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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2010

Neugestaltung des KAH-Foyers

Teilnahme

planbar.architektur Krämer Faber Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Analyse:
Die jetzige Situation im Foyer der Bundeskunsthalle ist funktional und gestalterisch unbefriedigend. Der Ticketverkauf findet im hintersten Winkel des Raumes statt, vom Eingang aus schwer auszumachen. Insgesamt wirkt der Raum durch viele kleinteilige, in ihrer Gestaltung heterogene Möbel unruhig.

Entwurfskonzept / Leitidee:
„Zurückhaltende Neuordnung im modularen System“
Um die geforderte flexible Nutzung des Foyers zu ermöglichen basiert der Entwurf ausschließlich auf einem variablen Möbel-Modulsystem. Bauliche Veränderungen werden nicht vorgenommen, da der der bestehende, streng geometrisch organisierte Raum in seinen Proportionen eine hohe bauliche Qualität aufweist.

Durch die Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen werden immer wieder verschiedenste Ansprüche an die Raumnutzung gestellt. Um diesen unterschiedlichen Szenarien gerecht zu werden sind sämtliche im Raum plazierten Theken, Schränke und andere Möbel durch eingebaute Rollen beweglich. An Wänden angeordnete Möbel sind fest eingebaut. Der Entwurf bietet ein auf wenigen Grundelementen basierendes Möbelprogramm das in Kombination mit einigen im Raum verteilten Bodentanks die unterschiedlichsten Raumnutzungen ermöglicht.

Im Standardbetrieb bilden Buchhandlung, Shop und Ticketverkauf eine Einheit. Die Buchhandlung befindet sich im hinteren Bereich des Shops, leicht erhöht auf einer Plattform. Die Wandregale folgen der allgemeinen Entwurfssprache und sind bei Bedarf durch Rolläden verschließbar. Die Plattform erhält eine Sitzgelegenheit und ist durch eine rollstuhlgerechte Rampe sowie über Treppenstufen erreichbar. (Vgl. Schnitte A und F)
Die Medienausgabe ist im Bereich des jetzigen Café angeordnet und bietet ausreichend Sammelplatz für Führungen. Alle für die Tätigkeiten notwendigen Geräte sind in Elementen des Möbelsystems eingebaut, bei Bedarf kann daher die Position der Ausgabe jederzeit frei im Raum verändert werden. (Vgl. Grundriss „Bestuhlte Veranstaltung“)

Die Garderobe nutzt den Raum in der Höhe durch aus einer Wandverkleidung ausklappbare Garderobenständer mit Haken (676 Stück maximal). In die Wandverkleidung ist die Schließfachanlage eingebaut (239 Schließfächer maximal). Im Zusammenspiel mit den mobilen Thekenelementen ist so eine freie Skalierung zwischen Winter- und Sommerbetrieb und damit auch eine personelle Anpassung jederzeit möglich ohne erhöhten Lagerbedarf für nicht benötigte Elemente im Gebäude auszulösen. (Vgl. Schnitte C, D1 und D2)

Der Shop ist mit mobilen Möbeln aus dem Entwurfsprogramm bestückt. Im Falle einer Großveranstaltung können die Möbel leicht entfernt werden.
Die zentrale Kasse erhält zwei mobile Schrankanlagen für Akten mit insgesamt 24 Regalmetern, weitere Ablagemöglichkeiten befinden sich innerhalb der mobilen Theken.
Das Café ist im Bereich des jetzigen Shops neu angeordnet und erhält im Bereich der Rückwand ein fest installiertes Servicemodul mit Geschirrspüler, Ofen, Kaffeemaschine, Kühlschränken, Spüle und Stauraum. Ein aufwändiger Transport des schmutzigen Geschirrs durch das Gebäude ist somit nicht mehr notwendig. Das Servicemodul kann durch einen integrierten Rolladen verschlossen werden, die Theke zum Gastraum ist mobil und kann je nach Bedarf entfernt werden.
Erschließung
Die bestehende Erschließung des Gebäudes wird nicht verändert. Der durch die bisherige Café-Theke verstellte Durchgang zwischen Foyer und Halle wird im Zuge der Neuordnung wieder geöffnet.
Der Besucher betritt das Gebäude durch die Glasfassade und findet mit den Leitstelen eine sofortige Orientierungshilfe zu den einzelnen Bereichen.
Funktionalität
Durch das flexible Möbelkonzept können die Funktionen frei im Raum angeordnet werden, in besonderem Maße gilt dies für die Medienausgabe. Alle Möbel folgen einem Gestaltungsgrundsatz: Alle Möbelelemente werden mit umlaufendem, 15 cm starken Modulrahmen ausgeführt, als Aufnahme für Beleuchtung, Verkabelung, Schubfächer und Rollen. Alle Thekenfronten erhalten eine Lochung und Schallschutzrücklage zur Verbesserung der Raumakustik. Alle Elemente sind - falls nicht explizit als fest installiert beschrieben - durch Rollen mobil ausgeführt.
Oberflächen der Rahmen aus dunklem Holzwerkstoff, Innenflächen, Füllungen und Türen mit heller Bechichtung, die Thekenelemente erhalten zusätzlich eine Beleuchtung zur besseren Identifikation im Raum.