modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Quelleareal

1. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

rheinflügel severin

Architektur

office 03

Architektur

hermanns landschaftsarchitektur umweltplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das neue Quartier orientiert sich stadträumlich vor allem zu den bestehenden Wohnbauflächen im Norden und zum Ortskern im Osten. Hierzu wird an der Lörracher Straße als Schnittstelle zum nördlichen Kontext mit dem Turbinengarten ein Nachbarschaftsplatz vorgeschlagen, der im Netz der inneren Erschließung eine zentrale Position einnimmt. Verwaltungsgebäude und Turbinenhaus bleiben erhalten und werden einer neuen Nutzung zugeführt. Der Turbinengarten thematisiert die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart unter Erhalt der beiden großen Bestandsbäume und definiert neben einer Quartiersadresse auch eine neue Adresse für das ehemalige Verwaltungsgebäude. Von diesem präsenten öffentlichen Gesicht und Entrée des Quartiers entwickelt sich das Wohngebiet nach Süden zunehmend privat. Südlich der in ost-westlicher Richtung verlaufenden Haupterschließung reihen sich Wohnhöfe mit jeweils gemischten Typologien. In der Reihe entsteht ein vielfältiges Ensemble nach Norden geöffneter Höfe. Die Höfe gliedern das Quartier und bilden mit der stärker geschlossenen Südseite einen Rücken gegen die südlich angrenzende Gewerbebebauung.

Die Freiflächen unterstützen die bauliche Gliederung des Wettbewerbsgebiets in 3 Bänder. Im Süden befindet sich das Gewerbeband mit einer ein- bis zweigeschossigen Bebauung auf eher hartem Untergrund. Kennzeichnend hierfür ist die Lärmschutzfunktion im Zusammenhang mit einer gebündelten Erschließung über die Bahnhofstraße. Das mittlere Band wird im wesentlichen durch die vier Wohnhöfe gebildet, die jeweils eine Nachbarschaft bilden. Das Bild wird hier bestimmt durch Gartenlandschaften, die durch Hecken getrennt werden.
Das nördliche Band, in dem sich auch das Quartierszentrum mit dem Turbinengarten befindet, wird durch Solitärbäume bestimmt. Esche und Tulpenbaum sind hier Vorbild für die weitere Entwicklung einer Parklandschaft in der Parkvillen stehen. Besonderes Gewicht liegt aber auf der Gestaltung des Turbinengartens, in dessen Zentrum ein Teilstück des ehemaligen Kanals aktiviert wird, um ein Stück Ortsgeschichte erlebbar zu machen. Ein Teilbereich des Turbinengartens soll als Spielplatz gestaltet werden.

Eine einzige öffentliche Erschließungsachse im Innern des Quartiers sorgt für Eindeutigkeit bei der Adressbildung und stellt zugleich eine wirtschaftliche Lösung im Sinne der Auslobung dar. Die als Mischprofil vorgeschlagene Straße erhält zwei Zufahrten, eine von Osten unmittelbar über den Egertenweg und eine weitere von Norden über einen kurzen Stich von der Lörracher Straße auf der Höhe der Hans-Adolf- Bühler-Straße. Bei Hinzunahme der privaten Grundstücke verlängert sich die Straße nach Osten mit Anbindung für Fußgänger und Radfahrer an den Mühlenweg. Alle weiteren Verkehrsflächen sind mit Ausnahme des Bereichs Turbinengarten privat.

Beurteilung durch das Preisgericht

Mit einer Ost-West verlaufenden Mischverkehrsstraße setzen die Verfasser den Mühlenweg fort und binden das Areal an den Ortskern an. Von dieser Haupterschliessung werden vier Wohnhöfe erschlossen. Im Süden wird eine flexibel bebaubare „Gewerbespange“ angeboten. Zwischen Gewerbespange und Wohngebäuden verläuft ein Fußweg, der über Nord-Süd laufende Querverbindungen an die Wohnhöfe angebunden ist.

An den Wohnhöfen liegen sowohl Geschosswohnungsbauten als auch Reihenhäuser. Die Gebäudetypen werden alternierend gesetzt, sodass entlang der zentralen Erschließungsstraße ein Rhythmus von Punkt- und Reihenhäusern entsteht. Im Nord-Westen, zur Lörracher Strasse wird ein fünfter Wohnhof angeboten, der konsequent ebenfalls von der zentralen Erschließungsstraße erschlossen ist.

Die Bestandselemente Turbinenhaus, Verwaltungsgebäude und die geschützten Bäume werden durch ein Wasserspiel ergänzt und zu einem attraktiven, identitätsstiftenden Ensemble zusammengebunden. Dieser durchgrünte, zentrale Bereich ist angemessen für eine Siedlung im ländlichen Raum.
Die Auswertung der Zahlen zeigt, dass der Entwurf im wirtschaftlichen Bereich liegt.

Teilweise stehen die drei- und viergeschossigen Gebäude nahe beieinander. Die Verfasser begegnen dieser Nähe, indem die Baukörper in der Höhe gestaffelt werden. Dadurch entstehen attraktive Freisitze und Durchblicke, die Bebauung erhält ein unverwechselbares, differenziertes Gesicht.

Zusammenfassend handelt es sich um einen Entwurf, der die gestellte Aufgabe mit wenigen gezielt gesetzten Maßnahmen löst, gut proportionierte, vielfältig nutzbare Freiräume und eine gute Orientierung für die Bewohner bietet. Die Baukörpersetzung und ihre Dimensionierung lassen vielfältige Wohnungstypologien zu, die Höhenstaffelung der Baukörper ist sein Alleinstellungsmerkmal.
hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung

hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung

hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung

hermanns landschaftsarchitektur/umweltplanung