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Einladungswettbewerb | 03/2014

Langengeisling Ost

Lageplan 2500er

Lageplan 2500er

Anerkennung

Preisgeld: 1.000 EUR

Büro Freiraum Berger und Fuchs Landschaftsarchitekten und Stadtplaner PartG mbB

Landschaftsarchitektur

A2freising Architekten und Stadtplaner

Architektur

Erläuterungstext

Städtebaulicher Ideenwettbewerb Langengeisling Ost
Erschließung, Verkehr
Die `Alte Römerstraße` wird durch das Abhängen von der Nordspange in Ihrer Bedeutung zurückgestuft und stellt somit keine kurze und schnelle Verbindung nach Erding mehr dar. Eine mögliche ortsmittige Anbindung an die Nordspange wird als nicht notwendig erachtet.
Dies erlaubt eine Querschnittsbildung, wie als Beispiel dargestellt:
- Gehwege auf beiden Seiten (1,75 - 2,00 m)
- Parken einseitig (2,00 - 2,25 m) mit Bäumen
- Fahrbahn 5,5 m
(natürlich unter Berücksichtigung bestehender Einmündungen und Zufahrten)
An städtebaulich wichtigen Stellen:
- Ost-West Verbindung Süd
- Ortsmitte neu
- Kirche St. Johannes
entstehen Querungshilfen, die gleichzeitig den Wechsel der einseitigen Parkierung veranlassen.
Mit der Baumreihe aus Spitzahorn erhält die `Alte Römerstraße` einen mehr dörflichen Charakter, die Längsnutzung der geraden Straßenführung wird reduziert. An wichtigen Stellen (siehe oben) wird dies durch Platzaufweitungen und Lindenpflanzungen verstärkt.
Die Erschließung und Ausbildung der Ortsanbindungen und ergänzende Kleinstrukturen erfolgen im Duktus des Bestands mit sparsamen Stichen und Erschließungsbügeln. Die erforderlichen Querschnitte werden minimiert.
Durch die Umgestaltung der `Alten Römerstraße` entstehen Stellplätze im öffentlichen Raum, die Ortsrandabrundungen und die neue Ortsmitte erhalten die notwendigen Stellplätze direkt zugeordnet.
Für die bestehenden, erweiterten und optionalen Sportflächen im Norden wird eine zentralgelegene Parkierungsfläche vorgeschlagen.

Vernetzung und Wegebezeichnungen
Für Fußgänger und Radfahrer wird ein engmaschiges Wegenetz vorgesehen.
Nord-Süd
- `Alte Römerstraße` mit Gehwegen und Mischverkehr KFZ / Rad
- Im Westen, von den Sportflächen durch den Kronthaler-Weiher wieder zurück nach Langengeisling und weiter nach Norden.
- Im Osten ein vielfältiges Netz entlang des Siedlungsrandes und auch entlang der Nordanbindung.
Ost-West
An weniger sinnvollen Stellen entstehen Übergänge der Nordanbindung zum geplanten „Fliegerpark“ und den neuen Gewerbegebieten sowie zu Sempt und den Naherholungsflächen im Westen, um eine Gesamtvernetzung zu ermöglichen.

Ortsrand und Arrondierung
Sowohl in der neuen Ortsmitte als auch bei den vorgeschlagenen Arrondierungen wird großer Wert auf durchlässige Baustrukturen gelegt.
Die Gebäudehöhe wird auf die ortstypische Zweigeschoßigkeit begrenzt.
Die tradierte Form der Hofbildung wird in der neuen Dorfmitte übernommen, in der Funktion als Ergänzung zum historischen Dorfkern um die Pfarrkirche. Angestrebt wird eine Mischung aus öffentlichen Nutzungen wie Bürgertreff, Sozialstation, Gastronomie und Einzelhandel, ergänzt durch eine Sonderwohnform z.B. „Wohnen für Jung und Alt“. Durch die Nutzung des Dorfplatzes als deren gemeinsame Erschließung wird ein hohes Maß an Synergieeffekten und Attraktivität für die Einwohner Langengeislings erwartet.
Die vorgeschlagenen Arrondierungsflächen für die Wohnbebauung sind über das F+R Wegenetz direkt mit der neuen Ortsmitte verbunden.
Ziel ist eine gemäßigte Nachverdichtung am Ortsrand. Vorgeschlagen wird eine Mischung aus unterschiedlichen Wohntypologien wie Einfamilien-, Doppel-, Reihenhäuser, die bei Bedarf auch erweitert oder geteilt werden können.
Die Bildung von Nachbarschaften erfolgt größtenteils über Wohnhöfe oder kurze Wohngassen mit hoher Aufenthaltsqualität. Die erforderliche Parkierung wird direkt am oder im Haus situiert.
Die ausgewiesenen Grundstücksgrößen entsprechen durchaus der ortstypischen Struktur.

