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Begrenzt offener städtebaulicher / freiraumplanerischer Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren | 09/2006

Ehemalige Synagoge / Michelsberg

Entwurfsplan (phase 2 + phase 1)

Entwurfsplan (phase 2 + phase 1)

1. Preis

barbara willecke planung . freiraum

Landschaftsarchitektur

Reinhard Angelis, Planung • Architektur • Gestaltung

Architektur

Erläuterungstext

Leitgedanke
Das neue Denkmal beansprucht nicht, die Geschichte auf eine bestimmte Art zu interpretieren. Es lädt ein, eine persönliche Interpretation zu suchen sowie eine zeitgemäße Form für die kollektive Erinnerung zu finden. Der künstlerische Einsatz ist es, einen Ort in der Stadt zu schaffen, der für die heutigen sowie für die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit bietet, sich dem Verarbeitungsprozess des Holocaust zu stellen.

Städtebauliche Bezüge und Elemente
Das Denkmal ist offen. Offen gegenüber der Stadt, dem räumlichen Umfeld und den Gedanken der Besucher.
Der Standort der ehemaligen Synagoge wird zum Ort von gegenwärtigen Aktivitäten und damit wieder in das städtische Geschehen eingebunden.
Der Gedenkraum nimmt Bezug auf die Größe der ehemaligen Synagoge, die Höhe der Wände auf die umgebende Bebauung. Wandscheiben aus ca. 7 Meter hohen geschichteten Natursteinplatten mit gesägter Ansichtsfläche begrenzen den Platz von drei Seiten. Auf der grob gebrochenen Steinoberfläche des Gedenkraumes und auf der Fahrbahn wird die Grundfläche der Synagoge zur Erscheinung gebracht. Ein ca. 1 Meter breites, in Augenhöhe laufendes Band trägt die Namen der Opfer. Das Band ist ca. 5 cm tief in der Wand eingelegt. Auf die so entstandene Kante der Vertiefung können die \"Steine der Erinnerung“ gelegt werden. Mit dem Einbruch der Dunkelheit wird das Band mit den Namen beleuchtet. Die bestehenden Gedenktafeln bleiben erhalten bzw. können integriert werden. Alle bisherigen Gedanken werden nicht verworfen.

Umsetzung der Ziele des Städtebaulichen Rahmenplans
Im Zentrum der Entwurfsidee entsteht ein Doppelplatz, bestehend aus der Gedenkstätte und dem Stadteingang Michelsberg, wobei der Platz des Gedenkortes den Standort der ehemaligen Synagoge freilegt und -hält. Die so geschaffenen Platzflächen und die angrenzenden Stadtteile werden durch neue Fußwegeverbindungen über die Coulinstraße verbunden, neue Fußwegeverbindungen entlang der Platzränder geführt.
Die Zugänge zur Innenstadt sollen durch die Erneuerung der Treppe am Schützenhof mit vorgeschlagenem Einbau eines Aufzuges in die Parkhausumhüllung
und eine Neue Gasse zwischen Coulinstraße und Badhausgässchen verbessert werden.
Der Platz am Michelsberg bildet das Gegenüber des Gedenkortes und fügt sich bewusst unspektakulär in den Kanon der Fußgängerzonen ein.
Eine Baumreihe und Bankreihen begleiten den Eingang zur Stadt. Analog den Gestaltungsprinzipien des Konzeptes für die Gassen wird ein Wasserspiel und die Gestaltung der Beläge in gelb-grauem Granit vorgeschlagen.

Städtebaulich-architektonische Verbesserungen
An der Ecke Schwalbacher-Coulinstraße wird die Reparatur der Gebäudesilouetten durch den Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses geplant.
Die Baukante in der Coulinstraße, zum Schützenhof und zur Badgasse soll durch den Anbau eines Gebäudes im Bereich des Parkhauses und die Umhüllung des Parkhauses verbessert werden.
In Anlehnung an die ehemaligen Terrassen wird vorgeschlagen, die bestehenden Restaurantterrassen um- oder neu zu bauen mit möglicher Ergänzung eines Pavillons.
In diesem Zuge ist der Umbau der Treppenanlage am SchĂĽtzenhof mit Freistellung der historischen Achse SchĂĽtzenhof / Schulberg geplant.

Die Hangkante des Schulberges wird durch Abstützung der Böschung und die Bepflanzung mit weiß- und dauernd-blühenden Bodendeckerrosen und Kirschlorbeer- Tuffs betont. Eine Baumreihe aus weißblühendem japanischem Schnurbaum betont den Bogen der Straße in der 3. Dimension und bindet den bestehenden Parkplatz am Römertor ein. Eine lockere Folge von kleinkronigen Bäumen auf der Südseite betont die Dynamik des Bogens.
Der eingefĂĽgte Mittelstreifen mit Rasen holt den Charakter des ehemaligen Villenstandortes in die Gegenwart zurĂĽck.

Realisierung in Schritten
Der Gedenkort kann in einem ersten Schritt vor dem Umbau der StraĂźen und der Umgestaltung des Stadteinganges Michelsberg / CoulinstraĂźe gestaltet werden.
Die Vervollständigung bzw. Umgestaltungen im Sinne des städtebaulichen Rahmenplanes können über einen längeren Zeitraum in weiteren Schritten erfolgen. Es ist das Anliegen des Entwurfes in allen Phasen einen angemessenen Rahmen für die historische Dimension des Ortes zu schaffen.
Entwurfsplan (phase 2 + phase 1)

Entwurfsplan (phase 2 + phase 1)

Perspektive 1

Perspektive 1

Perspektive 1

Perspektive 1

Perspektive 2

Perspektive 2

Perspektive 2

Perspektive 2

Städtebau + Nachtplan

Städtebau + Nachtplan

Städtebau + Nachtplan

Städtebau + Nachtplan

Detail Mauerinschrift

Detail Mauerinschrift

Detail Mauerinschrift

Detail Mauerinschrift

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte