Ausbau des Stadions an der Hamburger Straße

STÄDTEBAU
Die Hamburger Strasse wird geprägt durch großmaßstäbliche Bauten unterschiedlicher Typologien mit den Funktionen Gewerbe, Freizeit, Sport, Büro und Wohnen. Grosse zwischenliegende Freiflächen schaffen keinen städtebaulichen Zusammenhang für diese nördliche Einfahrtstraße Braunschweigs. Durch den Ausbau des Stadions an der Hamburger Strasse besteht nicht nur die Möglichkeit, den funktionalen Betrieb der Vereins- und Kulturveranstaltungen zu verbessern. Es besteht darüber hinaus die Chance, dieses heterogene und unräumliche Umfeld an dieser Stelle zu gestalten.
Dafür sehen wir als Grundlage zwei Gestaltungsvoraussetzungen.

1.Setzung eines markanten klaren Baukörpers, der über die Entfernung zur Hamburger Strasse wahrgenommen werden kann.
2.Räumliche baukörperliche Gestaltung des Vorbereichs als „Löwen-Platz“, der ein wenig Urbanität und Nutzungsatmosphäre erhält.


KONZEPT
Aus Gründen des Städtebaus, der Baukosten und der Baulogistik wird ein markanter Gebäuderiegel mit Abstand vor die bestehende Westtribühne gestellt. Als gebautes „Tormotiv“ schafft dieser Riegel eine markante Signalwirkung von der Hamburger Strasse und leitet die Zuschauer in das Stadion. Ein vorgesetzter „Platz“ [Löwen-Platz“] mit eingeschossigen Vereinzelungs-Kollonaden und flankierenden Portalbauten für die Sportsbar „Wahre Liebe“ und die Verwaltung nimmt die Besucher auf und schafft eine entsprechend proportionierte Raumatmosphäre, in der sich während der Veranstaltungen ein Festcharakter entfalten kann. Zwischen dem bestehenden Tribühnenbau, der saniert und renoviert wird und dem neuen Gebäuderiegel entsteht eine überdachte Stadionstrasse [Helmuth-Johannsen-Strasse], die nicht nur für die Spielpausen eine gastronomische Nutzung gewährleistet.
Der „Löwen-Platz“ ist als leicht schräge Fläche ausgebildet, die selbstverständlich auf das Tribühnen-Niveau führt. Verwaltung mit Merchandising-Bereich und Spartsbar „Wahre Liebe“ sind sowohl während des Spielbetriebs als auch autark erreichbar. Der transparente Gebäude-Riegel nimmt den Businessbereich und den Logenbereich auf. Von der Hamburger Strasse hat der Betrachter einen Blick in das belebte Stadion-Treiben, von Innen kann der Besucher das Leben auf dem „Löwen Platz“ betrachten.

FUNKTIONEN
Im bestehenden Tribühnen-Bereich werden die Umkleiden und der Fitnessbereich der Sportler untergebracht. Im 1. Obergeschoss des Gebäuderiegels befindet sich der Business-Gastronomie-Bereich, der mit dem darüberliegenden Logen-Gastronomiebereich verbunden ist. Im Zwischengeschoss [ZG] werden die Besucher über die Stadionstrasse [Helmuth-Johannsen-Strasse] in das Stadion verteilt. Auf dieser Ebene besteht die Möglichkeit einer Nutzungs-Nachverdichtung im Falle eines erhöhten Flächenbedarfs.
Die Verwaltung und der Merchandising-Bereich sind in dem angrenzenden 2-geschossigen nördlichen Portal-Gebäude untergebracht. Die Sportsbar „Wahre Liebe“ befindet sich in dem südlichen Portalbau, der nach Aussen Indentität schafft und von dort auch separat erreicht werden kann.
Parkplätze befinden sich südlich und nördlich des „Löwen-Platzes“ und unter der schrägen Ebene des Zugangsbereichs.

EMOTIONEN/ IDENTITÄT
Stadiongebäude haben immer mit Emotionen zu tun. Insofern werden neben den architektonischen und räumlichen Elementen auch grafische Embleme in die Architektur und Platzgestaltung eingesetzt. Der Identität über die Stadt Braunschweig, Eintracht Braunschweig und den Lions kommt dem „Löwen“ eine grosse Bedeutung zu.

MATERIAL
Die Kosten für das Projekt sind auf ein bestimmtes Budget beschränkt. Aus diesem Grund und aus der Notwendigkeit einer angemessenen Imagewirkung und im Dialog mit dem Altbau wird auf den Einsatz eines entsprechenden homogenen Materials [Sichtbeton, Glas und Holz] geachtet. Das Trapezblechdach der Westtribühne wird demontiert und durch eine leichtere und semitransparente Membran-Konstruktion ersetzt. So wird die Atmosphäre im Tribühnenbereich heller und die Besonnung des Rasens vom Westen gewährleistet.