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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2006

Nördlicher Handelshafen

Lageplan

Lageplan

Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS GmbH

Architektur

urbanegestalt

Architektur

Erläuterungstext

Maritimes Dreieck Leer

Die historische Chance das Hafenbecken in das Zentrum der Stadt zu holen, erfordert die Entwicklung kräftiger, nachhaltiger Stadtstrukturen in den bisher untererschlossenen Gebieten, die unter Einbeziehung hervorragender historischer Strukturen ein dichtes Netz mit viel Bezug zum Hafenbecken erzeugen. Durch die Verschiebung der Grenzen zwischen Industrie- und Handelsstadt und die Transformation ehemaliger Industrie-, Verkehrs- und Brachflächen in hochwertige Standorte für Dienstleistung und Wohnen, wird der Wandel der Stadt Leer zu einem lebenswerten Reedereistandort vollzogen. Ziele dieser Arbeit sind die Erschließung neuer Flächen für die Stadterweiterung, die Ergänzung der vorhandenen stadträumlichen Strukturen und die Verknüpfung der Stadtseiten über das Wasser.

Die städtebauliche Grundfigur des Entwurfs beschreibt eine Dreiecksbeziehung zwischen den Stadtquartieren Altstadt, City und Nesse. Als Bezugspunkte dienen hier die Ostfrieslandhalle auf der Nesse, der Hafenkopf im Bereich der City und der Ernst-Reuter-Platz auf der Altstadtseite. Diese Grundfigur umschließt ein inneres Dreieck, dessen Kanten entlang des Ufers zwischen neuem Hotel, Ernst-Reuter Platz und Hafenkopf verlaufen. In drei markanten Entwicklungsschwer-punkten - die eine schrittweise Umsetzung ermöglichen - werden die Stadtteile unter Bezugnahme auf die Entwicklungslinien der doppelten Dreiecksfigur in ihren jeweiligen Profilen und Strukturen weiterentwickelt:


1 - Erschließung und Ergänzungen

Gezielte Ergänzungen und Verdichtungen der alten Stadtstruktur entlang des nördlichen Freizeithafens mit sorgfältiger Aufarbeitung und Entwicklung der öffentlichen Räume, Plätze und Blickbeziehungen unterstützen die Orientierung der Stadt hin zum Hafen und schreiben diese fort. Mittels kleinerer baulicher \"Injektionen\" (Stadtakupunktur) im Bereich Ernst-Reuter-Platz, Kupenwarf, und Ledastraße werden neue Öffnungen und Orientierungen der Stadt zum Wasser geschaffen, öffentliche Räume strukturiert und wesentliche Blickbeziehungen zwischen beiden Hafenseiten geschärft. Die Neugestaltung des Ernst-Reuter-Platzes bindet die Nessebrücke gezielt ein und öffnet den Platz zur Uferpromenade. Zwei neue, den Platz flankierende Bauten für Gastronomie und Dienstleistung ziehen die Sicht- und Erschließungsachsen aus der Mühlenstraße in die Tiefe des Platzes. Klar definierte und begrünte Parkbereiche werden am nördlichen und östlichen Rand des Platzes angeboten. Zwischen dem Ernst-Reuter-Platz und der Georgstraße entstehen insgesamt 74 Parkmöglichkeiten. Die Verlegung und Ergänzung bestimmter Teile der Infrastruktur im Wettbewerbsgebiet führt zur Aufwertung bereits erschlossener Bereiche, sowie zur Entstehung neuer Baufelder auf der nördlichen Nesse und am ehemaligen Güterbahnhof. So dient eine direkte Verbindung zwischen Bahnhofsring und Sägemühlenstr. im Bereich der stillgelegten Gütergleise der Entlastung und der damit verbundenen qualitativen Aufwertung der Georgstrasse. Diese \"neue Zollstrasse\" erschließt zugleich neue Gewerbeflächen. Im Bereich des Aufeinandertreffens von Ledastrasse, Am Dock und Georgstr. soll künftig ein Kreis den Verkehr in die Innenstadt regeln. Im Bereich der nördlichen Nesse werden durch einen direkten Anschluss der Nessestrasse an die Industriestrasse und deren Verlängerung zur Sägemühlenstr. neue Bebauungsflächen für Wohnen und Dienstleistung, sowie Gewerbe gewonnen. Durch die Verlegung der Gleisanlagen kann der Inselgarten zum Wasser hin erweitert werden.


