modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Gutachterverfahren | 07/2014

Konversion der Oxford-Kaserne

ein 3. Preis

Preisgeld: 3.000 EUR

Fritzen + Müller-Giebeler Architekten BDA

Architektur

KuiperCompagnons

Architektur

office ban architecture+urbanism

Architektur

Erläuterungstext

Neue Perspektiven

Bestand als Ausgangspunkt
Unter dem Motto “Given back to Gievenback” wird das lang verschlossene Oxford Areal der Gemeinde Gievenbeck als Parklandschaft und grüne Mitte zurückgegeben.
Der Bestand der Oxford Kaserne in Münster-Gievenbeck bildet mit seinem städtebaulich spannungsvollen Arrangement den Ausgangspunkt für die Umstrukturierung des Quartiers. Dabei werden prägende Teile der alten Mannschafts- und Infrastrukturgebäude wie auch Sandsteinmauern, Terrassen, Pflasterstraßen und Baumbestände aufgegriffen und ergänzt. Somit werden die besonderen Durchblicke erhalten und neue Perspektiven hergestellt. Unterschiedliche Wohnungs- und Funktionsangeboten für Jung und Alt schaffen neue Perspektiven für das Leben im Stadtviertel und für ganz Gievenbeck.

Struktur und Verzahnung
Durch die sukzessive Neustrukturierung wird das Gelände in insgesamt fünf miteinander verzahnte Bereiche gegliedert, die durch ihre lockeren Raumkanten spannungsvolle Stadträume und Raumbeziehungen ausbilden. Der Entwurf erhält und stärkt die raffinierten Durchblicke des Bestandes und ergänzt diese um neue Blickbeziehungen: Neue Perspektiven
Der Hauptzugang im Südosten führt vom Offiziersgebäude an der Roxeler Straße entlang der Hauptachse nach nordwest, in den Innenbereich des neuen Quartiers. Von hier aus verläuft der Weg am nördlich gelegenen Exerzierplatz vorbei, der als neue Mitte des Kasernengeländes relevante Funktionen wie Gastronomie, ein Gästehaus, Büros, Ateliers und Ausstellungsräume, ein Gemeinschaftshaus und Altenwohnen an sich bindet. Mit einer Freilichtbühne, einem multifunktionalen Platz und einem kleinen See stiftet dieser Ort Identität und bildet das landschaftlich reizvolle Entrée sowie Herz des Viertels. Bereiche für Begegnungen, Bbq und Spiel machen diesen Erholungpark attraktive für Besucher aus ganz Gievenbeck. Zwei Landmarken, der alte Uhrenturm und ein neuer Hochpunkt im Osten markieren den Park als besonderen Ort im Quartier. Die alte Platzmauer bleibt erhalten, so dass seine Entstehungsgeschichte und ursprüngliche Dimension nachvollzogen werden kann.
Westlich der Hauptachse werden in den Fußabdrücken alter Depots neue Wohngebäude entstehen, welche mit den historischen Mannschaftsgebäuden vier Wohnhöfe (Quadrangles oder quads, als Bezug zu Oxford) entlang der autofreien, schützenswerten Pflasterstraße bilden. Von Fußwegen, Gärten und Baumgruppen durchsetzt entsteht hier hochwertiger Wohnraum in einem durchgrühnten Umfeld. Daran anschließend bilden zwei als Wohninseln konzipierte Hausgruppen einen architektonischen Akzent und gewähren den Bewohnern ein Maximum an Privatheit. Die Notwendigkeit für Stellplätze wird durch die dezentralen, wohnungsnahen Tiefgaragen auf ein Minimum reduziert, so dass weite Grünbereiche hochwertigen Nutzungen vorbehalten bleiben. Im Bereich der Plattformhäuser werden die Stellplätze ebenerdig unter den halbprivaten Freibereichen realisiert
Auf der nördlichen Seite führt der Hauptweg am Gartenquartier vorbei, welches sich mit Zeilen- und Stadthäusern zum Park hin öffnet. Letztere überschauen die alte Mauer zur Gievenbecker Reihe und prägen dort den Charakter des Quartiers. Unauffällig zwischen den Zeilen platzierte Parkplätze bedienen den Stellplatzbedarf im Bereich der urbanen Wohnformen.
Im Nordosten schließt das Gebiet mit einem grünen Sportareal ab, der den neuen und alten Bewohnern Gievenbecks mit einer Sportalle und weitläufigen Sport- und Bewegungsflächen neue Freizeitangebote macht. Der mittig vor der Achse platzierte Hügel nimmt nicht nur die Sporthalle in sich auf, sondern stellt auch als Landmarke eine Entsprechung zum Offiziersgebäude auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptachse dar.
Freiraum und Grünstruktur

