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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Wohnbebauung auf dem ehemaligen Gelände des Klinikums Memminger Straße

Modell

Modell

1. Preis

PALAIS MAI Gesellschaft von Architekten und Stadtplanern mbH, BDA

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die Neuordnung der Situation um das ehemalige Klinikum an einer für die Stadt Kempen zentralen Stelle ist Aufgabe des Wettbewerbes. Die Situation ist durch einen relativ heterogenen Bebauungsbestand im Geviert um das denkmalgeschützte Klinikgebäude geprägt. Der Bebauungsvorschlag optimiert die städtebauliche Einbindung in den Kontext und ordnet die Situation neu. Es entsteht ein neuer und doch bekannter Ort in der Stadt.

Aufgrund seiner Gebäudestruktur und seiner Nutzung dominiert das Klinikgebäude den Ort. Das Gebäude ist ein wichtiger Stadtbaustein und der große Garten des Klinikums ein bedeutender und identitätsstiftender Ort in der Stadt. Diese Bedeutung unterstützt das neue Ensemble, der besondere Charakter des Ortes bleibt erhalten.

Der große Garten bleibt bestehen und für die neue Wohnnutzung entsteht so die besondere Qualität in einem großen Garten zu leben. Der Rand des Areals wird nachverdichtet damit gefasst und räumlich definiert. Diese Randbebauung reagiert in ihrer Ausprägung stark auf den Kontext. Im Inneren des Areals entsteht ein ruhiger halböffentlich gemeinschaftlich genutzter Park. Der bestehende Hochpunkt an der Gerhart - Hauptmann Straße wird zum Teil dieses neuen Innenlebens und zu einem Teil des Gesamtensembles. Mit sehr einfachen Prinzipien wird das städtebauliche Konzept weiterverfolgt. Die Randgebäude werden von Außen erschlossen. Der Park/ Garten wird über ein Wegenetz an die Stadt angebunden. An den zwei bedeutenderen Stellen: am Hospiz zur Stadt hin und im Süden zur Kapelle mit dem Zugang zum Friedhof, entstehen öffentlicher geprägte Freiräume die als "Hauptzugänge" ausformuliert sind, hier hält auch der Bus.

Der so entstehende Kontrast zwischen Außenwelt und Innenwelt wird in Typologie und Materialisierung bearbeitet.

Das Hospiz bildet zusammen mit dem ehemaligen Klinikum einen Neuen Kopf des Areals zur Stadt aus. Hier entsteht ein öffentlicher Freiraum als Platz der auch das Waschhaus integriert und von dem aus alle Gebäude dieses neuen Ensembles erschlossen sind. Der Baukörper des Ideenteils integriert in zwei Bauabschnitten das Hospiz. Als weitere Nutzungen wären: Kita, Arztpraxen, betreutes Wohnen, Nachbarschaftscafe (im Waschhaus) sowie eine ambulante Pflegestation gut möglich. Das Gebäude sollte als Bindeglied zur Stadt die öffentliche Nutzungen des neuen Quartiers beinhalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser bildet durch riegelartige Gebäude nach Nord, Ost und Süd ein großzügiges Baugefüge, in welches drei differenzierte Punkthäuser eingefügt sind. Das bestehende Punkthaus wird in angenehmer Weise in dieses Raumgefüge integriert. Der östliche Rand hält die nötige Distanz zur Bebauung an der Gerhart-Hauptmann Straße.

Im Nord-Osten wird ein gut proportionierter Platzraum aufgespannt, der sich zur Friedhofskirche und dem Friedhofseingang orientiert. Die Tiefgaragenausfahrt am Gottesackerweg liegt grundsätzlich richtig - eine Weiterentwicklung als Zufahrt für das ehemalige Klinikgebäude ist möglich. Der Vorschlag für das Hospizgebäude ist sowohl städtebaulich als auch funktional richtig. Die Durchwegung für Fußgänger ist ein guter Ansatz. Auf die Baudenkmäler wird gebührend Rücksicht genommen.

Die Freiräume sind gut organisiert – der Zugang zu den Gebäuden ist ein guter Vorschlag. Die Gestaltung lässt gute Möglichkeiten für unterschiedliche Wohnformen und Wohnungstypen erkennen. Die Einteilung der verschiedenen Wohnungen müsste überarbeitet werden. Die Gesamtwohnfläche liegt im positiven Bereich. Es werden lebendige Wohngrundrisse vorgeschlagen (Überarbeitungen sind durchaus notwendig und möglich). Bemerkenswert ist die Qualität der Treppenhäuser.

Die äußere Erscheinung der Baukörper ist angemessen. Eine Realisierung in Bauabschnitten ist möglich. Der Entwurf reagiert sensibel auf die städtebauliche Situation und bietet hohe Wohnqualität.
Lageplan

Lageplan

Lageplan

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