Parkhaus und Pflanzenhaus

Parkhaus und Pflanzenhaus korrespondieren in Ihrer Grundrissdisposition und reagieren mit ihrem Ansatz der konkav geschwungenen Fassaden geschickt auf die schwierige Grundstücksgeometrie des Parkhauses bzw. auf den wertvollen zu erhaltenden Baumbestand.

Zu- und Abfahrt, Orientierung und Befahrbarkeit des Parkhauses, stützenfrei, mit Split-Level und Halbrampensystem, funktionieren vorbildlich. Die geforderte Anzahl der Stellplätze wird annähernd erreicht, eine Erweiterbarkeit nach Osten ist problemlos realisierbar.

Abstandsflächen werden eingehalten. Beim Pflanzenhaus sind die Einbindung in das Wegenetz sowie die Zuwegung unschlüssig. In der grafisch reduzierten Darstellung erscheint die Anmutung beider Bauwerke kühl, technisch und wenig atmosphärisch, deutet aber subtile Raffinesse an. Die Angemessenheit der Materialien Stahl/Glas und Aluminium werden dahingehend hinterfragt. Die Lamellenfassade lässt aber Interpretationsspielraum für das vom Verfasser angedachte Spiel aus Lockerung, Verdichtung und Lichtspiel/Spiegelung.

Insbesondere das Pflanzenhaus ist mit der Vielfalt an Gestaltungsmitteln (trichterförmige Stützen, Treppensockel, Dachgeometrie- und Perforierung) etwas „überinstrumentiert“. Die nicht ausreichende Belichtung der Pflanzen, von oben, insbesondere im Winter, wird kritisiert, lässt sich aber beheben. In Fragen der Signifikanz als „Stadttor“ für Überlingen wie auch im gestalterischen Detail sieht die Jury noch Verbesserungspotential.

Insgesamt handelt es sich um einen im Ansatz eigenständigen, funktionierenden Beitrag, der sich wirtschaftlich im mittleren Bereich befindet.