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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Neubau Kinderhaus Mühlgässle

Anerkennung

Preisgeld: 4.500 EUR

a+r Architekten

Architektur

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen im Endausbau einen sehr kompakten Baukörper vor, der im Ganzen östlich des Ölbachs platziert ist und durch leicht geknickte und an den Kanten abgerundete Längsseiten baukörperlich sensibel auf die Situation des Grundstücks eingeht. Westlich des Baches ergibt sich dadurch eine große zusammenhängende Spielfläche, über deren Gestaltung wenig Aussagen gemacht werden.

Der Zugang erfolgt im Südwesten seitlich durch ein angesetztes Pergola-Laubengang-Element, das in der ersten Bauphase elegant die Verbindung zum Bestandsgebäude herstellt, im Endausbau dann als Fluchttreppe fungiert. Die Anlieferung ist im Südosten sinnvoll angeordnet. Die beiden Bauabschnitte sind als nahezu gleiche winkelförmige Gebäude punktsymmetrisch zueinander angeordnet, die "Andockstellen" sind im Sinne der Wirtschaftlichkeit auf eine geringe Breite reduziert. Im Zwischenzustand befinden sich Nebenräume an einer besonders attraktiven Stelle im Übergang zum Freibereich, während die Gruppenräume von diesem abgewandt sind. Auch im Endzustand sind die beiden Längsseiten des Gebäudes von sehr unterschiedlicher Qualität, insbesondere in ihrem Bezug zum Freiraum. Insgesamt ist der Zwischenzustand vor Abriss des Bestandsgebäudes baukörperlich und im Zuschnitt des Freiraums unbefriedigend. Nach Ergänzung des 2. Bauabschnitts ergibt sich zwischen den beiden Gebäudeteilen ein als "grünes Zimmer" betitelter Innenhof, dessen Nutzbarkeit fragwürdig ist und der erheblich zu schmal erscheint. Rund um diesen Innenhof ist auf beiden Etagen die Erschließung ringförmig angeordnet. Die Flure weisen Aufweitungen auf, von denen aus die Gruppenräume attraktiv erschlossen sind und die teilweise auch mit Funktion belegt sind (z.B. pädagogische Küchen). Die Zuordnung und Verteilung der Funktionen erscheint sinnvoll gelöst, es sind keine Mängel erkennbar.

Eine homogene Fassade aus Lärchenholzbrettern mit Eichen - Decklatten, in die bewusst gesetzte, unterschiedlich große Öffnungen eingeschnitten sind, ist rund um das Gebäude gewickelt. Das Erscheinungsbild ist daher einerseits recht blockhaft, andererseits ist ein Bezug zur Natur gegeben.
Der Brandschutz der Gruppenräume im Obergeschoss ist nicht gelöst und erscheint auch nicht lösbar ohne erhebliche Eingriffe, die das Konzept stark verändern würden.
Die Arbeit zeigt relativ günstige Kennwerte hinsichtlich Kompaktheit, Hüllfläche etc., weist allerdings einen hohen Verkehrsflächenanteil und dadurch auch hohen Rauminhalt auf. Die Wirtschaftlichkeit liegt im mittleren Bereich. Insgesamt erscheint die Arbeit trotz guter Qualität im Inneren und angemessener Formensprache in ihrer baukörperlichen Gestalt sehr urban und am gegebenen Standort recht massiv.
Dem Problem beim Brandschutz steht eine hohe gestalterische Qualität gegenüber.