit

Die kompakte Bauform, der Einsatz regionaler Materialien (Vulkanstein), die optional geringe Unterkellerung und hohe Wärmedämm-Maßnahmen halten den Kostenaufwand und die Betriebskosten niedrig.

Freiraumgestaltung

Gelände: Das Gelände fällt in Südostrichtung ab. Stufenlos passt sich die Anlage dem Höhenverlauf des geplanten, rekonstruierten Hügels an.

Vorplatz und rückwärtiger Ruheort: Am Rathaus, zur Friedhofstraße hin, gibt es einen kleinen Vorplatz. Ein in den Boden eingelassenes Band aus Kupfer stellt die Ortsteile der Verbandsgemeinde und deren geografische Zusammenhänge dar. Als Symbol für die Verbandsgemeinde Pellenz setzt eine Blutbuche einen Akzent auf dem Vorplatz (anstatt der traditionellen „Dorflinde“). Mit ihrem rot-purpurnen Laub unterstützt sie die Solitärstellung des Ensembles und verleiht dem Vorplatz eine zurückhaltende und festliche Atmosphäre. Eine lange Bank lädt zum Verweilen ein. Auf der Nordseite zwischen Haupt- und Nebengebäude entsteht, fast beiläufig, ein Ruheort im geschützten Schattenbereich der Gebäude. Bänke an den südlichen Fassaden der Nebengebäude bieten Platz für eine kurze Pause.

Material und Vegetation

Fast das gesamte Gelände wird aufgrund der geologischen Verhältnisse (Vulkanasche) befestigt. Als durchgängige Oberfläche ist ein dunkler Asphalt mit hohem Glimmer- und Quarzanteil vorgesehen, die ihn in einer bescheidenen Art glänzen lassen.
Zur neuen Planstraße im Westen und zur Friedhofstraße gibt es einen 1,25-Meter breiten Basalt-Streifen (Straßenbord), der das Gelände einrahmt und damit den Übergang zum Grundstück verdeutlicht. Zur westlichen Planstraße und zur geplanten Bebauung im Osten bilden Hecken aus Berberitze einen grünen Saum. Im Parkplatzbereich, vis-à-vis des Rewe-Einganges, stellen geschnittene Linden eine gewünschte Raumbildung.

Rückhaltebecken

Das Regenrückhaltebecken hält sich in seiner Position, Dimension und Höhenlage an die Vorgaben des Bebauungsplanes. Wie auch die Garagen nördlich des Hauptgebäudes ist es als technisches Bauwerk ähnlich behandelt: Ein Mauerwerk aus Tuffstein fasst es ein. Somit wird der Straßenabschnitt deutlich gefasst, der Vorplatz erhält einen klaren räumlichen Abschluss nach Osten hin. Das Dach ist – ähnlich einer Pergola – aus Lamellen gestaltet und dient dem Sichtschutz vom Hauptgebäude aus. Das Wartungstor ist an der Friedhofsstraße positioniert.

Ruhender Verkehr

Den Bediensteten steht nördlich des Hauptgebäudes ein kompakt organisierter Parkplatz mit 38 Parkplätzen zur Verfügung. Zur besseren Übersicht sind die Ein- und Ausfahrtsituationen getrennt geplant. Insgesamt 9 Besucherstellplätze (davon 4 Stellplätze für Mobilitätseingeschränkte und Familien (Eltern/Kind), 1 VW-Parkplatz, 4 reguläre Parkplätze) und 11 Fahrradbügel (für 22 Fahrräder) befinden sich an der Friedhofstraße in unmittelbarer Nähe zum Haupteingang (Besuchereingang).

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser assoziieren das Bild eines traditionellen Rathauses mit Turm und transformieren dies auf den Wettbewerbsort. Es wird ein solitäres, zweigeschossiges Gebäude mit einer turmartigen Eckbetonung entwickelt.
Symbolisch steht diese für die Verbindung zu den anderen Orten in der Verbandsgemeinde.
Vor dem Gebäude zur Friedhofstraße hin wird ein gut proportionierter Vorplatz
ausgebildet, der mit dem künstlerischen Mittel einer Platzintarsie ein weiteres Band
zu den Verbandsgemeinden knüpft. Die Organisation der Freibereiche mit Mitarbeiterparkplatz im Norden und ausreichend bestücktem Besucherplatz auf dem
Grundstücksteil des Regenwasserrückhaltebeckens überzeugt. Die Ränder zur
Erschließungsstraße und den Nachbargrundstücken im Osten werden durch
Heckenpflanzungen abgeschirmt. Der Mitarbeiterparkplatz bleibt ansonsten ohne
Begrünung (Bäume), was zu überprüfen wäre.
Im Gebäudeinneren sind die öffentlichen Funktionen übersichtlich organisiert und
ermöglichen gute Orientierung. Tragende Idee ist eine Durchwegung des Gebäudes
vom Vorplatz bis zum Parkplatz der Mitarbeiter.
Das überglaste Atriumfoyer mit einem zweigeschossigen Luftraum und einläufiger
Treppe ist ein attraktives Angebot. Die Höhe des Sitzungssaals gibt die Raumhöhe
für das EG vor, was zu einer geringfügigen Erhöhung der Kubatur führt. Das
Verwaltungsgeschoss im OG ist als Rundlauf um den Nebenraumkern und Luftraum
angeordnet. Die Flurzonen sind eher zu großzügig bemessen. Die Lage des
Archivraums im 1.OG ist ggf. zu prominent und statisch aufwendig. Für das
Turmzimmer im DG sind die Räume des Bürgermeisters vorgesehen, was aufgrund
der Arbeitsbeziehungen als eher nachteilig gesehen wird.
Die Vorschläge zur Fassadengestaltung mit Tuffstein und kupferfarbenen (Laibungs-)
Elementen werden überzeugend vorgetragen.
Der Entwurf überzeugt in gestalterischer und typologischer Hinsicht. Die
funktionalen Anforderungen sind weitgehend erfüllt. Die wirtschaftlichen Kenndaten
liegen im durchschnittlichen Bereich. Überzeugend ist auch die stringente Haltung
in der Zusammenführung der Architektur von Gebäude und Außenraum.
Anerkennung stern landschaften

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Modell

Modell

Grundriss EG

Grundriss EG

Anerkennung stern landschaften

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Lageplan

Lageplan

Grundriss 1. OG und 2. OG

Grundriss 1. OG und 2. OG

Anerkennung stern landschaften

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Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Anerkennung stern landschaften

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Grundriss 1. und 2. OG

Grundriss 1. und 2. OG

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Anerkennung stern landschaften

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Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Anerkennung stern landschaften

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Ansicht West

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht West

Anerkennung stern landschaften

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Ansicht Nord

Ansicht Nord

Anerkennung stern landschaften

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Ansicht Ost

Ansicht Ost

Anerkennung stern landschaften

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