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Mehrfachbeauftragung | 06/2014

Umfeld Neanderthal Museum und Neanderpark

3. Rang / ein 3. Preis

Preisgeld: 1.500 EUR

Die Planergruppe

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gestaltungskonzept
Ziel ist es, die Umgebung des Museums in einen Neanderpark zu transformieren, der als ein zusammengehöriger Raum wahrgenommen wird und der das Erleben des im Laufe der Jahrzehnte verstellten Talraumes möglich macht. Das Erscheinungsbild des Neanderparks orientiert sich an dem einer großen Waldlichtung. Im Kontrast zum eher dunklen, das Gesichtsfeld verengenden, mehr oder weniger dichten Baumbestand der Talflanken öffnet sich der Neanderpark deutlich heller und in dieser sich öffnenden „Lichtung“ liegt der grün-glänzende Baukörper des Museums. Das Nutzungsangebot des Neanderparks ist vielfältig, er nimmt das Museum und die Fundstelle ebenso auf wie Spielangebote, Gastronomie und eine naturnahe Flusslandschaft. Im Zentrum des Neanderparks führt ein „Teppich“, eine einheitlich gestaltete Fläche, vom Museum über die Talstraße bis ans andere Ufer der Düssel. Als deutliches Zeichen verbindet er die nördlich und südlich der Straße gelegenen Teile des Neanderparks.
Nördlich der Talstraße bildet der Teppich einen repräsentativen Museumsvorplatz, südlich den neuen „Platz an der Düssel“. Er macht den Mündungsbereich der beiden talprägenden Bäche erlebbar, schafft Aufenthaltsqualität und fungiert als Gelenk zum Park- und Spielplatz.
Teil des Teppichs ist eine neue „Museumsbrücke“ über die Düssel, die eine direkte Wegebeziehung zum Museum ermöglicht.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf basiert auf der Idee, mit einem zentralen Element, dem Teppich, einen Brückenschlag zwischen dem Museum im Norden und dem Parkplatz und Spielplatz im Süden zu schaffen. Auf den ersten Blick besticht das markante Element, weil es die gewünschten Sichtbeziehungen herstellt und optisch Museum und Parkplatz verbindet. In der räumlichen Übersetzung ergeben sich verschiedene Probleme. Die Geometrie des Teppichs verträgt sich nur bedingt mit der Form des Museumsgebäudes. In den Übergangsbereichen entstehen zum Teil Resträume. Die Anschlüsse an das Wegenetz werden nicht hinreichend berücksichtigt. Die Brücke im Bereich des Teppichs zerschneidet als technische Infrastruktur die Natur an der Düssel und erzeugt wegen der Nähe zur bestehenden Einmündung von der Talstraße zum Parkplatz nur einen geringen infrastrukturellen Mehrwert.

Die Wegegestaltung zur Fundstelle mit Balkon und zusätzlichen Aussichts- und Ruhepunkten wird begrüßt. Auch der vorgeschlagene Retentionsraum für die Düssel wird als neue räumliche Qualität gesehen. Auf die mögliche Museumserweiterung reagiert das Konzept wenig überzeugend. Die Idee, den Baumbestand auszulichten, erscheint zunächst plausibel und unterstützt den Ansatz einer großen Waldlichtung. An einigen Stellen erscheint der Eingriff in den Baumbestand zu stark, als dies für die Zielsetzung notwendig ist. Der Spielbereich mit unterschiedlichen Sandflächen als „Grabeflächen“ löst die gewünschte Attraktivität nur bedingt ein. Der Umgang mit dem Kalkzug bleibt im Ungewissen.

Grundsätzlich ist der Entwurf modular umsetzbar, wobei die Realisierung des Teppichs und insbesondere des Brückenbauwerks nicht unproblematisch erscheint. Insgesamt besticht der Entwurf durch die markante Idee des verbindenden Teppichs, welche jedoch nicht hinreichend auf die Rahmenbedingungen des Ortes eingeht.