Hafencity - Freiraumwettbewerb Magdeburger Hafen und Überseequartier

Die Arbeit besticht durch ihre Leitidee, die verschiedenen räumlichen Situationen durch die verwendeten Materialien einerseits zu einem Gesamtraum zusammenzufügen, andererseits durch die unterschiedlichen Verlegevorschläge deutlich zu differenzieren. So wird durch die linearen Längsstreifen der „Boulevard“ im Überseequartier prägnant und in guter Korrespondenz zu den Hochbauten betont, während die einheitlich in feinen Querstreifen gepflasterten Bereiche um St. Annen und entlang des Magdeburger Hafens angemessen die Historie der Speicherstadt und des Hafenmilieus aufnehmen.
Es ist ein Vorzug dieser Arbeit, dass sie überwiegend durch Neigungen und Rampen die Begehbarkeit der gesamten wesentlichen Kaianlagen befördert. Dadurch gelingt es den Verfassern zugleich, das Überseequartier gut mit dem Magdeburger Hafen und den Funktionsflächen des Kreuzfahrtterminals zu vernetzen. Inwieweit das Streifenmotiv dafür in seiner vorgeschlagenen Expressivität hilfreich ist, sollte in den Querstraßen und Randfußwegen noch einmal überprüft werden. Im Gegensatz zu dem gut einsetzbaren Material Naturstein und Beton ist das Material Holz als Bodenbelag in der Hafen City allerdings eher unangebracht.
Die linear angeordneten Bäume an St. Annen und der Kopf des Magdeburger Hafens werden ebenso positiv gesehen wie die lockere Baumreihe entlang der Straße Brooktor. Kleine Unstimmigkeiten ergeben sich in der Reihenfolge. Die Ausrichtung der Baumreihen in den Querstraßen ist z.T. fragwürdig.
Inakzeptabel erscheint der Jury sowohl in gestalterischer wie in finanzieller Hinsicht die vorgeschlagene Ausgestaltung des Ostufers des Magdeburger Hafens.