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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2006

Wettbewerb t.i.m.e.-Port III

Perspektive

Perspektive

1. Preis

Preisgeld: 12.000 EUR

bof architekten bücking, ostrop & flemming partnerschaft mbb

Architektur

Breimann & Bruun

Landschaftsarchitektur

DREWES + SPETH Beratende Ingenieure im Bauwesen Partnerschaftsgesellschaft mbB

Tragwerksplanung

ZWP Ingenieur-AG

Bauingenieurwesen

Bruun & Möllers GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau – Idee: Das vorgeschlagene neue Bürogebäude reagiert in besonderer Weise auf die städtebaulichen Rahmenbedingungen, den Ort, das bestehende Hauptgebäude und die besonderen Qualitäten des maritimen Charakters des Neuen Hafen. Städtebaulich setzt der sechsgeschossige Neubau die durchlässige Bebauungsstruktur des Hauptgebäudes t.i.m.e.-Port II fort. Um den Büroflächen beider gegenüberliegenden Gebäude einen ausreichenden Abstand zur Belichtung zu geben und den Bezug zum Hafen und zur Außenweser zu ermöglichen, wird im Rahmen der Abstandsflächen ein Maß von 17,50m gewählt. Durch die signifikante Geste des Bügels als verbindendes Erschließungselement schafft der klare, zurückhaltende Neubau die notwendige Anbindung zum Hauptgebäude, ohne als Ergänzungsbau dominieren zu wollen. Die Erschließung für Besucher und Kunden von der Halle des Hauptgebäudes aus erfolgt ebenerdig über einen gläsernen Verbindungsgang mit filigraner Stützenkonstruktion. Die wichtige Blickbeziehung zwischen Barkhausenstraße und Hafen bleibt dadurch erhalten. Nutzer und Mieter gelangen zusätzlich über den nördlichen Vorplatz durch den Nebeneingang unterhalb des Bügels direkt ins Gebäude.


Freiraum: Die starken Freiraumqualitäten des alten und neuen Hafens erhalten an dieser Stelle eine Ergänzung, die das Gebäude des t.i.m.e.- Port III in die Umgebung integriert. Die Thematik der Hafenbecken und des Wassers wird auf das Niveau der Besucher gehoben und schafft so neben Reminiszenz an alte Kanalanlagen einen Himmelsspiegel. In Verlängerung des Bügels führt ein Weg zu den temporären Parkplätzen, die zusammen mit der Düne Platzhalter für die Erweiterung der durchlässigen Bebauungsstruktur sind. Der steinerne Vorplatz des neuen Baukörpers wird an seiner nord-westlichen Seite von einer langen Bank gefasst, die zum Verweilen einlädt. Nachts setzt die unterleuchtete Bank einen räumlichen Akzent. Zum Schutz vor dem Wind wird hinter der Bank ein Zitat aus dem maritimen Bereich eingesetzt. Die weich modellierte Düne ist mit Strandhafer bepflanzt und bildet mit ihrer Materialität und Formensprache ein Pendant zu der steinernen Platzfläche, dem Holzdeck auf dem Dachgeschoss und dem Wasserbecken.


Entwurf: Das den Neubau durchdringende Erschließungselement nimmt in seiner Lage die im Hauptgebäude vorgegebene Erschließungsachse auf. Der entstehende großzügige Raum ist mehr als nur Treppenhalle, er ist auch mehrgeschossige Kommunikationszone, die Treffen und Austausch ermöglicht, und bietet Ausblicke zum Hafen und zur Stadt. An die Treppenhalle angegliedert ist der Schwerpunkt der Infrastruktur mit Sanitärräumen, Teeküche, Schächten und Server- und E-Technikräumen. Zum Hafen orientiert schließt sich eine ca. 400qm große Mieteinheit an. Östlich des Erschließungselementes - zur Stadt hin - entsteht eine weitere kleinere, ca. 120qm große Mietfläche. Die Übersichtlichkeit der einzelnen Funktionen und des Ganzen lassen eine komplexe Einfachheit entstehen, die dem zukunftsweisenden modernen Charakter der IT-Branche entspricht. Es entsteht ein innovativer Neubau mit großer Nutzungsvariabilität. Der 15m tiefe Baukörper ermöglicht eine sehr vielseitige Aufteilung, flexible Raumgestaltung und Anordnung unterschiedlicher Bürokonzepte. Zellenbüros unterschiedlicher Tiefe, kombiniert mit anderen Zellenbüros oder Kombibüros und offene oder geschlossene Kombizonen - zukünftigen Arbeitsstrukturen stehen alle Möglichkeiten offen. Durch die offene Struktur lassen sich Mietflächen unterschiedlichster Größen frei kombinieren.


