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offener, anonymer, 2-phasiger landschaftsarchitektonischer und städtebaulicher Ideenwettbewerb mit Realisierungsteil | 12/2006

Bundesgartenschau Koblenz 2011

Erdpyramiden

Erdpyramiden

4. Preis

TOPOTEK 1

Landschaftsarchitektur

Planorama Landschaftsarchitektur – Maik Böhmer

Landschaftsarchitektur

100Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

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Architektur

Erläuterungstext

Bundesgartenschau Koblenz 2011

Die Planungen für die Bundesgartenschau umfassen die Gestaltung der drei Kernbereiche Festung und Festungsplateau Ehrenbreitstein, Schloss mit umliegenden Freianlagen und Blumenhof. Ergänzend soll die Promenade am Konrad-Adenauer-Ufer und in Verlängerung die Augusta-Anlage ihrem verbindenden und zentralen Charakter entsprechend umfänglich restauriert, aktualisiert und typologisch geschärft werden. Durch die Bespielung beider Rheinufer wird darüber hinaus Aufmerksamkeit auf die Gestaltung und Wiederherstellung der angrenzenden Uferbereiche Ehrenbreitsteins und Lützels gelegt. Der Entwurf für die unterschiedlichen Flächen und Stadtteile sieht vor, die Potentiale der einzelnen Orte individuell zu entwickeln und über den Rhein hinweg thematisch zu verbinden.

Der Rhein verbindet
Für die Bundesgartenschau wird der Rhein zum verbindenden Thema für die vorbereitenden Planungen, aber auch im Erleben für den Besucher. Neben dem Fährverkehr, der in der Bewegung zwischen den beiden Ufern zu einer Hauptattraktion wird und zwischen den getrennten Austragungsorten der BUGA vermitteln kann, soll der Rhein und sein Schiffsverkehr zum wichtigen Botschafter der Bundesgartenschau und der Stadt Koblenz werden. Wir sehen vor, ein Rheinschiff mit einer vegetativen Interpretation des Kaiserdenkmals am Deutschen Eck als Topiary zu bestücken und im Jahr vor der BUGA den Rhein zwischen Basel und Rotterdam öffentlichkeitswirksam zu befahren. Entlang der Strecke wird in den wichtigsten Rheinstädten jeweils ein Kaiser abgeladen und verbleibt dort als als grüne Werbefigur für die Bundesgartenschau. Der Rhein als historischer und kultureller Ort verbindet Koblenz somit mit ganz Europa und fügt der Bundesgartenschau eine weitere geographische Dimension hinzu. Das monarchische Multiple transportiert als augenzwinkernde historische Geste gleichzeitig ein Stück “rheinischen Humor”. Während der Bundesgartenschau wird das derweil prominente Schiff am Deutschen Eck unterhalb der Festung ankern und stellt eine weitere Besucherattraktion entlang der Promenade vor.

Veranstaltungsschwerpunkte der Kernbereiche (Ausstellungsthemen)
Die Themen der Gartenschau sollen stark durch die Ausstellungsorte bestimmt sein und dadurch ein abwechslungsreiches Spektrum für die Besucher bieten: Während auf der Festung und dem Festungsplateau die historische landschaftliche und topographische Komponente im Vordergrund steht, sind im barocken Schloss die festliche - fast höfische - Bespielung und Inszenierung vor historischem Hintergrund Kernthema. Der Blumenhof inszeniert zeitgenössische Kulturthemen im individuell gartenhaften Massstab.


