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Ankauf 6 / 6

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2014

Schöpflin-Areal: Entwicklung eines neuen Quartiers

Ankauf

Preisgeld: 4.000 EUR

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

TOPOS Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit der Überbauung des Baufelds gegenüber der Schöpflin Stiftung wird ein Quartier zwischen Brombach und Hauingen entwickelt, das zukünftig als Bindeglied zwischen den Lörracher Ortsteilen fungiert.

Die städtebauliche Leitidee des Entwurfs entwickelt sich aus der Vorstellung, zeitgemäßen Wohnraum und einen großzügigen Außenraum zu kombinieren. Entlang der Bahnlinie wird im Norden des Grundstücks in einem kompakten eigenständigen Baukörper die Sporthalle vorgesehen. Sie bildet das Rückgrat des Areals und ist zugleich lärmschützender Puffer für das Grundstücksareal, während im südlichen Bereich, als Fortsetzung des Parks, drei Solitäre einen fließenden Übergang zu den angrenzenden Bebauungen bilden.
Entlang der Schopfheimer Straße werden die Baulücken im Rahmen des Städtebaulichen Kontextes geschlossen. Den Auftakt bildet zukünftig ein traufständiges Langhaus für Büro- und Dienstleistungsnutzung. Dem archaischen Typus ist im Norden eine Galerie vorgelagert. Die beiden Häuser definieren einen Freibereich der je nach Aktivität genutzt werden kann.

Zielsetzung des Entwurfs ist es, das Grundstück vom ruhenden Verkehr weitestgehend freizuhalten, dadurch Aufenthaltsqualität zu generieren, die dem Ort und den zukünftigen Bewohnern zugutekommt.
Die Parkierung befindet sich im Kurzzeitparkbereich, direkt an der Franz-Ehret-Straße, zudem in einer entsprechenden Tiefgarage, die in unmittelbarer Nähe zu den Wohngebäuden liegt und über die im Norden liegende Rangierfläche erschlossen wird.
Das Grundstück zwischen Gleisen und Industriebebauung wird ebenfalls als Parkfläche genutzt und kann optional durch ein Parkdeck erweitert werden.

Die drei Wohngebäude sind so zueinander verortet, dass die Blickbezüge aus den einzelnen Wohneinheiten Großzügigkeit und Weite vermitteln. Mit ihren großzügigen Öffnungen im Erdgeschoss. „fließt“ der Park in das Atrium hinein und lässt eine lockere Durchwegung durch das gesamte Quartier zu.

Die für die soziale Akzeptanz wichtige Wohnungsdurchmischung auf Basis des Wohnungsspiegels und Nutzungsmixes wird mit einer Grundrissgliederung mittels Zweispännern umgesetzt. Alle Wohnungen weisen einen Balkon mit Loggien auf. Weiterhin haben die Wohnungen außenliegende Bäder und sind jeweils nach zwei Himmelsrichtungen orientiert. Die Wohngebäude werden von innen heraus, vom Atrium, erschlossen.
Die Eigenständigkeit der Gebäude und der Gebäudegestalt führen zu einer Adressbildung, die ein großes Identifikationspotential für die Bewohner bewirkt und zur Wohn- und Freiraumqualität des Gebiets beitragen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der durchfließende Freiraum vom vorhandenen Schöpflin Areal durch die Wohnbe-bauung trägt die Idee des Entwurfs. In diesen neuen Park sind leidglich drei solitäre kompakte Gebäude eingestellt, die alle Wohnungen aufnehmen. Alle Treppenhäuser werden aus dem Inneren der Höfe erschlossen, so dass diesen einerseits eine kommunikative Wirkung zukommt. Andererseits fragt sich das Preisgericht, ob die Höfe nicht zu eng sind und die durchgesteckten Wohnungen dort zu dicht zueinander liegen. Dass der Ring der Bebauung im EG und ersten OG teilweise unterbrochen ist, bricht die Gebäudeskulptur zwar jeweils auf, schafft aber problematische und aufwendig zu realisierende Untersichten.

Die Funktion der Sporthalle ist gegeben, allerdings wird der Zugang von Westen her als falsch angesehen, er sollte besser der S-Bahnhaltestelle zugeordnet werden.
Die Anordnung des Stiftungsgebäudes Ecke Schopfheimer Straße / Franz-Ehret-Straße ist aufgrund des fehlenden Eigentums nicht möglich, somit fehlt im Stiftungsbereich ein komplettes Gebäude. Das Gebäude mit Mehrzweck- und Vereinsraum ist in Lage, Zu-ordnung und Größe nicht ausreichend.

Die im Lageplan dargestellten zusammenhängenden Dachflächen erscheinen im städtebaulichen Kontext verständlich. Auch in Verbindung mit den großflächigen Industriehallen ist der Ansatz, mit wenigen aber großen Gebäuden zu arbeiten, nachvollziehbar. Abschließend wird die städtebauliche Idee, ganz auf die Erweiterung des Parks zu setzen, gewürdigt, konnte in der konkreten Ausformung und der angebotenen Wohnqualität jedoch nicht überzeugen.
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