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Offener Wettbewerb (auch für Studenten) | 06/2014

Loriot zu Ehren

"Oriolus oriolus – Spiegel im Ei" - Roland Barthofer

"Oriolus oriolus – Spiegel im Ei" - Roland Barthofer

Teilnahme / 2. Phase

Roland Barthofer

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Oriolus oriolus – Spiegel im Ei

Was /wer war zuerst da? Das Ei oder derVogel Oriolus oriolus alias Loriot?
“Das Komische ist man selbst”, sagte Loriot einmal. “Wer glaubt, Humor bestehe darin, sich über andere Leute lustig zu machen, hat nichts verstanden.”
Oriolus oriolus ist die wissenschaftliche Bezeichnung für den Vogel Pirol. Der Pirol ist sowohl das Wappentier der Familie von Bülow, als auch im Französischen der Künstlername von Vicco von Bülow. Zu sehen ist ein überdimensional großes Pirolei, das über den Bäumen im Hain hinter der Johanniskirche herausragt. Im Inneren des Eis befindet sich ein ganz persönlicher Schatz.
Wenn Loriot uns keinen Spiegel mehr vorhalten kann, wer kann das dann?
Vicco von Bülow ist 2011 gestorben, aber Loriot lebt weiter: Im Pirolei in Mitten des Hains hinter der Kirche. Im Ei sind hunderte Spiegel integriert, die von LoriotverehrerInnen zur Verfügung gestellt wurden. Kleine Handspiegel, aber auch Garderobenspiegel aus verschiedenen Generationen wurden aus diversen Haushalten entnommen, um nun im Oriolus oriolus-Ei zusammen eine Art Spiegelreflexion durchzuführen. Es wird ein kollektives häusliches Innenleben präsentiert im urbanen & religiösen Umfeld des Hains.
Die BesucherInnen können durch kleine Löcher in der Schale den glänzenden Schatz im Inneren betrachten – quasi Loriots Spiegel, mit denen er uns unser eigenes Spiegelbild auf seine unnachahmliche Art vorhielt, allerdings ohne das eigene Spiegelbild zu Gesicht zu bekommen. Auf ein paar wenigen Spiegeln erkennen die BetrachterInnen die bekanntesten Knollnasen - sie sind als Silhoutten zu sehen und mittels Klebefolie auf die Spiegelfolie angebracht. Die Spiegel und die Knollnasen spiegeln sich bis ins Unendliche, die Betracher/Innen werden sich allerdings nicht in den Spiegeln sehen können, wie auch Vicco von Bülow sich nie mehr im Spiegel betrachten wird.

Das Betrachten des Spiegelschatzes zwingt die BetrachterInnen in skurrile Situationen, da die kleinen Gucklöcher auf Kniehöhe und in Überkop fhöhe gebohrt wurden. Die anderen Anwesenden wohnen somit einer komischen Verrenkungsszene bei und können sich ihr eigenes Bild von der Szenerie machen – bis sie selber durch die Gucklöcher schauen dürfen...
Ein großer Spiegel ist am Boden des Eis angebracht - als eine Art Ausnahme - nur hier kann sich jemand darin spiegeln: die Person, die das Ei und die Beleuchtung wartet und die Jurymitglieder, die ins Modellei von oben blicken können. Ein riesiges Auge wird Ihnen entgegen blicken! Die BetrachterInnen be finden sich im realen Raum, durch die Spiegel erhalten sie Zutritt in den Spiegelraum der Installation. Grenzen werden aufgehoben!

Loriot ermöglichte durch sein Werk Selbstreflexion auf höchstem und humorvollstem Level- bei Oriolus oriolus wird dieser Gedanke der (Selbst)reflexion aufgenommen und am Leben erhalten.

Es lebe Loriot!
"Oriolus oriolus – Spiegel im Ei" - Roland Barthofer

"Oriolus oriolus – Spiegel im Ei" - Roland Barthofer