Festung Ehrenbreitstein

Festungsplateau Ehrenbreitstein: Ein neuer Park entsteht
Das Festungsplateau Ehrenbreitstein erfährt nach der Schließung der benachbarten Kasernen ein neues Potential für die Schaffung eines großzügigen Parks zwischen Erholungsnutzung und hoher ökologischer Bedeutung. Der Entwurf zielt darauf ab, die räumlichen und funktionalen Zusammenhänge des Festungsplateaus als Gesamtanlage zu entwickeln. Das vor der Festung begonnene lineare Wegenetz wird im nördlichen Teil des Plateaus fortgesetzt und bildet das Rückgrat für einen Park mit großem Erholungs- und Freizeitwert an der Schnittstelle zwischen Tourismus und ökologischer Hochwertigkeit. Einprägsame Erdformen, Wegenetz und Spielgarten bilden ein einfaches, robustes Raumgerüst, welches sich als morphologisches Thema eng mit der Geschichte des Ortes verbindet (Glacis, Aufschüttungen, Befestigungen). Das Wegenetz erschließt die übergeordneten Wegeverbindungen zur Greiffenklaustraße und zum Rheinsteig. Der Akzent der Aussichtsplattform verankert den Park weitläufig in der Landschaft der Mittelrheintals. Die Flächen jenseitig der Greiffenklaustrasse werden in der Nachnutzung zurückhaltend und überwiegend privat genutzt; das sanierte Fort Bleidenberg dient punktuell als Veranstaltungsort.

BUGA Festungsplateau Ehrenbreitstein: saisonales AufblĂĽhen auf freiem Feld
Das Festungsplateau Ehrenbreitstein wird der aktivste Kernbereich der Bundesgartenschau: Das Vorfeld der Festung wird innerhalb des neuen Wegenetzes mit gärtnerischen Themen bespielt, die Festung nur zurückhaltend inszeniert und aktiviert. Das Schaukonzept für das Plateau bietet das landschaftliche Erleben des neuen Parkes entlang einer dichten Folge einladender Stationen, die mit begleitenden, intensiven Pflanzenthemen (Wechselflor) linear verbunden sind. Dieses Wechselflorband dient gleichzeitig als orientierendes Motiv der Hauptwegeführung. Die Wechselflorflächen sind geometrisch in den Boden eingesenkt oder aufgeschüttet und schaffen im Zusammenspiel mit den Pyramiden ein reichhaltiges Raum-, Pflanzen- und Farberleben. Die Pyramiden – entwickelt aus dem Leitthema Topographie - gewährleisten zur Bundesgartenschau bei aller Grosszügigkeit der Plateauflächen eine differenzierte Raumwirkung. Die farbkräftige Bespielung der expressiven, flachen Erdpyramiden durch Staudenpflanzungen wird mit einer kreuzenden dynamischen Lineatur in formalen Zusammenhang gebracht und akzentuiert gleichzeitig den linear-geometrischen Charakter des Ortes (Sichtlinien, historische Verteidigungsgeometrien)

Während auf der Rheinseite des Plateaus dynamische Setzungen den Park- und Landschaftsraum akzentuieren, bietet die Niederberger Seite eine dichte Bänderung von Gärten und Ausstellungsthemen in einem feinen und vielfältigen Massstab. Diese sind überwiegend temporär konzipiert und zeichnen sich einerseits durch ihre volumetrische oder räumliche Auflagerung (z.B. Decks, Terrassen) aus, andererseits durch striktere räumliche Gliederungen (z.B. Hecken, Separées, vertikale Gehölzthemen).

Die Halle als dramaturgischer Auftakt verknüpft die Raumprinzipien und überspannt sowohl lineare Wegeführung, Erdmodulation, als auch Bänderung. Andererseits bildet sie in angemessener Entfernung einen Gegenpol zur kräftigen Präsenz der Festung am südlichen Ende des Plateaus.