2 - Erweiterung der Nessestadt

Durch die direkte Anbindung der Nessestr. an die verlängerte Industriestrasse werden neue, hochwertige Bebauungs-flächen für Wohnen und Dienstleistung gewonnen. Den Rücken dieser Struktur bildet ein Band aus Gewerbe- und Dienstleistungsbauten entlang der verlängerten Industriestraße (im Bereich der ehemaligen Gleisanlagen), das die Wohnbebauung zur Industriezone hin abschirmt. Die nur noch gelegentlich benötigten Industriegleise werden hinter die neuen Gewerbe- und Dienstleistungsbauten gelegt. Der Inselgarten rückt in die Mitte des Wohnens auf der Halbinsel, die in Entstehung befindliche Wohnbebauung am Wasser bekommt durch das neue Quartier ein Gegenüber am Park. Die südliche Fassung des Inselgartens ergibt sich durch die Bauten entlang der Nessestr., die sich aus der seitlichen Erweiterung der Kopfbauten der Stadthalle entwickeln. Im Spannungsfeld zweier wichtiger Bezugssysteme wird der Vorplatz der Stadthalle neu gestaltet. Die sich aus der Geometrie der Gesamtanlage ergebende Mittelachse wird im Eingangsbereich des Inselgartens und erneut auf seiner Nordseite am Ufer aufgegriffen. Die Bedeutung dieser Achse begründet sich aus der wesentlichen Rolle der Stadthalle für die bisherige Entwicklung der Nesse und ist bis zurück im städtebaulichen Konzept von Henrici zu finden. Die zweite Orientierung des Vorplatzes, welche die nächste Phase der Stadtentwicklung einleitet wirkt nach Nordwesten in Richtung Nessebrücke hin. Ein Standortwechsel der Feuerwehr ermöglicht die Neugestaltung eines durchgängigen, öffentlichen Raumes von der Stadthalle (ehem. Ostfrieslandhalle) über das neue Hotel mit Platz an der Nessebrücke bis zum Ernst-Reuter-Platz, er bindet wesentliche Attraktionen spürbar nah an den Altstadtkern an.


3 - Der Hafenkopf

Als konsequente Weiterführung der Entwicklungslinien entlang der nördlichen und südlichen Uferkanten treffen diese am neuen Hafenkopf zusammen. Hier bieten zwei neue Plätze auf unterschiedlichen Niveaus stadträumliche Qualitäten. Die Schnittstelle zwischen Nessequartier und Einkaufsstadt, deren Aufenthaltsqualitäten durch die Entlastung der Georgstrasse nun bis zum oberen, offenen Platz am neuen Hafenkopf fortgeschrieben werden können, markieren ein der Polizei gegenüber gestellter Verwaltungsriegel und ein Büroturm als drittes Stadtzeichen neben Rathaus und neuem Hotel. Die beiden Gebäude fassen den ruhigeren südlichen Platz und schirmen diesen in Richtung Georg- und Sägemühlenstraße ab. Das Nesseufer schließt mit einer geböschten Uferkante an das Hafenbecken an. Im Wind wehende Schilfpflanzungen vermitteln zusätzlich das Naturerlebnis in der Stadt. Der neue Hafenkopf nimmt dieses Thema in seinem südlichen Platz auf und stellt es in einem großzügig dimensionierten Raum den geplanten hohen Bauten gegenüber. Die umlaufende öffentliche Uferpromenade wechselt hier mit einer Rampe und einer Treppe das Niveau. Der nördliche, hohe Platz am Hafenbecken integriert die Leda- und Georgstraße, sowie den neuen Verkehrskreisel in einem Verkehrsplatz. Das Erlebnis des Ausblicks über das Wasser wird Bestandteil der Stadteinfahrt, Baumfelder und Platzflächen bieten städtische Aufenthaltsqualitäten im Zusammenhang mit den anschließenden, kommerziellen Funktion.
Mittels einer Rampe schließt wiederum die Uferpromenade in Richtung Ernst- Reuter-Platz an. Als letzte Ausbaustufe des Hafenkopfes schlagen wir eine Erweiterung des Stadtraums in das Hafenbecken in Form eines bebauten Auslegers mit Wohnen und Gastronomie am Wasser vor. Auf dem oberen Niveau, das 3m über dem Wasserspiegel liegt, befindet sich die Erschließungsebene der neuen Hafenkopfbebauung. Der öffentliche Raum erstreckt sich wie eine Landzunge in das Becken des Handelshafens, mehrfach öffnen Sicht- und Bewegungsachsen zum Wasser. Die neu gewonnenen Uferkanten werden mit Treppen, Balkonen und Pontons belegt und teilweise privaten Wohnsituationen zur Verfügung gestellt. Das Leben am Wasser wird hier mannigfaltig spürbar.

Lageplan

Lageplan

Modellfoto

Modellfoto

Modellfoto

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Morphologie

Morphologie

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Perspektive

Perspektive

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