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Begrenzter Wettbewerb | 11/2003

Weltjugendtag 2005

1. Preis

Hahn Helten Architektur

Architektur

Erläuterungstext

Das Ereignis – ein Tag

Am Weltjugendtag treffen sich über eine Million Jugendliche aus 170 Ländern der Erde mit dem Papst. Aus allen Himmelsrichtungen kommend, sammeln sie sich an einem Ort aufgrund ihres gemeinsamen Glaubens um zusammen zu beten und zu feiern. Gestärkt durch dieses kollektive Erleben werden sie danach in alle Richtungen gesendet.

Der Ort – eine Kathedrale für einen Tag

Eine monumentale Helix aus weißen, nachts leuchtenden Heliumballonen rahmt und verortet den Höhepunkt des Weltjugendtages – Vigil und Papstmesse.
Jeder Ballon gilt als Willkommensgruß einer der gastgebenden 27 Diözesen. In ihrer dynamisch aufsteigenden Bewegung fasst sie durch einfache Mittel, den bislang unwirtlichen Ort weithin sichtbar zusammen und verleiht ihm - dem Anlass entsprechend – einen spirituellen Rahmen.

Die Wege – Verbindung und Symbol

Wegenetz – Abbild der weltumspannenden Meridiane

Ein klar gegliedertes, hierarchisches Wegenetz gliedert die Besucherfläche in nutzbare Teilräume und ermöglicht eine funktionierende Infrastruktur. Die Teilräume werden durch Bezifferung der Radialen und durch eine farbige Unterscheidung der quer dazu angeordneten Kreisringe leicht identifizierbar. Die radialen Hauptwege, an denen –jedem Teilraum zugeordnet- die Infrastruktur untergebracht ist und dessen Mittelstreifen für Rettungs- , Ver- und Entsorgungsverkehr freigehalten ist, münden in den Vorbereich der Bühne.

Der Hügel – Dem Ort die Erde zurückgeben -

Der Hügel, der die Bühne bildet - im Vorfeld des WJT allmählich aus dem Abraum der Region geschaffen - ist, dem Ereignis gemäß, eine selbstverständlich erscheinende archaische Form und kein profanes Hightechgerüst.
Durch Veränderung des Erdreliefs wird der Unort zum Ort.
Das Hügelrelief ist in seinem vorderen Anstiegswinkel aus den Blicklinien auf den Zelebrationsbereich entwickelt. Mit Ausnahme des zentralen Altarbereiches ist die gesamte Bühnenfläche wie bei einer Theaterbühne als flach geneigte Ebene angelegt, um die Bewegungen auch in der Tiefe des Raumes ablesbar zu machen. Die Randbereiche der Fläche sind zu verschiedenen Zeiten flexibel nutzbar: als Sitzfläche für Jugendliche, als Standfläche für Chöre, als Tanzfläche....
Im Zentrum schiebt sich eine angehobene, ebene Plattform in die geneigte Bühnenfläche, um den Altarraum, die liturgische Mitte des Ereignisses optisch zu definieren. Diese elliptisch zugeschnittene Plattform ist Ort des Papststuhles und des Altares. Sitztribünen für insgesamt 1100 Menschen sind in das Hügelrelief integriert und können später beseitigt werden, oder als bleibende Struktur für eine Weiternutzung als Freilichtbühne dienen. Diese formale Grundidee ist als Basis im Zuge der weiteren Planungen bezüglich allen Nutzung- und Detailerfordernissen flexibel gestaltbar.

Das Dach – eine leuchtende Wolke -

Die Wolke

Über dem Hügel schwebt eine große federleichte, pneumatische Struktur – einer Wolke ähnlich (einfache Ballonbautechnik/Druckluft).
Symbol und Schutz zugleich ist sie weithin sichtbares sphärisches Zeichen aus Luft und Stoff.
Die Wolke wird durch 3 miteinander verbundene Baukrane getragen, die eine weitere Rahmenkonstruktion halten. Bei Nacht wird subtil die Referenz an das Bühnenbauwerk des Katholikentages 1960 in Köln wahrnehmbar.

Das Licht – tausende Lichter um eine strahlende Mitte -

Die Wolke als strahlender Mittelpunkt kann je nach lithurgischen Erfordernissen auf vielfältige Weise weisses oder farblich gestimmtes Licht ausstrahlen wie auch reflektieren.

Aussendung – Spuren zur Neudefinition des Ortes

Das Gelände, zur Zeit eine Hinterlassenschaft der (land-)wirtschaftlichen Ausnutzung, wird nach dem Ereignis ein anderer Ort sein: nachdem aus der Ungastlichkeit Gastlichkeit entstanden ist, wird er - durch wenige verbleibende zeichenhafte Spuren – zum Zeugnis des Geistes der Veranstaltung: das Wegenetz, mit seinen Kalkschotter- und Pflanzenbändern dem signethaften Bild der Weltkugel ähnlich, ruft das Ereignis mit seinen Bewegungen ins Gedächtnis, der Papsthügel bietet dauerhaft einen Ort der Begegnung und der Betrachtung.