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Einladungswettbewerb | 03/2014

Messeeingang mit Büro- und Hotelkomplex an der Europa-Allee

2. Preis

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Der Architekturwettbewerb für einen neuen Messeeingang mit Büroturm und Hotel in Frankfurt a.M. ist entschieden. Der zweite Preis ging an ASTOC Architects and Planners.

Das Frankfurter Messegelände soll einen zusätzlichen südlichen Eingang erhalten. Auf einem Grundstück an der Emser Brücke im angrenzenden Europaviertel wird der neue Zugang in einen Komplex mit Büro- und Hotelnutzung integriert. Das Grundstück befindet sich an der Schnittstelle vom Boulevard mit seiner großstädtischen siebengeschossigen Bebauung einerseits und der Reihe von Hochpunkten entlang der Bahnstrecke andererseits. Nicht zuletzt verankert das Baufeld mit seiner zulässigen Gebäudehöhe von 100 m den neuen südlichen Messeeingang und die Messeverwaltung großräumig in der Stadt.

Die städtebauliche Testplanung zur Emser Brücke von ASTOC aus dem Jahr 2004 sah ein Cluster unterschiedlich hoher Baukörper um die Kreuzung von Boulevard und der Emser Brücke/Bahn vor, der mittlerweile auf der Westseite der Brücke zusammengezogen und im Bebauungsplan fixiert wurde und zusammen mit dem Messe-Torhaus von OM Ungers eine nach Süden niedriger werdende Reihe bildet. In dieser Planung wurde eine Höhenstaffelung festgelegt, die auch bei einer Verschiebung der Baukörper auf eine Seite der Brücke ihre Gültigkeit nicht verliert: zusätzlich zur Traufhöhe von ca. 26 m entlang der Europa-Allee ist ein Horizont von etwa 45 m eingeführt, der zwischen den beiden Extremen – Hochhaus und städtischer Block – vermittelt und zur Emser Brücke drei Volumen unterschiedlicher Höhen ausbildet.

Sämtliche Entwürfe sind vom 15. Bis zum 25. April in einer Ausstellung im Planungsdezernat der Stadt Frankfurt, Kurt-Schumacher-Straße 10, zu sehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit verfolgt einen städtebaulichen Ansatz mit deutlicher Ablesbarkeit der Funktionen Messeeingang, Bürohochhaus und Hotel. Dazu wird neben dem Büroturm ein zweiter, kleinerer Turm auf der Südostecke des Grundstücks für den Hotelkomplex vorgeschlagen. Gleichwohl wird die durchlaufende Traufkante der Europa-Allee aufgenommen und als Gebäudesockel interpretiert, der oberhalb des eingerückten, verglasten Messeeingangsbereichs einen Rahmen für die beiden Hochpunkte darstellt. Das so entstehende Gebäudeensemble ist schlüssig aus den städtebaulichen Rahmenbedingungen abgeleitet und wird sehr positiv beurteilt. Allerdings ergeben sich im Verschränkungsbereich dieses Bügels (Büronutzung) mit dem Hotelturm einige unklare Funktionszuordnungen sowie kritische Tageslichtsituationen um ein zu enges Oberlicht. Der Messeeingang wirkt großzügig, mit interessanten Blickbeziehungen, ohne überdimensioniert zu wirken. Im Erdgeschoss ergibt sich eine klare Raumfolge, wobei die Lage der zwischen den Stützen eingestellten Treppen in Frage gestellt wird. Eine Verschiebung dieser Erschließungselemente ist jedoch problemlos möglich. Die über dem Eingangsbereich "schwebende", offene Restaurantebene wird aufgrund des ungelösten Umgangs mit Gerüchen in der dargestellten offenen Struktur als kritisch bewertet. Die Bürogrundrisse im Hochhaus weisen eine relativ kleine Grundfläche auf und sind nicht in allen Gebäudebereichen teilbar; die Aufzugsausstattung ist knapp. Die Ausrichtung einer Vielzahl von Büros zum Innenhof im Gebäudesockel wird von einigen Preisrichtern kritisch gesehen. Die metallische Fassade wirkt durch eine feines Spiel mit den Lisenenbreiten elegant, wobei die Betonung des horizontalen Bügels eine klare Gliederung der Baukörper schwächt. Die Arbeit zeigt eine gute Auseinandersetzung mit den Aspekten der Nachhaltigkeit.