Fassade und Sonnenschutz: Die Fassade wird als Kastenfenster-Elementfassade ausgeführt. Von Außen schützt eine Einfachverglasung den im Zwischenraum angeordneten Sonnenschutz vor Starkwind und salzhaltiger Luft. Die Innenfassade übernimmt die Funktion der thermischen Hülle. Hier sind Dreh-Kippflügel zur natürlichen Belüftung der angeschlossenen Räume integriert.Der Sonnenschutz kann durch die Einfachverglasung filigran ausgeführt werden und ist vor Verunreinigung geschützt. Somit können effektive Tageslichtlenkungslamellen eingesetzt werden, deren Funktion dauerhaft erhalten wird. Die vorgesehenen Zu- und Abluftöffnungen gewährleisten eine ausreichende Durchlüftung des Fassadenzwischenraumes, ein Hitzestau wird vermieden und die angeschlossen Räume können über die Öffnungen der Innenfassade bei jeder Windsituation natürlich und individuell belüftet werden.Ein erhöhter Wärmeeintrag im Sommer wird durch den Anteil geschlossener Fassaden-elemente verhindert.


Material und Konstruktion: Eine hohe Wirtschaftlichkeit soll durch den kompakten, einfach und klar gegliederten Baukörper ohne Vor- und Rücksprünge erreicht werden. Die daraus resultierende Verwendung von elementierten Beton- und Fassadenelementen, standardisierten Treppen und Ausbauteilen vereinfachen die Herstellung und reduzieren dadurch Aufwand und Kosten (z.B. durch Verwendung gleicher Schalelemente, etc.).


Tragwerk: Das Gebäude ist in konventioneller Stahlbetonskelettbauweise konzipiert. Die Geschossdecken werden durch unterzugslose Flachdecken (Stärke: 35cm) gebildet. Die Betondecke bietet so auch ausreichend Platz für Leitungen zur thermischen Bauteilaktivierung. Die Stahlbetonstützen werden allein zum vertikalen Lastabtrag herangezogen. Die Räumliche Aussteifung erfolgt über die Stahlbetonscheiben des Erschließungs- und Servicebereiches. Die auskragende Freipodesttreppe ist als Stahlbeton-Faltwerk einfach zu realisieren und nimmt die Lasten ihrer in leichter Fassadenbauweise vorgesehenen Einhausung spielend auf. Die Gründung des Neubaus erfolgt, wie schon beim t.i.m.e.- Port II über eine Pfahl-gründung, auf der als unterer Abschluss des Gebäudes eine Stahlbetondecke aus WU-Beton mit Pfahlkopfverstärkungen liegt.
Gebäude- und Energiekonzeption: Der Auswahl der Wärme- und Kälteerzeugung kommt neben der Minimierung des Wärme- und Kältebedarfes überragende Bedeutung bezüglich des Ressourcenverbrauches und der Emission von Klima gefährdenden Gasen zu.Die am Standort erforderliche Bohrpfahlgründung ermöglicht die kostengünstige Nutzung oberflächennaher Geothermie in Form von aktivierten Gründungspfählen. Bei Aktivierung aller statisch erforderlichen Bohrpfähle lässt sich über eine Wärmepumpe in Verbindung mit einer Betonkerntemperierung der gesamte Wärmebedarf des geplanten Gebäudes decken. Das System ermöglicht zudem ohne zusätzliche Investitionen die Bauteilkühlung in den Sommermonaten. Hierdurch wird im Sommer sehr guter thermischer Komfort erreicht. Während der Sommermonate kann die Kühlung großteils direkt erfolgen, sodass der Betrieb der Wärmepumpe nicht erforderlich ist. Aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus der Flächenheizung erreicht die Wärmepumpe im Winter eine sehr gute mittlere Leistungszahl. (eta >= 4,5). Der Stromverbrauch für Heizen und Kühlen wird dabei ca. 20kWh/m2a betragen, wobei dieser Wert im Rahmen der weiteren Planung bei genauer Kenntnis der geophysikalischen Eigenschaften des Untergrundes und der exakten Gründungssituation unter Umständen noch verbessert werden kann.Raumkonditionierung im Büro: Moderne Bürogebäude benötigen neben den obligatorischen Heizanlagen, die die Komforttemperatur von unten her begrenzen, Einrichtungen die die Komforttemperaturen nach oben wirksam eingrenzen. Wir schlagen daher vor die Raumkonditionierung mit einem kombinierten System zu realisieren, welches sowohl die Heizaufgabe als auch die Kühlaufgabe übernimmt. Zur Auswahl kam ein betondeckenintegriertes Flächenheiz- und Kühlsystem mit in der neutralen Zone der Decke verlegten Rohrleitungen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eine Einzelraumregelung durch Reduzierung der Speicherwirkung der Betondecke zu realisieren, indem die Rohre für das Heiz- und Kühlsystem im unteren Bereich der Betondecke angeordnet werden und nach oben hin teilweise mit einer Wärmedämmebene abgekoppelt sind. Die Büroräume werden über die Fenster gelüftet. In den innenliegenden Nebenräumen wird die Belüftung über Überströmöffnungen und eine Abluftanlage sichergestellt. Die Verteilung für das Heizkühlsystem wird im Bereich der Mittelzone in abgehängten Decken realisiert. Alle Räume erhalten für die verglasten Fassadenflächen einen effektiven außen liegenden Sonnenschutz mit Tageslichtlenklamellen. Während der Heizmonate kann von solaren Gewinnen profitiert und eine hohe natürliche Belichtungszeit gewährt werden. In den Sommermonaten schützt der zentral gesteuerte Sonnenschutz vor Überhitzung.
Perspektive

Perspektive

Perspektive

Perspektive

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss EG

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Schnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Detailschnitt

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive

Innenraumperspektive