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Einladungswettbewerb | 05/2014

Alte Döhrener Straße

2. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

bogevischs buero

Architektur

Erläuterungstext

idee

Wir setzen zwei einfache, niedrige, dreigeschossige Baukörper in das heterogene Umfeld, die einen gemeinsamen Hofraum rahmen.
Die Baukörper werden mit roten Sichtziegelriemchen verkleidet. Sie fügen sich sowohl vom Maßstab wie auch von der Materialität gut in die Umgebung ein. Dank der geringen Höhe bleibt das Grundstück frei von Feuerwehrdurchfahrten.
Die Wohnungen sind einfach strukturiert. Dank der klaren Grundrisslogik sind auch GR-Varianten umsetzbar.

erschliessung

Alle Gebäude sind jeweils beidseitig erschlossen. Der südliche Baukörper erhält seine barrierefreien Haupteingänge aus dem Hof.

stellplätze

Für 64 Wohnungen werden 64 PKW-Stellplätze in der TG und 6 oberirdische Besucherstellplätze nachgewiesen.
Am Fußende der TG-Rampe befindet sich ein Fahrradsammelparkplatz für 80 Fahrräder. Zusätzlich sind an jedem Hauseingang 6 offene Fahrradstellplätze angeordnet.

wohnungen

Alle Wohnungen sind klar strukturiert und mit den Wohnräumen nach Südwesten orientiert. Grosszügige Balkone mit seitlichem Sichtschutz bieten einen hochwertigen individuellen Freiraum, der die schöne gemeinsame Allmendefläche im Hof ergänzt.

brandrettung

Der 2. Rettungsweg aller Wohnungen wird durch Anleitern mit Steckleitern erledigt. Die beiden Dachgeschossaufbauten haben Ihren zweiten Rettungsweg von der Dachterrasse, an die Drehleiterfahrzeuge vom öffentlichen Straßenraum aus anleitern können.

dachbegrünung / solare nutzung

Die Dächer werden extensiv begrünt. Das nördliche Dach wird mit aufgeständerten Hochleistungs-Solarzellen zur Stromgewinnung bestückt.

flutkonzept

Die Erdgeschosshöhe liegt durchgängig auf einer Höhe von 55,0m ü NN und damit 30cm über dem HHW.
Im südwestlichen Eck wird der Retentionsraum durch die Bebauung und die Tiefgarage verringert. Das durch die Bebauung, das Freiflächenkonzept und die TG reduzierte Retentionsvolumen beträgt ca. 500m3. Im Keller ist daher ein kleiner Teilbereich, mit exakt diesem Volumen, für den Hochwasserfall als Flutbecken ausgelegt. Dadurch kann die Flutung der TG und Technikbereiche vermieden werden. Die TG nebst den Kellerräumen werden als weisse Wanne ausgeführt. Die TG Zufahrt liegt auf einer Höhe von 55,0m.

freiraumstruktur

Durch das städtebauliche Konzept lassen sich im Freiraum klar definierte und erkennbare Freiraumtypologien entwickeln.
Den Erschließungswegen zugewandt werden Vorgartenzonen mit klar definierten Eingangsbereichen ausgebildet. Diese werden als kommunikative Zonen gestaltet, welche auch oberirdische Fahrradabstellmöglichkeiten und Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheit bieten.

wohnhof

Aus den Erdgeschoßen barrierefrei zu erreichen befindet sich der räumlich definierte Wohnhof. Dieser Wohnhof wird als kollektiver Raum verstanden, der von der Hausgemeinschaft aktiv und kommunikativ benutzt werden kann.

An Erdgeschoßwohnungen gelegene private Gartenflächen werden als bereichernder Teil des Wohnhofs verstanden und sollen nicht durch hohe Hecken von den gemeinschaftlichen Bereichen abgeschottet werden. Vielmehr wünscht man sich eine aktive gärtnerische Nutzung dieser Flächen.

Am Ende des Hofes wird ein topographisch modellierter Grünbereich eingeschrieben, welcher interessante Spielmöglichkeiten bietet und, in seiner skulpturalen Form, identitätsstiftende Funktionen aufweist. Im Hof sind Sandspielflächen für Kleinkinder integriert.

Verfasser:
Rainer Hoffmann
Patrick Certain
Hannah Hollax

Beurteilung durch das Preisgericht

Zwei einfach ausformulierte Zeilen als parallel gesetzte 3-geschossige Baukörper strukturieren das baulich heterogen besetzte Umfeld zwischen dem Erich-Wegner-Weg und der Alten Döhrener Straße. Die vorgeschlagene Baukörperstellung sowie die im Umgebungszusammenhang angenehme 3- Geschossigkeit schaffen einen freiraumplanerisch angemessen gestalteten und für die Bewohner gut nutzbaren Hofraum, der aufgrund der geringen Gebäudehöhe frei von störenden Feuerwehrzufahrten sein kann. Die jeweils zweiseitig orientierte Erschließung der Gebäudezeilen ist entschieden und erzeugt eine ausgewogene Abfolge von Öffentlichkeit im Quartier.

Die Wohngrundrisse sind gut strukturiert und in nutzungsflexibler Systematik entwickelt. Sie orientieren sich aufgrund der Baukörperform und ihrer Stellung zueinander nahezu idealtypisch nach Südwesten.

Das gewählte Fassadenmaterial Ziegel ist ortstypisch und verspricht eine insgesamt werthaltige Wohnatmosphäre. Positiv zu bewerten ist, dass der Entwicklungsvorschlag hinsichtlich seines äußeren Erscheinungsbildes keine Differenzierungen zwischen Eigentums-, Miet- oder geförderten Wohnungen macht. In diesem Sinne knüpft der Entwurf wohltuend an die Wohnbebauung der klassischen Moderne an.

Der Vorschlag verspricht aufgrund seiner Kennwerte sowohl in energiewirtschaftlicher als auch in bauwirtschaftlicher Hinsicht ein ökonomisches Projekt zu sein.