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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2014

Gedenkort Rummelsburg

Lageplan als Bodenrelief

Lageplan als Bodenrelief

Teilnahme

KATZKAISER Architektur und Ausstellungsgestaltung

Architektur

Erläuterungstext

Der Ort hat durch seine Nutzungsänderung zu einem Wohngebiet einen neuen Charakter bekommen. Aus dem vormals geschlossen Ort ist ein offener Lebensraum geworden. Der Entwurf verfolgt das Ziel, den Ort in seiner Wirkung nicht zu verändern und seine neue Nutzung anzunehmen. Der Verweis auf Geschehnisse seiner früheren Nutzung soll subtil und zurückhaltend sein.

Zugänge markieren
Die Hauptzugänge sollen für den Besucher wahrnehmbar werden. Bewusste Markierungen leiten in das Gelände über.

Dezentrale Informationsvermittlung
Hintergrundinformationen zum Ort und seiner Geschichte sollen bewusst nicht zentral dargeboten werden. Vielmehr werden Passant und Besucher über eine dezentrale Informationsvermittlung über das Gelände geleitet.

Persönliche Erinnerungen
Persönliche Erinnerungen werden auf dem gesamten Gelände in Form von Zitaten verortet.

Vermittlung
Die Vermittlung findet auf mehreren Ebenen statt, die sich in ihrer Informationstiefe unterscheiden. Einerseits beschreiben Zitate an den Fassaden eine individuelle Wahrnehmung des Ortes, andererseits werden über Informationstafeln übergeordnete Beschreibungen vermittelt. Dabei werden die vorhandenen denkmalgeschützten Gebäude und die Elemente der Landschaftsarchitektur respektiert und in Ihrer Struktur weiter entwickelt, bzw. ergänzt. Zitate werden als neue Schicht vor die historischen Fassaden gesetzt. Die neue Informationsebene ersetzt partiell vorhandene Bodenbeläge, ohne jedoch die Gesamtstruktur zu stören.

Der Gedenkort im Alltag
Die Informationsdichte richtet sich primär an der Wahrnehmungsfähigkeit eines zufällig vorbei kommenden Passanten. Die reduzierte Darstellung auf dem Gelände, der bewusste Verzicht auf ortsgebundene digitale Medien und die – angesichts der immer weiter fortschreitenden Verbreitung von Smartphones vorgesehene - Ausweitung der App verhindern eine didaktische Überformung des Ortes. Der Ort soll nicht als Museum oder als Gedenkstätte wahrgenommen werden, sondern als Ort mit einer existierenden Alltagsrealität und einer Geschichte. Das Spannungsfeld zwischen diesen Extremen, die der Ort in seiner Geschichte erfahren hat, wird durch die Beiläufigkeit des Einsatzes der Gestaltungsmittel thematisiert

Zitatebene
Über Zitate werden persönliche Erinnerungen von Zeitzeugen mit den Gebäuden des Ortes verbunden. Die Zitatebene kann zunächst als rein künstlerischer Ansatz begriffen werden. Doch gleichzeitig erfüllt sie eine biografisch-erzählende Aufgabe. So können Geschehnisse geschildert und Zusammenhänge erläutert werden, ohne in eine didaktische Gedenk-Rhetorik zu verfallen.
Die Positionierung der Zitate an Gebäuden ist stets spezifisch: Die Inhalte beziehen sich möglichst jeweils auf das Gebäude, die Position indes variiert. Sind einige Zitate in Blickachsen positioniert, die eine Fernwirkung ermöglichen, erschließen sich andere subtil bei genauerem Hinsehen.
Am Ufer der Rummelsburger Bucht leitet ein großformatiges Zitat im Boden auf das Gelände.

Hintergrundinformationen
Die Informationsvermittlung erfolgt über reliefartige Tafeln, die sich an mehreren Stellen auf dem Gelände am Boden wiederfinden. Sie definieren unter anderem
durch eindeutige Markierungen die beiden Hauptzugangssituationen auf das Gelände. Am ehemaligen Zugang ist der Übersichtsplan des Geländes als großformatiges Bodenrelief platziert. An dieser Stelle finden Passanten, Besucher und auch geführte Gruppen einen ersten Überblick über das Gelände mit seinen bestehenden und ehemaligen Gebäuden.
Die Gebäude und ihre Funktion in der jeweiligen Epoche sind ebenfalls über Relieftafeln im Boden gekennzeichnet, die über eine groß dargestellte Nummer aus dem Übersichtsplan sowie Kurzinformationen zur Nutzung in der jeweiligen Epoche verfügen.
An weiteren Stellen auf dem Gelände werden – im Zusammenhang mit reliefartigen Fotodokumenten – allgemeinere Zusammenhänge aus der Geschichte des Ortes erläutert.

Vertiefungsebene
Weitere, vertiefende Informationen kann der Besucher über die bereits existierende App erfahren, die hinsichtlich einer positionsspezifischen Informationsvermittlung über Augmented Reallity überarbeitet wird. Beispielsweise kann der Besucher über eine Scanfunktion der App spezifische Informationen zu einem bestimmten Standort erfahren. Ein ortungsbasierter Audioguide begleitet den Besucher bei seinem Rundgang. So kann der Besucher, wenn er sich im Bereich eines Zitates befindet, einen größeren Ausschnitt des Zeitzeugen-Interviews hören.
Übersicht Gesamtgelände

Übersicht Gesamtgelände

Zugang Nord

Zugang Nord

Informationsebene als Bodenrelief /
Zitate an der Fassade

Informationsebene als Bodenrelief / Zitate an der Fassade

Zugang Süd

Zugang Süd