Die vielfältige und fein gegliederte landschaftliche Gestaltung bildet die große Klammer um alle Bereiche des neuen Quartiers. Sie definiert einzelne Nachbarschaften, durchfließt und vernetzt sie, unterstützt die Identitätsbildung bestimmter Bereiche und prägt den naturnahen Charakter der neuen Lebensräume.

Erschließung und Parken

Die Haupterschließung erfolgt über den Zugang von der Roxeler Straße und wird durch weitere Zufahrten über die Gievenbecker Reihe und den Bernings Kotten zu einer Ringerschließung ergänzt. Der Innenbreich wird für den motorisierten Verkehr durch Stichstraßen erschlossen. Die Hauptachse mit dem historischen Pflaster wird Teil des Parks und als verkehrsberuhigte Zone ausgebildet. Zahlreiche weich fließende Fuß- und Radwege vernetzen Orte innerhalb des neuen Lebensraumes sowie diesen mit den umgebenden Viertelquartieren.

Bau- und Nutzungsstruktur

Der Exerzierplatz bindet, als neue Mitte des Kasernengeländes relevante Funktionen wie Gastronomie, ein Gästehaus, Büros, Ateliers und Ausstellungsräume, ein Gemeinschaftshaus und Altenwohnen an sich.
In den Fußabdrücken der alten Depots entstehen neue Wohngebäude, welche mit den historischen Mannschaftsgebäuden vier Wohnhöfe bilden und zum Sportareal hin durch zwei Wohninseln ergänzt werden
Das Gartenquartier öffnet sich mit Zeilen- und Stadthäusern zum Park hin.

Bauabschnitte und Realisierungsstufen

Die gute Erreichbarkeit der verschiedenen Baufelder über die Ringerschließung ermöglicht eine flexible Bebauung des Areals in Abschnitten. Eine Reihenfolge ist nicht notwendigerweise vorgegeben und kann nach Bedarf und Marktentwicklung festgelegt werden.
Zur schnellen Identitätsstiftung sollte der zentrale Park auf dem Exerzierplatz frühzeitig angelegt werden.

Städtebauliche Einbindung

Neben den Anknüpfungspunkten für den PKW-, Fuß- und Radverkehr wird das Gebiet der ehemaligen Oxford-Kaserne über wichtige Sichtachsen mit dem Umfeld verwoben. Mit neuen Häusern direkt an und über der Mauer präsentiert sich das neue Viertel nach außen. Neue Angebote für den Breitensport verschmelzen mit den bestehenden Anlagen im Norden.

Ein Ort für Menschen
Mit Gebäuden für Büroarbeit, Kunst, studentisches Leben, Altenwohnen, Sport und Erholung in einer vollständig durchgrünten Umgebung wird die Oxfordfläche wahrhaftig Gievenbeck zurückgegeben. Die Natur, die einst da war, wird mit und zwischen den Bauten wieder zurückgebracht. Das Ziel ist es, Gievenbeck als attraktives und nachhaltig lebenswertes Stadtgebiet zusammenzuführen, einen Ort für Menschen zu gestalten.