BUGA Festung Ehrenbreitstein: transitorische Installationen am historischen Ort
Die Festung Ehrenbreitstein selbst soll während der Gartenschau durch eine zurückhaltende, überwiegend unterstreichende Inszenierung ohne auffällige Einbauten bespielt werden. Vorgesehen sind: Kunstinstallationen im Graben und Hauptgraben, sowie im Hof des Turm Ungenannt, die sich mit der historischen Räumlichkeit auseinandersetzen. Botanisch-floristische Themen sollen als Teil des Hallenschauprogramms in Turm Ungenannt und im Ravelin kabinettartig in den kleinräumigen Raumsequenzen gezeigt werden. Denkbar sind zum Beispiel: Zimmerpflanzen und Floristik, sowie Orchideen und Sukkulenten. Das Landesmuseum soll mit einer historischen Sonderausstellung z.B. aus dem Themenkreis “Botanik - Reisen - Handel - Militär“ einen eigenständigen Beitrag zur Gartenschau entwickeln können. Die Räume der Kirche werden als Ruheraum angeboten. Der Ravelin Fuchs wird mit einer Garteninstallation zum Thema Sichtlinien bespielt. Einzelne Freiräume und Terrassen der Festung können z.B. mit transitorischen gärtnerischen Themen (Kübelpflanzen) bespielt werden.


Schloss Koblenz

Schloss Koblenz: Schlossgarten fĂĽr die Stadt (Dauernutzung)
Die Garten- und Platzanlagen um das Schloss herum werden als zeitgenössische Interpretation des historischen Bestandes saniert und als Gesamtensemble an die aktuellen innerstädtischen Gegebenheiten angepasst.

Das stadtseitige Schlossvorfeld wird als repräsentativer Stadtgarten in Anlehnung an die barock-klassizistische Grundgestaltung mit Hecken und Rasenparterres formal neu interpretiert. Traditionelle Schnitttechniken paaren sich mit einer dynamischen, computergenerierten Formsprache. Die geflochtenen Heckenformen aus Taxus in den umlaufenden Parterres changieren zwischen Höhen von 40 und 200 cm. Sie sind auch nach der Gartenschau das zentrale Blickthema im neu geöffneten Raum des Schlossinnenhofs. Die längs begleitenden Baumachsen sowie der Halbkreis am Schlossrondell zur Stadt werden ergänzt bzw. neu hergestellt, sodass die freie Mitte wieder einen vollständig gefassten Raumeindruck erhält. Die zentralen Wegeflächen des Schlosshofes werden als repräsentativer kleinformatiger Natursteinbelag (Muschelkalk) ausgeführt; seitliche Nebenwege und die dauerhaft als parkfreie Platzräume verbleibenden Innenhöfe der Zirkularbauten werden mit wassergebundener Decke belegt.

Schloss Koblenz zur Bundesgartenschau: Neue Festlichkeit im Schlossgarten
Der Schlossbereich bietet zur Gartenschau die Atmosphäre eleganter Festlichkeit. Die inneren Rasenparterres werden mit Wechselflor in einer zeitgenössischen Ornamentik bespielt, ebenso die Zwischenräume der Heckenstrukturen. Bei Pflanzenverwendung sollen insbesondere gartenbau-historische Aspekte (z.B. historische Tulpenzüchtungen) berücksichtigt werden. In den Höfen der Zirkularbauten werden dem festlichen Charakter angemessene Veranstaltungen (wie z.B. klassische Konzerte) abgehalten. Zur Bundesgartenschau präsentieren sich die rheinseitigen Schlossgartenanlagen im restaurierten Gewand als aufwändiger Blumengarten. Ein temporärer Kinderspielbereich wird im Nordteil der Lennè’schen Anlagen eingerichtet.

Blumenhof

Blumenhof: Ein Ort zum Entdecken
Die mauerumschlossenen Flächen werden restauriert und dauerhaft als charaktervolle Garten- und Präsentationsräume neu gestaltet. Die Gestaltung geht hierbei bei gleicher gestalterischer Tonalität situativ auf die unterschiedlichen Bereiche ein:

