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Einladungswettbewerb | 04/2014

Wohnbebauung Fallstraße 34

2. Preis

Preisgeld: 17.400 EUR

Temperaturas Extremas Arquitectos / amann canovas maruri

Architektur

PROAP - Estudos e Projectos de Arquitectura Paisagista

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf schlägt die Ergänzung des städtischen Blockrandes mit einem Block vor, der den Straßenraum weiterbaut und einen baumbestandenen offenen Innenhof erzeugt. Gleichzeitig werden die großen Volumen mit kompositiven Mitteln strukturiert um die urbane Wirkung zu reduzieren, trotz Ausnutzung des möglichen Bauvolumens.
Genauso werden Fassaden zum Stadtraum als zwei gut differenzierte Gesichter ausgebildet. Das erste, nach außen gerichtete, nimmt Kontakt mit der Stadt auf und tritt ihr ausgeglichen und kraftvoll gegenüber. Es wird weiter differenziert um auf die jeweilige Situation einzugehen. Die Nordfassade verwendet eine harte Schale mit vertikalen Öffnungen um ein urbanes Pendant zu den Nachbargebäuden zu erzeugen, die Westfassade reagiert auf die besondere Lage zur Bahnstrecke hin mit einer flexiblen doppelten Schicht um den Schallschutz zu garantieren.
Das zweite Gesicht blickt ins innere des Blockrandes und konzentriert sich auf die Verbindung mit dem Innenraum, mit dem Park und den Gärten. Es ist leiser im Ausdruck, angenehmer, liest die Vegetation, um mit ihr zu arbeiten. Weiter differenziert wird die Südfassade mit auskragenden durchgehenden Terrassen und Loggien gegenüber der Ostfassade mit einzelnen Balkonen zum gemeinsamen Innenhof hin.
Der Entwurf nimmt die Umgebung auf und schreibt diese gleichzeitig weiter; er geht sensibel auf den Ort und seine Gegebenheiten, auf die Personen die sich in Ihren Wohnungen wohlfühlen und auf einen präzisen und nachhaltigen Gebrauch ein.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der städtischen Ecke, an der die ersten beiden Geschosse der Grundstücksgrenze folgen und den Straßenraum fassen während die oberen Geschosse zurückspringen und eine Öffnung zum Innenhof hin und ein neues Raumgefüge erzeugen. Die neue Ecke wird ein wiedererkennbarer und bedeutsamer Raum.
Das große Volumen gegenüber der Bahnstrecke wird fragmentiert, drei horizontale Schichten treten hervor die den Baukörper gliedern, die Wirkung auf die Stadtlandschaft reduzieren und ein gewissermaßen fließendes und bewegtes Aussehen hervortreten lassen.
Im Innenhof werden die Wohnungen auf ein einziges Volumen zusammengeführt (die T-förmigen Querbauten verschwinden) um dem Park im Inneren offener zu gestalten. Das Erdgeschoss wird von der Kindertagesstätte geordnet, die sich einer Blüte gleich entfaltet und Kontinuität und Fluidität erlaubt. Dadurch werden private, halbprivate und öffentliche Bereiche differenziert, und es entstehen Nischen die von den Kindern und den Anwohnern mit Leben gefüllt werden. Der große überdeckte Bereich im Erdgeschoss dient gleichzeitig als Wartebereich für Eltern, als Spielbereich bei schlechtem Wetter und als räumliche Verbindung.
In den Gebäuden werden wenige Materialien eingesetzt, die entsprechend kombiniert, ein vielfältiges Ergebnis erzeugen. Holz, Polycarbonat und Stahl, Glas und Vegetation die ein für das Gebäudeensemble fundamentales Element darstellt.
Im Hinblick auf die Wohnungen haben wir uns für typologische Vielfalt, unter Anerkennung der ursprünglichen Bedingungen des Wettbewerbs entschieden. Von 1 Zimmer Apartments bis zu Maisonette-Wohnungen werden unterschiedliche Wohnungstypen angeboten, die flexibel auf die Bedürfnisse der Bewohner reagieren. Ausgehend von Orientierung und Sichtbeziehungen werden de verschiedenen Wohnungstypen entwickelt, um optimale Lebensbedingungen unter den gegebenen technischen und räumlichen Bedingungen und mit hochwertigen Materialien zu schaffen. Vorgeschlagene Bedingung ist, dass alle Wohnungen durchgesteckt ausgebildet, und direkt an die vertikalen Erschliessungskerne angebunden werden um Korridore zu vermeiden.
Das Konzept der Nachhaltigkeit, wie wir es für unseren Entwurf verstanden haben, ist nicht nur ein Mittel der materiellen Baubedingungen, sondern insbesondere eine Ressource der Lebensstile und zwischenmenschlichen Beziehungen, innerhalb und außerhalb der Wohnungen. Soziale Beziehungen, die Vielfalt von Lebensstilen und die Verwendung von passiven Ressourcen sind die Grundlagen unseres Vorschlags, der dabei aber keineswegs die vorgefundenen Bedingungen des Ortes vernachlässigt. Gruppierung und Gemeinschaft sind Wörter die Beziehungsräume implizieren denen die Fähigkeit zu Änderung und Verwandlung innewohnt.
Die Maisonetten werden in den unteren Geschossen platziert und erhalten einen direkten Zugang zu privaten Gärten. Die obersten Wohnungen erhalten einen vertikalen Zugang zu privaten Dachterrassen. Alle Wohnungen sind barrierefrei zu erreichen. Im inneren sind alle (außer den Maisonetten) barrierefrei nachrüstbar.
Das Innere der Wohnungen wird bestimmt von diesem alten, aber nicht wirklich gelösten Thema der Flexibilität und der Fähigkeit zur Anpassung. Die Gemeinschaftsräume – Küche, Essbereich, Wohnzimmer – werden in einem offenen Raum zusammengeführt. Möglichst alle Wohnungen verfügen über einen privaten Außenraum. Abseits einer theoretischen Erörterung sind die Wohnungen tatsächlich was die Bewohner aus ihnen machen wollen, mehr oder weniger offen, mehr oder weniger technologisch, aber immer gut.