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Offener Wettbewerb | 05/2014

Neubau des Landespflegezentrums

2. Preis

Atelier Thomas Pucher ZT GmbH

Architektur

Architekturbüro Seifert

Architektur

Erläuterungstext

A DAY IN THE LIFE

Das Konzept besteht aus einem zentralen Erschließungs - und Versorgungsbauteil um den herum zwanglos angeordnete, unterschiedliche Wohn- und Aufenthaltsgebäude gruppiert sind. Diese Anordnung ermöglicht ein intensives Verweben von Gebäude und Parklandschaft und führt zu vielfältigen räumlichen und nutzungsspezifischen Situationen.

Es handelt sich um Gebrauchsmöglichkeiten, die weit über die reine Pflegefunktion hinausgehen, sondern vielmehr eine dorfartige Situation, mit allen Spielarten der sozialen Interaktion bieten.

Dabei gibt es eine sorgfältige Abstufung von Öffentlichkeit (Kommunikation) zu Privatheit (Ruhe) mit einer Vielzahl an aneigenbaren Bereichen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gebäudes.

Das Bild des „Dorfes“ prägt auch den Maßstab des Gebäudes. Die einzelnen Häuser sind in ihrer Größe leicht fassbar, die Durchdringung von Grünraum und Tageslicht bietet Platz- und Straßencharakter im geschützten „Indoor“ Bereich. Die Größenverhältnisse stimmen mit den für die Patienten von zu Hause gewohnten Verhältnissen überein.

Die Vielzahl an räumlichem Angebot kann im Betrieb aufgenommen und fortgeführt werden (Terrassengarten, Leseplatz, Sitzbank „vor dem Haus“, „Mein Lieblingsplatz“, Bibliothek, etc.). In dieser Benutzungsvielfalt zeigen sich das wesentliche Potential und die Flexibilität des Gebäudes.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Teilnehmer nimmt auf die Empfehlungen der ersten Stufe Bezug. Die spezifischen Qualitäten der Interpretation eines Pflegezentrums durch das Angebot einzelner „Häuser“ wird sehr anerkennend gewürdigt, wobei einzelne Raumdimensionierungen und im speziellen auch Gangbreiten nicht den funktionellen Anforderungen entsprechen.
Die Anordnung der „Häuser“ rund um einen zentralen Kernbereich wurde sehr positiv aufgenommen.
Die Qualität des Projekts liegt weiters darin, dass spätere Anpassungen umsetzbar sind.
Positiv gesehen wird auch der sparsame Einsatz von architektonischem Repertoire, welcher an der richtigen Stelle die richtigen Botschaften vermittelt. So wird zum Beispiel der zweigeschossige Entreebereich in adäquater Weise als Eingang hervorgehoben.
Auch die Anordnung der Nebenräume in der Mittelzone der zweihüftigen Anlage gelingt generell ohne Defizite in Belichtung- und belüftungstechnischer Hinsicht.
Der Erweiterungsvorschlag im Mikrobereich wird kritisch gesehen, da dabei die wesentlichen Vorzüge im Wohnbereich verloren gingen.
Gelobt wird darüber hinaus die ansprechende Herangehensweise an das Pflegekonzept, inklusive der Darstellung mit Sprechblasen einzelner BewohnerInnen, welche eine hohe soziale Kompetenz des Verfassers vermittelt.
Die Situierung der PKW-Abstellplätze, nun komplett in einer Tiefgarage, wird aus Kostengründen kritisch angemerkt.
Die Darstellung der Höhenschichtentwicklung kann nicht in allen Teilbereichen den Nachweis erbringen, in welchen Höhenanbindungen einzelne Funktionsräume situiert sind; weiters wird der im UG angesiedelte Palliativbereich als ungünstig situiert gesehen.