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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Neubau der Albert-Schweitzer-Schule mit einer Einfeld-Sporthalle sowie den dazugehörigen Freianlagen

Anerkennung

Architekten BKSP

Architektur

Erläuterungstext

Die Landeshauptstadt Wiesbaden beabsichtigt am nördlichen Ortsrand von Mainz-Kostheim einen Neubau der Albert-Schweitzer Förderschule zu errichten.
Der Schulstandort des Neubaus ist von heterogenen Wohnquartieren umgeben und grenzt im Norden an die Einrichtungen einer Kindertagesstätte und einer Grundschule an. Südlich und östlich wird das Baufeld von Kleingärten und landwirtschaftlich genutzten Flächen gerahmt. Lärmbelastungen für das Schulgrundstück gehen von der östlich verlaufenden Eisenbahnstrecke aus. Der Bebauungsplan setzt für das Baugrundstück Gemeinbedarf Schule fest.
Der Neubau der Förderschule mit dem Schwerpunkt „Lernen“ soll von ca. 120 - 160 Schülern besucht werden. Vor dem Hintergrund der Inklusion soll langfristig die Schule auch als Regelschule betrieben werden können.
Der Neubau der Albert-Schweitzer Förderschule ist als Lern- und Lebensraum für junge Menschen entworfen. Das Gebäude schafft durch seine spezifische Räumlichkeit Orte der Geborgenheit und bietet durch seine helle, lichte Atmosphäre eine anregende Lernumgebung, die eine Wertschätzung und Zugewandtheit zu Schülerinnen/Schülern und Pädagogen zum Ausdruck bringt.
Das Lichtdurchflutete Atrium ist der zentrale Versammlungs- und Kommunikationsraum der gesamten Schulgemeinde. Von hier aus werden alle Räume der Schule erschlossen - alle Wege treffen sich hier - jeder sieht jeden. Im Erdgeschoss bietet das Atrium grosszügig Raum für Veranstaltungen und Zusammenkünfte. Die offene Verbindung zwischen den Ebenen fördert die Kommunikation und das Gemeinschaftsgefühl. Drei Gartenhöfe bringen das Grün bis in die Mitte der Schule. Die Brücken, Treppen und Balkone verweben alle Bereiche der Schule auf anregende Weise. Das Obergeschoss wird durch die Zonierung in drei Cluster geprägt, die jeweils um einen Gartenhof gruppiert sind und identifizierbare „Heimatbereiche“ für Schülerinnen und Schüler schaffen (Grundstufe, Mittelstufe, Berufsorientierungsstufe). Auch die Lehrer sind im Obergeschoss platziert und erreichen die Cluster der Stufen auf kurzem Weg. Den Übergang zwischen Lehrbereich und Stufen-Cluster bilden Räume für besondere Pädagogische Nutzungen. Das Erdgeschoss ist den Fachräumen und den Sozialräumen vorbehalten. Zentral zum Atrium ist die Cafeteria angeordnet. Der musisch künstlerische Bereich und Werkstätten sind etwas peripherer geplant. Alle diese Nutzungen verzahnen sich mit den differenzierten Aussenräumen bzw. dem (zonierten) Schulhof. Die Aussenräume bieten ein vielfältiges Angebot an ruhigen Bereichen, Gartenflächen und Flächen für Bewegung, Spiel und Kommunikation.
Die neue Albert-Schweitzer Förderschule ist als kompakter Baukörper entwickelt, der eine gute Grundlage bildet für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Die Hüllflächen sind hochwirksam gedämmt, der Glasanteil ist angemessen. Die Schule soll über eine Lüftungsanlage (dezentrales System) verfügen, die neben der energieeffizienten Lüftung (mit Wärmerückgewinnung) im Sommer und Winter, auch den CO2-Gehalt in den Unterrichtsräumen auf ein konzentrationsförderndes Mass begrenzt. Das dezentrale Lüftungskonzept baut auf der Aufstellung der Geräte in den Räumen auf, (ein Gerät für zwei Räume) so dass nur wenige Lüftungsleitungen erforderlich sind (Reduktion der Geschosshöhe, keine Brandschutzklappen). Die Regelung des Volumenstroms erfolgt über Präsenzmelder. In den Pausen (und Nachts) erfolgt ein Spülbetrieb mit erhöhtem Luftwechsel.
Die Farb- und Materialwahl ist bestimmt durch Zeitlosigkeit, Zurückhaltung, „natürliche“ Farben und Materialien. Somit wird der Schulgemeinde angemessen Raum geboten, die neue Schule zu „Ihrer“ Schule zu machen.