Der Gartenbereich vor dem Ludwig Museum im Deutschherrenhaus wird mit immergrünen Hecken (Ilex) in einen vegetativen Skulpturenteppich umgewandelt, in dem Exponate des Museums präsentiert werden können. Der Garten erhält einen Vorbereich mit zeitgenössisch ornamentalen Pflastermustern in Mosaiksteinpflaster. Dieser kann ggf. dauerhaft mit entsprechendem Mobiliar als Gartenlounge genutzt werden. Im anschliessenden Hofbereich, durch historische Mauerrelikte getrennt, entsteht auf Grundlage der vorhandenen Formensprache ein Wassergarten mit historischem Pflanzmaterial. Das neue Wasserbecken wird hierbei als Ausweitung des sich mit den vorhanden Brunnen andeutenden Themas verstanden. Die teilweise “begehbaren” Wasserflächen schaffen ein Wassererlebnis zum Anfassen.
Der Gartenbereich neben der Kirche wird als einfacher, formaler Rosengarten gestaltet. Die acht quadratischen, mit niedrigen Hecken umrandeten Beete spielen auf das historische Thema des Kirch- oder Klostergartens an. Die den Mauern des Deutschherrenhauses vorgelagerten Flächen werden in der Dauernutzung zum Konrad-Adenauer-Ufer hin als stille, repräsentative „Vorgartenflächen“ formuliert.

Gartenschau im Blumenhof: Kultur im Garten
Die Gartenräume dienen während der Gartenschau als Grenzbereich zwischen Gartenkunst und Kunstgärten. Neben den regulären musealen und gartenkünstlerischen Exponaten, sollen zur Gartenschau mediale Präsentationen zur Gartenkunstgeschichte und Gartenkunst (Ausstellungen und Projektionen) eine lebendiges Erlebnis mit hoher Aufenthaltsqualität schaffen. Der Kirchgarten wird mit Rosen, Lilien und Medizinpflanzen “mittelalterlich” bespielt.
Im Bereich der Promenade werden in den vorgelagerten Grünflächen temporär Schattenstauden und - als expressiver Akzent - Baumfarne mit Nebeldüsen inszeniert. Dieser Gartenbereich der Bundesgarteschau schliesst mit der rückwärtigen Seite des Kaiserdenkmals ab. Unter den Promenadenbäumen wird à la longue ein Kunsthandwerkmarkt angeordnet. Der gesamte Bereich ist entsprechend der vorgeschlagenen Bereichsabgrenzung mit temporären Zaunanlagen abgetrennt. Der Eingang mit Kasse erfolgt uferseitig vor dem Kirchgarten. Weiterere Ausgänge werden zum Busparkplatz und zum deutschen Eck angeboten.


Konrad-Adenauer-Ufer und Augusta-Anlage: Neue Eleganz

Das Konrad-Adenauer-Ufer wird als repräsentative Promenade mit einer zusammenhängenen Typologie und einem abgestimmten Materialkanon gestaltet. Zwischen Deutschem Eck und Stresemannstrasse wird der gesamte Bereich zwischen den repräsentativen Gebäudefassaden und der Uferkante mit einem mittelformatigen Natursteinbelag bündig belegt. Der auf Anlieger- und Busverkehr beschränkte Verkehr wird einzig durch Markierungen geleitet über die Promenadenfläche geführt. Die Uferbäume werden als Promenadenreihe mit einem durchgehenden Streifen aus wassergebundener Decke linear gefasst. Die Baumgruppen werden entlang des ganzen Ufers ergänzt, bzw. nach historischem Vorbild wieder hergestellt. Die Bestandsbäume im Bereich des Anlage- oder Denkmalschutzes werden bis auf wenige Ausnahmen erhalten. Der umfassende Pflegeschnitt schafft einerseits ein einheitlicheres Raumbild und Fortsetzung des vorhandenen historischen Bildes. Mit der Neuordnung und Neupflanzung - insbesondere fünf Baumgruppen im Mittelteil des Adenauer-Ufers – wird das historisch rhythmische Bild des Ufers wiederhergestellt und schafft in Reaktion auf die städtebauliche Situation Blickverbindungen aus den Strassen auf den Rhein.






Erdpyramiden

Erdpyramiden

Erdpyramiden

Erdpyramiden

Erdpyramiden

Erdpyramiden

Promenade

Promenade

Promenade

Promenade

Promenade

Promenade

Promenade

Promenade

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Blumengarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Schlossgarten

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Festung Ehrenbreitstein

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz

Schloss Koblenz