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Beschränkter einstufiger, hochbaulicher Realisierungswettbewerb in Form eines Einladungswettbewerbes mit 10 Teilnehmern | 06/2006

Verfahren Q2, Hafencity: Am Kaffeelager

St. Annen-Platz

St. Annen-Platz

2. Preis

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

ORT

Der St. Annen-Platz ist ein Ort, dessen Potiential in seiner vielschichtigen Anmutung und seiner ungewöhnlichen Urbanität schlummert. Die einzigartige Verdichtung von sich kreuzenden Richtungsbezügen, Gebäudemassen der Speicher und der Enge der Fleete stehen im spannungsvollen Wechselspiel zur räumlichen Weite des Magdeburger Hafens. Eine Ausgangssituation mit dem Potential das Thema Grossstadt am Wasser neu zu definieren.

TOR ZUM WASSER

Der atypischen Ausrichtung des Magdeburger Hafens in Nord-Südrichtung im Gegensatz zur ausschließlich amphibischen Formung der Hafenbecken in Fließrichtung der Elbe folgt die Idee der begleitenden Ausrichtung des neuen Überseequartiers. Dies ermöglicht dem zentralen Quartier der Hafencity den Anschluß an in die konzentrischen „Wachstumsringe“ der Innenstadt und schafft die Verknüpfung mit dem Zentrum am Jungfernstieg und Binnenalster über den Domplatz zum Überseeplatz am Elbstrom. Der architektonischen Ausformung von St. Annen-Platz und Brooktor kommt somit eine außerordentliche Bedeutung zu. Das Konzept für die drei Gebäude „am Kaffeelager“ findet hierauf eine dialogische Antwort:
Die eindeutige Kantenbildung für das Quartier als Gegenpol zum Maritimen Museum und dem weitläufigen Stadtraum des Brooktor- und Magdeburger Hafens bilden die beiden Wohnblöcke als monolithisch entwickelte Kuben. Die facettenartige Faltung der Fassaden spielt mit den verschiedenen Hauptblickrichtungen des Raumes. Die materiell abgesetzte Sockelzone mit der durchlaufenden Arkadenstellung unterstreicht das räumliche Kontinuum.
Die Dialektik der beiden Hauptrichtungen – Boulevard und Brooktor – wird durch das Wohnhochhaus markiert. Die dramatische Zuspitzung der beiden vorkragenden Scheiben des Turmes spielt mit der ahnungsvollen Stimmung des St. Annen-Platzes. Gleichzeitig vereint es die Öffnung des Quartiers durch die Heranführung des vielgestaltigen und verlockenden Boulevards und den Eingang zur Arkadenreihe am Brooktor. Das Bürogebäude am Sandtorkai unterstreicht mit seiner aufgelösten Verblendfassade das Speicherstadtensemble und kündet durch leichte Verdrehung der Geschosse vom Inneren des Boulevards.

HAFENKONTOR SPV10

Das Gebäude hat zwei Erschließungskerne, der Östliche erhält zusätzlich einen Zugang aus dem Boulevard-Bereich. Von den Treppenhallen aus sind die großzügigen Terrassen und Dachflächen als Pausenbereiche zugänglich. In den Kernen befinden sich gemeinschaftliche Sanitärräume und Teeküchen. Zusätzlich können individuelle Nebenflächen in den Bürozonen angeordnet werden. Durch mehrere Kernzugänge können bis zu acht Büroeinheiten pro Geschoß erschlossen werden. Auch bei einer kleinteiligen Vermietung ist im Überflutungsfall der zweite Fluchtweg gewährleistet (Fluchtbalkon an einer Hoffassade zur Verbindung der Kerne).
Die Fassade eines jeden Geschosses ist um bis zu 45 cm gegenüber dem darunterliegenden „hinein“- bzw. „heraus“-gedreht. Jede Front wird ideell zu einer hyperbolisch-paraboloiden Fläche. Die Gebäudeecken verlassen die Lotrechte, der Bau in seiner bewußt traditionellen Materialität wird den herkömmlichen Sehgewohnheiten enthoben.
Die Position der durchbrochenen Ziegel-Lisenen alterniert geschoßweise. Bei Annäherung an das Gebäude erscheinen die Geschosse unterschiedlich aufgelöst, erst in der Frontalsicht wird der einheitliche Duktus der Fassade offenbar.

TURM AM KAFFEELAGER/WOHNEN ZWISCHEN BOULEVARD UND HAFEN SPV 6/9

Die Wohngebäude sind als Vierspänner organisiert und von den Arkaden am Brooktor aus erschlossen. Somit ergibt sich eine eindeutige Adressenbildung und Auffindbarkeit der individuellen Hauszugänge. Die lichte Höhe der Erdgeschosse erlaubt in Teilbereichen die Nutzung eine Galeriefläche.Die Wohnungen sind eben konzipiert, lediglich im letzten Hochhausgeschoß werden Maisonetten vorgeschlagen.
Bei einem Teil der Vierzimmer-Wohnungen ist die Ausgliederung von zwei Zimmern als eigenständige Wohnung möglich.
Stahlbeton-Mauerwerk-Mischkonstruktion. Innerhalb der Wohnungen wird ein möglichst geringer Anteil tragender Wände zur Berücksichtigung unterschiedlicher Nutzeranforderungen angestrebt. Die Wohnungstrennwände werden im Bereich der Erdgeschoßdecke abgefangen.
Die beiden Gebäude sind in anthrazitgrünen und graubraunem Verblend gehalten. Fenster und Loggien gliedern die Aussenhaut als großflächige gerahmte, bündig verglaste Sceens. Die Sockelzone mit den Arkaden und Ladenfassaden ist durch eine hellgraue Werksteinoberfläche abgesetzt und bildet mit ihren messingfarbenen Festerrahmen ein gediegenes Ladenambiente.

Lageplan

Lageplan

Ansicht Brooktorhafen

Ansicht Brooktorhafen

Modell

Modell