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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2014

Wohngebiet Lange Seegewann

Blick entlang der Elisabethenstraße nach Westen

Blick entlang der Elisabethenstraße nach Westen

1. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

BS+ städtebau und architektur i.L.

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Zentrale Entwurfsidee ist die Schaffung differenzierter Wohnlagen durch eine Erschließungsschleife und einen zentralen Freiraum, den Gemeinschaftsanger.

Das Wohngebiet Lange Seegewann wird durch eine einfache Straßenschleife erschlossen. Die nördliche Zufahrt erfolgt von der Straße Pfarrmorgen in das Gebiet. Die westliche Zufahrt bindet an die an den westlichen Rand verlegte Straße an. Betonwerk und Golfplatz werden zukünftig separat erschlossen.

Die gewählte Form der inneren Erschließung ist einfach, einprägsam und flächensparend. Sie schafft durch Richtungswechsel übersichtliche Straßenabschnitte und damit die Voraussetzung für eine verkehrsberuhigte Gestaltung im Mischungsprinzip. Die aus der Straßenführung resultierenden Grundstückszuschnitte bieten ein hohes Maß an Flexibilität in der konkreten Umsetzung der Bebauung (Parzellenbreiten, Gebäudetypen). Eine Verbindung mit der Rosenheimer Straße ist nicht vorgesehen.

Im zentralen Bereich des Wohngebiets eine kleine gemeinschaftliche Grünfläche, die im Unterschied zum übergeordneten Grünzug der Elisabethenstraße Aufenthaltsqualitäten und Geborgenheit gerade für Kleinkinder bietet. Dieser Anger wird als einfache Rasenfläche mit einzelnen Obstbäumen gestaltet. Er ermöglicht die autofreie Durchwegeung des Quartiers und erzeugt für die innenliegenden Grundstücken eine wertvolle Adresse.

Das Bebauungskonzept setzt die durch Freiraum- und Erschließungsstruktur geschaffenen Möglichkeiten durch unterschiedliche Gebäudetypen um. Am nordwestlichen Eingang in das Quartier werden zwei markante Baukörper mit Geschosswohnen (teilw. geförderter Wohnungsbau) so positioniert, dass sie einerseits den Zugang in das Quartier darstellen und andererseits den notwendigen Lärmschutz ermöglichen. Sie bilden einen Hof, der auch als Zugang zum Anger dient. Die Ausprägung der Gebäudekubaturen mit Stadthäusern ist alternativ denkbar. Die Elisabethenstraße wird durch drei Gruppen aus Stadthäusern gefasst. Der Lärmschutz am westlichen und südlichen Rand wird durch begrünte Lärmschutzwände sowie eine Grundrissorientierung gewährleistet. Maßgeblich ist der Schutz der Schlafräume für eine ungestörte Nachtruhe.

Die Bebauung soll mindestes dem KFW-40 Standard entsprechen, für Reihenhäuser und den Geschosswohnungsbau ist der Passivhausstandard anzustreben. Die Dächer werden als begrünte Flachdächer mit Solarkollektoren ausgebildet. Ein BHKW kann zusammen mit der Trafostation auf der Grünfläche östlich des Kreisverkehrs als zeichenhaftes Gebäude realisiert werden.

Der Umgang mit Regenwasser folgt einem Drei-Ebenen-Modell aus Reduktion (Dachbegrünung, Sammlung und Rückhaltung durch Zisternen, versickerungsfähige Beläge), Sammlung des Wasser aus Straßen über Pflastermulden und Versickerung in den Grünflächen über flache Mulden und Rigolen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen eine klare städtebauliche Figur mit fünf Wohnlagen vor. Zwei winkelförige Gebäude definieren den Ortseingang am Kreisel. Im Osten schaffen individuelle Wohnhäuser einen Übergang zur angrenzenden Siedlungsstruktur. Im Süden und Westen begrenzen Reihenhäuser das Baugebiet.

Die nördliche Zufahrt erfolgt über die Straße Am Pfarrmorgen, im Westen über die Zufahrt Betonwerk.
Eine schleifenförmig geführte und flächensparende innere Erschließung ermöglicht die Ausbildung einer zentralen Grünfläche. Der sogenannte Anger ist gut mit der Umgebung vernetzt.

Trotz des geringen Grünflächenanteils entsteht dadurch eine qualitätvolle Freiraumstruktur als Erholungsraum in der dichten Siedlung. Die Elisabethenstraße bleibt als intakter Grünzug erhalten.
Die Busanbindung ist nicht dargestellt. Der Entwurf lässt allerdings Raum für eine Haltestelle am Ortseingang oder eine Führung des ÖPNV durch das Gebiet.

Die im Südwesten vorgesehene Lärmschutzwand schützt das Baugebiet, aber reicht in einigen Bereichen zu dicht an die Gebäude heran. Durch die Lärmschutzwand, aber auch aufgrund der riegelförmigen Bebauung entstehen beschattete Bereiche und die Durchlüftung wird behindert.
Die Verfasser schlagen klare Siedlungsgrenzen mit einer zentralen Grünfläche im Inneren vor.
Insgesamt leistet der Entwurf einen qualitätvollen und realisierbaren Vorschlag für die vielfältige Herausforderungen am Ortsrand von Delkenheim.
Blick in den Wohnanger

Blick in den Wohnanger

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Entwurfsplan

Entwurfsplan

Freiraum

Freiraum

Erschließung

Erschließung

Wohnlagen

Wohnlagen

Realisierungsphasen

Realisierungsphasen