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Award / Auszeichnung | 07/2006

best architects 07

Deutsche Botschaft Tokio, Neubau KanzleigebÀude

Deutsche Botschaft Tokio, Neubau KanzleigebÀude

Auszeichnung

MGF Architekten GmbH

Architektur

ErlÀuterungstext


Deutsche Botschaft Tokio
Neubau KanzleigebÀude

NĂ€he durch Distanz - mit der Auflösung des scheinbaren Widerspruchs dieses Begriffspaares versucht das KanzleigebĂ€ude der Deutschen Botschaft Tokio bei aller gebotenen ZurĂŒckhaltung dem Gastland Japan gegenĂŒber dennoch selbstbewusst und sicher die ihm zugedachte Rolle als Vermittler und Überbringer bundesrepublikanischer Werte und Gedanken zu erfĂŒllen.
Die angestrebte Offenheit des KanzleigebĂ€udes findet ihre Fortsetzung in der Grundrissorganisation im Inneren. Eine zentrale Halle im Zentrum der Geschosse schafft die erforderlichen Kommunikationsbereiche fĂŒr die einzelnen Dienste und Referate. Die bis in die Eingangsebene reichende Lichthalle fĂŒhrt Tageslicht in den zentralen Bereich. Das Foyer und der Veranstaltungsraum im Eingangsgeschoss können zusammengeschlossen und dadurch zu einem Veranstaltungsbereich genutzt werden. Der Konsularbereich mit eigenem Zugang gekoppelt mit dem Hauptzugang und Pforte verdeutlicht auf besondere Weise das Bestreben nach Offenheit und Benutzerfreundlichkeit.
Im Bereich der Fassade nimmt die Fassadenkonstruktion den notwendigen außenliegenden Sonnenschutz auf, der mittels Steuerung auf die verschiedenen Witterungsbedingungen reagiert. Der rĂ€umliche Abschluss erfolgt mit großflĂ€chigen Verglasungen in Aluminiumrahmenelementen und Fensterelementen.
Das Gestaltungs- und Farbkonzept orientiert sich an den verwendeten Materialien. Sichtbare BetonoberflĂ€chen, NatursteinbelĂ€ge in öffentlichen Bereichen, strukturierte MetallflĂ€chen in den reprĂ€sentativen Bereichen und TĂŒren sowie das kĂŒhle GrĂŒn der Verglasungen zeigen die natĂŒrlichen Eigenheiten der verwendeten Materialien und werden nicht durch zusĂ€tzliche Beschichtungen verborgen.



Ein Haus auf der Wiese

GrundstĂŒck und GebĂ€ude hĂ€tten sich nicht besser ergĂ€nzen können. Wie ein ĂŒbergroßes Möbel haben die Architekten den zweigeschossigen Schulbau mitten auf die grĂŒne Wiese gesetzt. Der großzĂŒgige Abstand zu den Nachbarn erhöht seine Wirkung zusĂ€tzlich. Entsprechend nĂ€hert man sich vom ĂŒber hundert Meter entfernten Schultor mit großer Neugier darĂŒber, wie der hallenartige Charakter des flachen GebĂ€udes als Schule wohl funktionieren kann. Klassenfenster und Eingangsportal sind auf den ersten Blick jedenfalls nicht erkennbar. Stattdessen bestimmt ein breiter, weit zurĂŒckgesetzter Einschnitt mit raumhoher Verglasung die Fassade. AuffĂ€llig ist der Einblick in das darĂŒber sichtbar gelassene, 1,20m hohe Dachtragwerk, das die Architekten als „Gigabox“ bezeichnen. Die Sichtachsen vom Vorhof durch die Halle in einen Innenhof macht schnell deutlich, dass es sich hier nicht – wie vielleicht zu vermuten wĂ€re – um ein kompaktes GebĂ€ude handelt, sondern um eine U- förmige Anlage, die im Riegel der glĂ€sernen Aula einen reprĂ€sentativen Abschluss findet.
Zwanzig KlassenrĂ€ume, zehn Fachklassen und die Verwaltung lassen sich in dieser einfachen Grundform klar organisieren. Die RĂ€ume, in denen sich SchĂŒler und Lehrer am lĂ€ngsten aufhalten, sind nach SĂŒdosten beziehungsweise SĂŒdwesten mit Blick in die Landschaft orientiert. WerkstĂ€tten, Fachklassen, NebenrĂ€ume und die Treppe bilden die Basis des zweibĂŒndig angelegten „U“. Das Bild des Möbels bekommt eine zusĂ€tzliche Bedeutung durch die dreiseitig umlaufenden, raumhohen KlapplĂ€den aus hochwertiger Douglasie. Wie GeheimfĂ€cher lassen sich die doppelflĂŒgeligen LĂ€den öffnen und schließen. Sie werden je nach Bedarf manuell bedient und mit Hilfe von krĂ€ftigen Sturmhaken arretiert. Im geöffneten Zustand – was meist der Fall ist – geben sie den flĂ€chigen, nur durch Reihung immergleicher Fensterformate strukturierten Fassadenseiten eine ĂŒberraschende Tiefenwirkung. ...
Ein Haus auf der Wiese

Ein Haus auf der Wiese