modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Offener Wettbewerb | 07/2014

Konversion Askren Manor

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

2. Preis

Beer Architektur Städtebau

Architektur

Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Mit der Auffächerung seiner Wohnzeilen und einer intensiven Durchgrünung der öffentlichen Räume ist dem Anfang der 50ger Jahre entwickelten Areal ein Geist von Moderne in seine Struktur eingeschrieben. 60 Jahre Askren Manor bedeutet auch, das Leben von 2 Generationen amerikanischer Familien am Standort, als Teil der Geschichte und Identität der Stadt Schweinfurt.
Das städtebauliche Entwicklungskonzept für die Konversion des Geländes Askren Manor schlägt vor, tragfähige Infra-/Baustruktur nachhaltig weiter zu nutzen, und vorhandene, spezifische räumliche Identität auszubauen. Die Bestandszeilen mit eingeschränkt nutzbaren Dachgeschossen werden sämtlich auf 3-geschossige Kubaturen zurückgebaut. SW-orientierte Balkone, DG-Wohnen, Gewerbeköpfe etc. als ablesbare Volumen addiert. In zweiter Maßstabsebene betten sich EFH-Typologien mit 2-geschossigen Baustrukturen ins Grüne.
Im nördlichen Bereich des Quartiers werden in Ergänzung der bestehenden Bildungseinrichtungen öffentliche Nutzungen und Sondernutzungen vorgeschlagen: Über die Erschließungsmagistrale wird adressbildend eine neue Stadthalle gesetzt, Parkierung in Wechselnutzung wirtschaftlich entwickelt. Am Ort der rückgebauten Kita wird ein Mehrgenerationenhaus mit integrierter Kita vorgeschlagen, in Verknüpfung zum Jugendzentrum ein Atelierhaus mit Lehrlingswohnungen.
Die Standort-Qualitäten können im Konzept einer Ökologischen Gartenstadt für innerstädtisches Wohnen im Grünen, mit moderater Dichte und einem hohen Anteil an privatem und öffentlichem Grün, selbstverständlich weiter entwickelt werden. Das Bild einer stark durchgrünten Siedlung, eingebettete weiße Wohnzeilen mit großzügigen, kubischen Zubauten in Holz, und ein hohes Maß an verdichteten Einfamilienhäusern, ggf. in Teilen auch in Holzbauweise entwickelt, könnten das Image eigenständigen Standort-Qualität weiter stärken, und Werte wie Moderne, Offenheit, Ökologie etc. bildhaft kommunizieren.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept basiert auf der Grundidee, mit den vorhandenen Gebäuden neue Nachbarschaften zu entwickeln. Die Berücksichtigung des Baumbestandes und der vorhandenen Straßen gewährleistet ein qualitätvolles Raum- und Funktionsgerüst.
Mit dem differenzierten Angebot an Wohntypologien und wohnungsnahen Freiräumen wird eine Basis für ein gemischtes und lebendiges Quartier gelegt. Die verschiedenen Vorschläge, mit baulichen Ergänzungen und Auf- und Umbauten den Bestand zu qualifizieren, sind als Angebot zu verstehen, die gewünschte Nutzungsmischung zu erzeugen und die vorhandenen Gebäude perspektivisch weiterzuentwickeln. Leider werden die Offiziershäuser im Süden nicht in die Konzeption einbezogen.

Die Eingangssituation im Norden wird mit einem markanten Solitär gebildet, der als Gegenüber zur Schule einen räumlich interessanten Auftakt für das Quartier bildet, auch wenn die vorgesehene Nutzung dieses Baukörpers als Stadthalle wenig realistisch ist.

Die Erschließungsstruktur mit Anbindungen an den John F. Kennedy-Ring erscheint in Kombination mit untergeordneten Wohnwegen zu den Quartieren überzeugend.
Die Anordnung von Parkplätzen am John F. Kennedy-Ring in Verbindung mit gemeinschaftlichen Nutzungen und Dienstleistungsang eboten ist überzogen. Das oberirdische Parken unter Bäumen erfüllt die funktionalen Anforderungen und ermöglicht die wohnungsnahe Unterbringung der Stellplätze. Die Freiraumplanung bezieht den Baumbestand in das neue Freiraumgerüst sinnvoll ein.
Die Konzeption erreicht wirtschaftlich umsetzbar und in Etappen realisierbar.

Insgesamt bietet der Entwurf eine große Chance, eine neue urbane Identität auf dem Fundament des Vorhandenen zu entwickeln.

Grünstrukturen:
Eine öffentliche Grünverbindung begleitet die an den John - F. Kennedy - Ring anbindende Erschließungsstraße. Es entsteht ein angenehm dimensionierter öffentlicher Freiraum, der einen von " Grünen Qualitäten " geprägten ersten Eindruck des Quartiers vermittelt. Da sich der Freiraum nach Westen verengt, aber auch das westlich gelegene Quartier zu erschließen ist, dürfte sich die Qualität der Grünverbindung durch die auch hier notwendige Straßenverbindung vermindern.
Nach Süden fächern sich die öffentlichen Freiräume großzügig auf, nach Norden werden der Gesamtfigur des Gebiets entsprechend schmälere Verbindungen geschaffen.
Ein räumliche Fassung und Akzentuierung erfahren die Baufelder durch geschlossene Baumpakete. Diese hohe spezifische Raum-und Nutzungsqualität dürfte allerdings durch umfangreiche, unter den Baumkronen liegende Stellplatzanlagen gemindert werden. Öffentliche und private Freiräume werden klar formuliert. Der großzügige Abstand zur Wern - Aue mit einer öffentlichen Grün- und Wegeverbindung wird als wohltuend empfunden.
Lageplan

Lageplan

Piktogramme

Piktogramme

Perspektive

Perspektive

Typologien

Typologien