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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Neugestaltung von Teilbereichen der historischen Innenstadt

Marktplatz Eutin

Marktplatz Eutin

ein 1. Preis

Preisgeld: 13.000 EUR

Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

fpb - Freie Planungsgruppe Berlin GmbH

Verkehrsplanung

Anselm von Held | Tageslichtstudien | Kunstlichtplanung | Lichtsimulationen

Lichtplanung

Erläuterungstext

Die historische Innenstadt von Eutin besitzt durch Ihre Lage zwischen zwei Seen eine besondere freiräumliche und städtebauliche Qualität. Die Stärkung der räumlichen und atmosphärischen Bezüge zwischen der Stadt und „ihren“ Seen ist Ausgangspunkt des entwurflichen Handelns und Ziel aller Interventionen zur Neugestaltung der ihrer Freiräume. Der Stadtraum von Eutin wird zwischen den Ufern der beiden Seen durch eine Folge von Räumen – Straßen und Plätzen geprägt. Dabei bilden der Platz am Bahnhof, der historische Marktplatz sowie der grüne Schloßplatz die Herzstücke – ergänzt um die im Rahmen der LGS neuzugestaltenden Zugänge zum Großen Eutiner See – Am Schloß sowie am Rosengarten. Die Stärkung des Zusammenhanges zwischen den Plätzen steht im Wechselspiel von Varianz und Einheitlichkeit: die verschiedenen Identitäten der Plätze werden betont – eine einheitlich ruhige Gestaltung der Oberflächen aus wiederverwendetem buntem Natursteinpflaster und schlichte Ausstattungselemente zwischen den Plätzen macht diese als besondere Orte der Sequenz erlebbar. Durch die einheitliche Fortführung von Crataegus als Leitbaum der Innenstadt wird dieser Zusammenhang zwischen Stadt und See weiterhin gestärkt. (...)

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit schafft einen überzeugenden konzeptionellen Gesamtzusammenhang vom Bahnhof bis Rosengarten. Der Entwurf ist hinsichtlich der Materialität und Farbauswahl sensibel und konsequent. Der Gestaltkanon schafft Ruhe und Weite und kreiert so eine geeignete Bühne für die Architektur und heutigen Nutzungsbedürfnisse Eutins.
Die Anbindung der Twieten ist schlüssig durchgearbeitet. Die durchgehende Baumstruktur ist konsequent, bietet aber in der vorgeschlagenen Umsetzung genügend Flexibilität, um auf die jeweilige Örtlichkeit reagieren zu können.
Der Straßenraum der Bahnhofstraße wird beibehalten und das Gegenüber wird kaum inszeniert. Das Motiv der Positionierung des Bahnhofgebäudes auf einer Plattform ist hier gut umgesetzt. Die entstehenden Räume bieten gute Aufenthaltsqualitäten. Allerdings reicht der ZOB weit nach Süde. Die beiden kleinen Wetterschutzhäuschen erscheinen konfliktträchtig.
Der schwierige Raum der westlichen Peterstraße erhält eine umfassende Steigerung der Aufenthaltsqualität. Ob das Motiv der grünen Galerie in der westlichen Peterstraße trägt, wird innerhalb der Jury unterschiedlich eingeschätzt. Der Versuch zur Attraktivierung der Passage über gestalterische und mediale Bespielung und eine besondere Beleuchtung wird gewürdigt, auch wenn die Meinung vertreten wird, dass derartige Maßnahmen den Raum nicht nachhaltig heilen können.
Die Ausgestaltung des Marktplatzes ist eine der großen Stärken dieser Arbeit. Die Blickbeziehung vom südlichen Marktplatz in Richtung der Kirche/ Brauhaus wird eindrucksvoll verbessert. Die vorgeschlagene Begrünung entfaltet große und positive räumliche Wirkung, die nur hinsichtlich ihrer Folgen für die Ansicht der westlichen Fassaden zu überprüfen wäre. Der Stadtspiegel ist ein in dieses Gefüge passendes und starkes Element, welches jedoch in seiner technischen Umsetzung etwas widersprüchlich beschrieben ist und dahingehend zu konkretisieren wäre. Die gesamte Linienführung schafft selbstverständliche Ruhe und Klarheit.
Die Idee der konsequenten Heranführung des Rosengartens bis an den Straßenraum ist sehr bestechend. Hier entfaltet die Arbeit eine große Überzeugungskraft.
Insgesamt schafft diese Arbeit einen stimmungsvollen Gesamtraum mit fließenden, fast unmerklichen Übergängen zwischen den Räumen bzw. Teilbereichen. Während die Lösungen für die Teilbereiche zwei bis sechs sehr überzeugen, fällt die Arbeit im Teilbereich eins leider etwas ab.
Konzeptplan Innenstadt Eutin

Konzeptplan Innenstadt Eutin