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Einladungswettbewerb | 04/2014

Wohnhochhaus „Tower 2“

Fassade Detail

Fassade Detail

1. Preis

Preisgeld: 48.000 EUR

Magnus Kaminiarz & Cie.

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

1. Städtebauliche Konzeption

Das Grundstück für den geplanten Tower 2 befindet sich in exponierter Lage am östlichen Auftakt der Europaallee. In unmittelbarer Nachbarschaft zum neu eröffneten Skyline Plaza und einem in der Entwicklung befindlichen Hotelneubau gelegen, definiert es den Kreuzungspunkt der Europaallee und der Osloer Straße.
Mit dem Entwurf soll ein stadträumlicher Auftakt am Boulevard gesetzt werden, der Güterplatz erfährt eine deutliche Betonung.
Die gewählte Grundrissfigur einer sich nach Norden und Süden verjüngenden Raute betont den Haupteingang (Adressbildung an der Europaallee) und gibt dem städtebaulichen Umfeld eine klare Abgrenzung der unterschiedlichen stadträumlichen Nutzungen, wie dem Zugang Skyline Plaza, dem südlich gelegenen Güterplatz, dem Kreuzungsbereich an der Osloer Straße, sowie dem östlich an dieser Straße gelegenen Blockrand.
Das Parkhaus mit Zu- und Ausfahrt an der Osloer Straße bildet einen harmonischen, aus der Fassade des Towers entwickelten Übergang von dem sehr schlank entworfenen Hochhaus hin zu einem geschlossenen Blockrand mit Anschluss an das Hotelprojekt als unmittelbarem Nachbarn.
Die gestalteten Baumgruppen der Freianlagen mit ihren grünen Inseln differenzieren die Zugänge und Platzbereiche, die dem privateren Eingangsbereich der Lobby und dem Zugangsbereich Skyline Plaza zugeordnet werden.

Die Grundform des Towers erfüllt dabei nicht nur die Maßgabe der stadträumlichen Ordnung, sie entsteht nicht zuletzt auch aus der Notwendigkeit einer optimalen Belichtungssituation und Grundrisszuordnung der Gebäudenutzung- dem Wohnen.
So werden die Fassadenflächen an der direkten Nordseite zu Gunsten einer Ost- und West Orientierung minimiert. Wohnungsgrundrisse mit einer ausschließlichen Nordorientierung kommen nicht vor.

2. Architektonische Konzeption

Das Wohnhochhaus ist in einen Sockelbereich, in Verbindung mir dem oberirdischen Parkhaus, einem Schaft und dem, nach Norden zurück gestaffelten Kopf, mit einer deutlichen Betonung in Richtung des südlich gelegenen Güterplatzes gegliedert.
Dabei wird die Grundrissfigur ab dem 30. Obergeschoss innerhalb des aufstrebenden schlanken Schaftes zusätzlich vertikal gegliedert.
So entsteht ein vielfältiger, aus seiner Grundform in Varianten abgeleiteter Baukörper, der aus den unterschiedlichsten Blickachsen der Stadt immer wieder neu und variantenreich in Erscheinung tritt.
Die, ab dem 1. OG ausschließlich dem Wohnen dienende Nutzung des Turmes entwickelt sich um einen äußerst kompakten Erschließungskern mit seinen zwei Fluchttreppenhäusern, der Aufzugsgruppe mit Feuerwehraufzug und den vertikalen Erschließungsschächten der haustechnischen Installation.
Diese Anordnung der Wohnungen folgt dabei den Ergebnissen einer aufwendigen Simulation eines energetischen Konzeptes mit der Maßgabe die Ausrichtung Wohnungen so zu optimieren, dass sie bezüglich ihres Komforts, der Belichtung, der Belüftung, des Klimas und der Behaglichkeit, einen höchstmöglichen Standard erfüllen.
Zur Erlangung eines passiven Sonnenschutzes in den Sommermonaten, werden additive Loggia- Elemente vor der gläsernen Außenhülle angeordnet.
Ringförmig zusammengeschlossen zu vertikalen „Tuben“ umhüllen sie die gesamte gläserne Fassade. Sie bieten Privatsphäre, Wind- und Sonnenschutz und einen qualitativ hochwertigen Außenraum. Dabei entwickelt sich ein wechselhaftes Fassadenspiel durch die unterschiedliche Gestaltung der Tuben.

Dieses Konzept erlaubt eine größtmögliche Transparenz für einen einzigartigen Ausblick aus jeder einzelnen Wohnung heraus und macht das Wohngefühl „Hochhaus“ deutlich erlebbar.

Das Erdgeschoss bietet neben einer zweigeschossigen, repräsentativen Eingangslobby für die Bewohner des Hauses noch zwei Ladenflächen mit separaten Eingängen an der Osloer Straße und an der Westseite, dem Skyline Plaza zugewandt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt ein Wohnhochhaus vor, das hinsichtlich der Formensprache der Fassade mit dem direkt benachbarten Einkaufszentrum Skyline Plaza in Korrespondenz tritt. Dadurch entsteht ein Ensemble an exponierter Stelle im Frankfurter Stadtraum, das den Auftakt zum neuen Quartier „Europaviertel“ gibt und gleichzeitig ein Zeuge seiner Zeit sein soll.

Die Lage des Hochhauseinganges bildet eine repräsentative Adresse an der Europa-Allee.
Durch die annähernd rautenartige Ausformung der Grundrissfigur des Gebäudes entsteht eine unverwechselbare Form, die gleichzeitig die Problematik der Abstandsflächen zu den Nachbarn entschärft. Der Baukörper erscheint aus unterschiedlichen Blickrichtungen typologisch variantenreich und bringt durch die reine Wohnnutzung einen neuen Impuls für die Stadt. Dabei trägt insbesondere die Grundform des Towers der Notwendigkeit einer optimalen Belichtungssituation Rechnung. Die ringförmig das Hochhaus umfassenden Balkonelemente, „Tuben“, die dem Gebäude ein charakteristisches Erscheinungsbild geben, erzeugen als repetitive Elemente Klarheit und Ruhe.

Die rautenförmige Grundform des Baukörpers und seine sich nach oben verschlankende Figur minimieren die Fassadenflächen an der Nordseite zu Gunsten einer Ost- und Westorientierung der Wohnungen. Der auf allen Geschossen ausgebildete Ringflur umschließt den Gebäudekern und bietet große Flexibilität bei der Aufteilung der Grundrissvarianten.

Die geforderte Wohnfläche und die Bruttogrundfläche a) werden vollumfänglich nachgewiesen. Die Wirtschaftlichkeit des Wohnhochhauses erscheint in einer Bandbreite plausibel, da ein hoher Vorfertigungsgrad der Bauteile möglich ist.

Die geringe Höhe des Annexgebäudes, das baulich direkt an das geplante Hotel anschließt, mindert die städtebaulich wünschenswerte Wirkung der Bebauung als Rand zur Osloer Straße. Die Fassadengestaltung des Annex wird im Straßenzusammenhang als kritisch betrachtet.

Die vorgesehenen begrünten Pocketparks im Eingangsbereich des Towers erscheinen in der Realität nicht umsetzbar. Der Entwurf eines Dachgartens auf dem Annex wird begrüßt und eröffnet die Möglichkeit einer Freiflächennutzung im wohnungsnahen Umfeld.
Lageplan

Lageplan