Grünzug
Zwischen der Ortsstruktur und der geplanten Nordspange entsteht ein vielfältig nutzbarer Freiraum als interessantes „Patchwork“ aus bestehenden Natur- und Gehölzstrukturen, Sportflächen, Acker und Grünland sowie neu vorgeschlagenen Nutzflächen:
- Möglichst Erhalt großzügiger, landwirtschaftlich nutzbarer Flächen
- Einbeziehen bestehender Naturraumstrukturen
- Abpflanzung und Abstandsgrün der Nordspange mit ökologischer Nischenstruktur (Trockenbiotope!)
- Dauergrünlandflächen (insbesondere im Bereich der archäologisch wertvollen Römerstraßenbereiche)
- Arrondierung und Optimierung der Sportflächen im Nordosten mit einer entsprechenden pflanzlichen Einbindung.
- Engmaschiges Wegenetz mit den entsprechenden Anbindungen nach Westen und zum neuen „Fliegerpark“
- Kennzeichnung von Wegen und Plätzen durch Leitbaumarten
- Obstwiesen als Kleinstrukturen
- Siedlungsrandausbildung mit abgemagertem Grünstreifen und potentiellen Sickergraben und Obst- und Blütenbäumen
Ein besonderes Element im Grünzug stellt die neue Ortsmitte mit Platz, Biergarten und vor allem der Visualisierung der historischen Römerstraßetrasse dar.
- Platzfläche zur „Ortsdurchfahrt“ geöffnet mit hoher Aufenthaltsqualität und angrenzender Nutzung mit Einzelhandel, Bürgertreff, Sozialstation, Betreutem Wohnen, Café und Restaurants
- Der Biergarten schafft der Übergang zum Grünzung
- Die `Römerstraße`, vielfältig nutzbar und das Dauergrünland im Bereich des noch intakten Bodendenkmals der Römerstraße verlängern die `Ortsmitte` bis zum Grüngürtel der Nordspange.
- In einem kleinen Bereich wird ein Teil einer Römerstraße rekonstruiert und sichtbar gemacht. Westsonne und eine Pergola laden zum Verweilen beim Abendspaziergang ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Positiv gesehen wird die angemessene Ergänzung der bestehenden Siedlungsstruktur. Es entstehen kleine Wohngruppen, die die Lücken in der Bebauung sinnvoll schließen. Jedoch ist der hierdurch gebildete Ortsrand nicht klar ablesbar. Der Freiraum erscheint fragmentiert und unruhig. Einzelflächen beziehen sich zwar auf einzelne Baufelder, es fehlt jedoch der gesamträumliche Zusammenhang. Rechtwinklige Wegeverbindungen erschweren eine funktionierende Radwegverbindung. Die kleinteilige Kachelung von Landwirtschaft und Grünland erscheint unrealistisch.

Die zentral im Gebiet platzierte Ortsmitte wirkt ihrer Bedeutung entsprechend richtig proportioniert. Die Verknüpfung / Abfolge zwischen der neuen Ortsstraße, dem Ortszentrum mit Biergarten in die Landschaft ist positiv zu bewerten.
Die dargestellten Wohnhöfe sind gut gelöst und versprechen eine hohe nachbarschaftliche Qualität in ihrer flexiblen Anordnung. Die räumliche Trennung zur angrenzenden Umgebung durch die dichte Baumpflanzung entlang der Nordanbindung wird kritisch gesehen.

Die städtebauliche Anordnung wird insgesamt positiv beurteilt.
Lageplan 1000er

Lageplan 1000er

Lageplan 500er

Lageplan 500er

Erläuterung

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