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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2014

Wohngebiet Lange Seegewann

Vogelperspektive

Vogelperspektive

2. Preis

Preisgeld: 7.525 EUR

raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

R+T Verkehrsplanung GmbH

Verkehrsplanung

ebök Planung und Entwicklung GmbH

Energieplanung

WSW & Partner GmbH

sonstige Fachplanung

stefan grundner landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Bebauungsstruktur innerhalb des Plangebietes setzt sich aus drei verschiedenen Gebäudetypologien zusammen. Im Norden, angrenzend an das Einzelhandels- und Dienstleistungszentrum, bildet eine zeilenartige Bebauung mit Geschosswohnungen den räumlichen Abschluss des Quartiers und schützt dieses gleichzeitig vor Schallemissionen. Südlich dieser Bebauung erstreckt sich ein verdichtetes Wohngebiet mit Reihen- und Doppelhäuser. Zum südlichen Rand hin löst sich die Struktur in freistehende Einzel- und Doppelhäuser auf und erzeugt einen verträglichen Übergang in den angrenzenden Landschaftsraum.

Die Bebauung bildet in sich ablesbare Nachbarschaften. Die interne Erschließung wird hierbei so gestaltet, dass sie zum Großteil als Gemeinschaftsflächen mit Aufenthaltsqualität genutzt werden kann. Wohnhöfe dienen als Treffpunkte und Spielflächen für die Anwohner. Das Abknicken der Wohnstraße nach Westen erzeugt einen gefassten Straßenraum – ohne diesen zum Landschaftsraum hin zu versperren. Die ortstypische Obstwiese bildet hier eine weiche Übergangszone zwischen neuem Wohngebiet und Landschaft. Im Süden wird die Bebauung vom Quartiersrand zurückgesetzt. Durch Nutzung der Pufferzone als private Gärten soll die Möglichkeit einer späteren und selbstverständlichen Erweiterung des Wohngebiets – nach Umsiedlung des Betonwerks – beibehalten werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser entwickelt das neue Wohngebiet, in dem er den Bestand unprätentiös und logisch weiterentwickelt. Dadurch erhält die Struktur eine dem Ort angemessene Selbstverständlichkeit, die jedoch eine eigene städtebauliche Kraft vermissen lässt. Die städtebauliche Qualität des Entwurfs erschließt sich bei näherer Betrachtung.

Die Elisabethenstraße wird prägnant fortgeführt. Die Erschließung des Gebiets beginnt am Versorgungsbereich, dem die Bushaltestelle richtig zugeordnet ist und durchzieht das Wohngebiet in einer kurzen Schleife mit Anbindung an den Bestand. Die Bebauung mit Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern gruppiert sich um Wohnwege, die von der Haupterschließung abgehen und am Ende in platzartigen Aufweitungen enden, die leider auch als Parkierungsflächen genutzt werden. Diese Anordnung dient der Nachbarschaftsbildung, verspricht einen hohen Wohnwert und erscheint der Ortsrandausprägung Delkenheims angemessen.

Zum Rewemarkt und zum Verkehrskreisel hin dient eine geschlossene Mehrfamilienhausbebauung dem Lärmschutz und ist auch aus städtebaulicher Sicht richtig verortet.

Nach Süden und Westen löst sich das Wohngebiet zur freien Landschaft hin auf, bzw. wird durch Grünflächen unterschiedlicher Ausprägung eingefasst.

Die Arbeit reagiert auf die südlich vorhandenen Lärmquellen des Betonwerks und des Golfplatzes sowie der westlich gelegenen Erschließungsstraße zum Betonwerk, in dem die Bebauung deutlich zurückweicht, sich also von einem dicht bebauten nordwestlichen Teil zu einem zunehmend locker bebauten südöstlichen Teil entwickelt. Die Lösung der Lärmproblematik allein über die Organisation der Grundrisse erscheint jedoch nicht ausreichend und schränkt die Wohnqualität aufgrund der Südorientierung der Lärmquelle unzumutbar ein. Innerhalb der Grünflächen ist der erforderliche Lärmschutz herstellbar.
Die Lage der Erschließung zum Betonwerk von der Landesstraße ist kritisch zu bewerten aufgrund der Nähe zum Verkehrskreisel. Der ÖPNV ist mit Anbindung an den Bestand gelöst. Durch die Schleifenbildung kann auf einen Buswendeplatz verzichtet werden.

Insgesamt liefert die Arbeit eine sensible und angemessene städtebauliche Lösung.
Wohnhof

Wohnhof

Entwurfsplan

Entwurfsplan

Schnitt

Schnitt

Obstwiese als Gemeinschaftsprojekt am Ortsrand

Obstwiese als Gemeinschaftsprojekt am Ortsrand