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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Wohnbebauung Phoenixseestraße

1. Rang

KSP ENGEL

Architektur

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Visualisierung

Erläuterungstext

Auf Grundlage des B‐Plans wird auf dem Grundstück ein Ensemble aus drei gleichförmigen
Baukörpern vorgeschlagen, die L‐förmig auf dem Grundstück angeordnet sind.
Das Gelände fällt in Richtung See um etwa 3,50 Meter ab. Dieses charakteristische Merkmal des
Ortes wird als Hauptthema des Entwurfs aufgenommen und, in Form von sich abstaffelnden
Baukörpern, in die Architektur übersetzt. Die Modellierung der Baukörper lassen den Eindruck eines Höhenversatzes innerhalb der einzelnen
Häuser entstehen, wodurch das Thema der Staffelung gestärkt und weiter ausdifferenziert wird.
Auf der Straßen‐ und Gartenseite bildet das Ensemble eine Silhouette aus, die das Thema des
abfallenden Geländes in einem angenehmen Rhythmus nachzeichnet.

Wohnungsmix
Die Häuser sind als Dreispänner geplant. Im Erdgeschoss und in der obersten Etage werden teilweise allerdings nur zwei Wohnungen gezeigt, so dass in der dargestellten Planung 23 Wohnungen angeboten werden.
Die Wohnungen
Alle Wohnzimmer haben eine Mindestgröße von 25 m². Alle Bäder verfügen über ein Fenster. Drei‐
Zimmer Wohnungen haben eine Mindestgröße von 98 m².
Die Küchen verfügen über ein Fenster und sind sowohl abtrennbar als auch zum Wohnbereich offen ausführbar. Loggien und Terrassen liegen übereinander. Alle Bäder bzw. Küchen sind übereinander angeordnet, so dass die Leitungsführung durchlaufend ist.
Materialien
Die kubische Grundform der Häuser kann mit hell verputzen Fassaden gut umgesetzt werden. Auch
eine Klinkerverkleidung ist denkbar. Sonderelemente werden in Holzoptik ausgeführt.
Freiraumplanung
Durch das Gefälle des Grundstücks, werden zwischen den Parzellen kleine Natursteinmauern zur
Abfangung vorgesehen. An der Straße werden die Gebäudekörper ebenerdig erschlossen. Südlich
wird mit einer Abgrabung von ca. 75cm und nördlich mit einem Sockel von ca. 75 cm das Gefälle
ausgegelichen. Der gesamte Gartenberich kann intensiv begrünt werden. Über der Tiefgarage gibt es eine Bodenaufschüttung von etwa 35 cm, wodurch eine Bepflanzung von mittelhohen Gewächsen ermöglicht wird. In dem nicht unterbauten Gartenbereich wird eine Bepflanzung mit Obstbäumen vorgeschlagen.
Energieeffizient und Haustechnik
Für die Wohnbebauung am Phoenixsee in Dortmund wird ein ganzheitliches Gebäudeklimatikkonzept vorgeschlagen. Die Gebäudehülle ist integraler Bestandteil des Konzepts. Die Gebäude sind sehr kompakt gehalten und erreichen über einen effizienten Wärmedurchgangskoeffizienten und Fensterkonstruktionen mit Dreifachverglasung einen sehr guten Wärmeschutz. Aufgrund des höheren thermischen Komforts und der geringen Mehrkosten werden Dreifachverglasungen vorgeschlagen. Die Anforderung des Auslobers an den Transmissionswärmeverlust H´T ≤ 85 % HT,Ref EnEV 2009 wird somit eingehalten.
Insgesamt wird auf eine wärmebrückenfreie Konstruktion und eine hohe Dichtheit der Gebäudehülle geachtet. Der sommerliche Wärmeschutz wird über einen außenliegenden Sonnenschutz erreicht. Weiter wird in allen Räumen der visuelle Komfort durch eine hohe Tageslichtautonomie sichergestellt und somit Strom für Beleuchtung eingespart.
Folgende Vorschläge zum Lüftungskonzept müssen in der weiteren Planung mit dem Bauherrn
abgestimmt werden. Generell wird ein einfaches mechanisches Lüftungskonzept zur Sicherstellung
des hygienisch notwendigen Mindestluftwechsels in den Wohnungen empfohlen. Dies kann z.B. eine kontrollierte Wohnraumlüftung mittels dezentralen Kompaktgeräten mit hocheffizienter
Wärmerückgewinnung sein. Die Geräte können im Bad an der Decke platziert werden. Die
Wohnungen werden mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Sind die Komfortansprüche niedriger, ist ein einfaches Abluftsystem eine Alternative. Hier wird in Sanitärbereich und Küche abgesaugt, die Nachströmung findet über die Fenster statt. Um Zugerscheingungen zu vermeiden, wird die langsam einströmende Zuluft über die unterhalb der Fenster liegenden Heizkörper erwärmt. Innenliegendes Bäder werden über eine Abluftanlage entlüftet.
Eine Fensterlüftung ist jederzeit möglich. Die Wärmeerzeugung wird über Holzpellets aus Sägewerken (Abfallprodukt) vorgeschlagen. Das System wird über solarthermische Anlagen auf den Gebäudedächern ergänzt. Die Solarkollektoren werden auf den Sommerfall und zur Heizungsunterstützung ausgelegt, d.h. in der warmen Jahreszeit findet die Warmwasserbereitung ausschließlich über Solarkollektoren statt. Im Sommer und gegebenenfalls in den Übergangszeiten kann der Holzpelletkessel außer Betrieb bleiben. Ein Kesseltakten wird verhindert.
Die Technikzentrale und das Holzpelletlager finden im UG Platz. Die Verteilung findet ebenfalls im UG in der Tiefgarage statt. Jedes Gebäude erhält Solarkollektoren und einen Pufferspeicher. Die Warmwasserbereitung erfolgt somit dezentral, was kurze Wege und eine effiziente Versorgung ermöglicht. Der Holzpelletkessel wird zentral aufgestellt. Alternativ kann eine Lösung mit einem Gas‐Brennwertkessel und einer Solarthermieanlage angedacht werden. Eine hausweise Versorgung wäre möglich. Die Versorgung über Holzpellets in Kombination mit einer Solaranlage ist ein sehr nachhaltiges System und wird durch Förderprogramme in NRW unterstützt. Dieses System lässt sich daher sehr wirtschaftlich darstellen.
Tragwerk
Drei gleiche Baukörper werden auf dem Grundstück in L‐Form angeordnet. Die drei freistehenden
Gebäude besitzen drei Obergeschosse und ein Untergeschoss. Die gemeinsame Tiefgarage befindet sich ca. zur Hälfte unter den aufgehenden Gebäuden, die andere Hälfte ist nicht überbaut.
Die Wohngebäude werden in Massivbauweise erstellt. Alle vertikalen Tragglieder der Wohngeschosse können in Mauerwerk hergestellt werden, weil der Lastabtrag axial erfolgt. Die
Geschossdecken werden als unterzugsfreie Stahlbeton‐Flachdecken geplant. Die Deckenanschlüsse zu den Loggien erfolgen mit Isokörben. Im Übergang zur Tiefgarage ist teilweise ein geringer Versatz der vertikalen Tragstruktur vorhanden, der aber kein konstruktives Problem darstellt. Zur Aussteifung sind hinreichend Wandscheiben vorhanden. Die Gründung erfolgt auf einer durchgehenden Stahlbetonplatte mit partiellen Verstärkungen im Bereich von Lastkonzentrationen.