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Einladungswettbewerb | 05/2014

Neuordnung Kirchenort St. Stephan

Neuordnung St. Stephan, Eingang Kita Herderstraße

Neuordnung St. Stephan, Eingang Kita Herderstraße

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

LEPEL & LEPEL Architekt Innenarchitektin PartG mbB

Architektur

urbanegestalt

Landschaftsarchitektur

Modellbau Christoph Leistenschneider GmbH

Modellbau

Erläuterungstext

Im Entwurf von Lepel & Lepel ist und bleibt der von dem Architektenehepaar Schürmann entworfene denkmalgeschützte Kirchenbau aus den 60iger Jahren der Mittelpunkt der Gesamtanlage. Zur Bachemer Straße erhält der Turm und das Kirchenschiff einen neuen städtischen Vorplatz, auf dem sich alle geplanten Neubauten der Gemeinde orientieren.

Zu diesem Platz orientieren sich der Neubau des Gemeindehauses und das Gemeindecafe. Im Süden schliesst die Wohnbebauung mit KITA den Aussenraum um die Kirche zur Herderstraße ab. „Der Juwel St. Stephan bleibt das Zentrum der Neuordnung, wir geben ihm eine neue Fassung“, erklärt der Architekt Reinhard Lepel. Das neue Gemeindehaus öffnet sich mit dem Gemeindesaal zum Vorplatz St. Stefano. „Mit dem Entwurf werden die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinde in der Öffentlichkeit sichtbar und erlebbar. Die Beziehungen bilden wir damit baulich ab“, so Reinhard Lepel weiter.

Hintergrund des Wettbewerbs
Die Katholische Kirchengemeinde St. Stephan steht vor der Herausforderung einer deutlichen Reduzierung der vom Erzbischöflichen Generalvikariat bezuschussten Flächen für die vier Kirchorte der seit 2009 fusionierten Kirchengemeinde. Die Neuordnung der kirchlichen Liegenschaften zwischen Bachemer Straße und Herderstraße bildet hierzu einen ersten Schritt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug:
Mit drei Loggiaartig ausgebildeten Baukörpern, die den denkmalgeschützten Kirchenbau orthogonal flankieren, identifizieren die Verfasser einen räumlich klar gefassten Kirchenbezirk St, Stephan. Dieser neue Baukörper-„Dreiklang“ bildet in seiner Maßstäblichkeit zugleich einen überzeugenden Übergang zu den jeweiligen städtebaulichen Ausgangssituationen an der Bachemer Straße und an der Herderstraße.

Das parallel zur Bachemer Straße entwickelte Pfarrzentrum bildet am Kirchplatz mit zwischenliegendem Eingang am Pfarrhaus eine klare Adresse. Der von der Bachemer Straße her gut wahrnehmbare Pfarrsaal ist richtig platziert und proportioniert.

Die Konzeption eines Cafés unmittelbar gegenüber des Pfarrzentrums auf dem Grundstück der Bachemer Straße 110, das sich zum Kirchplatz orientiert und die Stellplätze versteckt, überzeugt.

Als drittes Loggia-Element wird auf der Südseite gegenüber der Sakristei ein dem Kindergarten vorgelagerte „Gartenfoyer“ über zwei Geschosse vorgeschlagen.

Insgesamt wird die zurückhaltende und gleichzeitig atmosphärisch differenzierte Weiterentwicklung des Freiraums gewürdigt. Die klare Grenze des Kirchplatzes zur Bachemer Straße unterstützt die Besonderheit als Vorplatz mit dem Campanile, zugleich wird seine Zugänglichkeit über die Rampen auch barrierefrei ermöglicht. ...

Der Entwurf erfüllt die denkmalpflegerischen Anforderungen. Die klare Umfriedung der Kirche bleibt erhalten. Auch die Gliederung des Außenbereichs um die Kirche herum bleibt erhalten. Durch die maßstäbliche räumliche Fassung wird sie zukünftig deutlich besser erfahrbar.

Aus denkmalpflegerischer Sicht wird begrüßt, dass der Außenbereich der Kita nicht in die denkmalgeschützte Freifläche eingreift. Durch den großzügigen Abstand zwischen der Sakristei und dem Neubau an der Herderstraße wird die Qualität des Gesamtensembles deutlich gesteigert. Auch die Erschließung und bauliche Fassung des Pfarrzentrums am Kirchvorplatz, stellt aus denkmalpflegerischer Sicht eine sinnvolle Weiterentwicklung des Entwurfsgedankens der Kirche dar.

Das ehemalige Pfarrhaus wird um ein atriumartiges Foyer und einen eingeschossigen, gegenüber dem Foyer leicht überhöhten Baukörper ergänzt. Sowohl das Foyer als auch der vorhandene Eingang des Pfarrhauses werden barrierefrei über die angehobene Platzfläche erschlossen. Der Pfarrsaal wird sinnfällig zur Kirche hin positioniert, der Jugendbereich erhält einen separaten Zugang von der Bachemer Straße und lässt sich hierdurch gut unabhängig nutzen. Im Obergeschoss weist er einen separaten Freibereich auf. Insgesamt sind alle Funktionen gut gegliedert.

Die äußere Anmutung des Gebäudes entsteht durch die großzügige Verwendung von Glas im Eingangsbereich der Kindertagesstätte und der Schaffung von gläsernen Erkern. Die Fassade unterscheidet damit klar zwischen der im Erdgeschoss und im 1. Oberge-schoss angesiedelten Kindertagesstätte und den darüber im 2. und 3.Obergeschoss und im Dachgeschoss befindlichen Wohnungen.

Das Kirchenensemble erfährt durch die vorgeschlagene in allen Neubauten wieder erkennbare Architektursprache mit der leichten Vertikalität ihrer großen Glasflächen eine eindeutige Identität, die sich gegenüber der Kirchenarchitektur hervorragend behauptet und diese in angemessener Weise ergänzt.
Gemeindehaus auf neuem städtischen Platz

Gemeindehaus auf neuem städtischen Platz

Lageplan

Lageplan