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Offener Wettbewerb | 07/2012

Neues Bauhaus-Museum

Nach Überarbeitung

Architekten Hentges Kursawe Rehberg & Partner mbB

Architektur

urban essences

Stadtplanung / Städtebau

Lichtplanung A. Hartung Planungsbüro für Kunstlicht / Tageslicht

Lichtplanung

TOHR Bauphysik GmbH & Co. KG

Bauphysik

Luces Ingenieure

TGA-Fachplanung

KL Brandschutz

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

O r t

Zwischen dem monumentalen „Dreihöfehaus“ des Gauforums, der Weimarhalle und dem tiefer gelegenen Park schiebt sich der Museumsbaukörper prägnant in die städtebauliche Raumabfolge von der historischen Innenstadt hin zu Neuem Museum und Bahnhof und schließt damit einen städtebaulich bisher undefinierten Bereich.

Der Wechselwirkung zwischen Park und Stadt auf zwei unterschiedlichen Ebenen trägt der Entwurf in der Gestaltung des zentralen „Forums“ Rechnung und verbindet die beiden Bereiche über den zentralen Treppenraum.


S t ä d t e b a u

Bewusst konzentriert sich der Museumsbaukörper auf den südlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes und „versteckt sich nicht“ hinter dem Dreihöfehaus; gleichzeitig hält er so den kontaminierten Grundstücksteil frei, so dass dieser im Rahmen einer unabhängigen Baumaßnahme nicht nur den Kindergarten ermöglicht, sondern auch weitere Nutzungskonzepte ganz im Sinne des Bauhaus-Gedankens (experimentelles Wohnen, Arbeiten, etc.) zulässt. Dies kann auch durch einen privaten Investor erfolgen und würde so die Investition für das Bauhaus Museum sinnvoll entlasten.

Im diesem mittleren und nördlichen Bereich wird zur Arrondierung des gründerzeitlichen Stadtquartiers eine an die umgebenden Stadtvillen angelehnte Baustruktur mit einer quartiersüblichen Mischnutzung aus Wohnen und Arbeiten vorgeschlagen.

Die Bogenführung der südöstlichen Ecke setzt einen Akzent der Großzügigkeit und bildet im Ensemble mit Dreihöfehaus und Museumsneubau eine charmante Zugangssituation. Dieser prägnante Abschluss des Quartiers trägt zur Klärung der städtebaulichen Gesamtsituation bei und hebt das Neue Bauhaus Museum um so mehr als eine neue herausragende Institution im Stadtgefüge hervor.

Die gegenüber der Planvorgabe leicht veränderte Verkehrsführung von Ernst-Thälmann-Straße und Bertuchstraße unmittelbar entlang des Dreihöfehauses und des Museums ermöglicht einen verkehrsberuhigten Bereich im nordwestlichen Teil des Wettbewerbsgebietes, in dem der Kindergarten einen geschützten Standort auf nicht kontaminierter Fläche erhält.

In Reaktion auf Mittelportal und Kollonaden des Dreihöfehauses entsteht ein kleiner öffentlicher Platz, der seiner umgebenden Neubebauung sowie der Neuapostolischen Kirche attraktives Entrée und signifikante Adresse verschafft. Als räumlicher Gegenpart zum Mittelportal des Dreihöfehauses wird der Kindergarten um eine dreigeschossige Wohnbebauung ergänzt (Mehrgenerationenwohnen und Arbeiten als komplementäre Nutzung zum Kindergarten).

Über eine teilweise Aktivierung der unmittelbar an der Kollonade befindlichen Erdgeschossflächen des Dreihöfehauses für gewerbliche bzw. gastronomische Nutzungen lohnt es nachzudenken, um zumindest an dieser Stelle den autisischen Charakter des Gauforums zu brechen und einen lebendigen urbanen Zusammenhang zum gründerzetilichen Quartier zu etablieren.

In Bereich von Ernst-Thälmann-Straße und Bertuchstraße sind zwischen Dreihöfehaus und Museumsbaukörper 40 Stellplätze als Längsparker ausgewiesen, von denen 11 unmittelbar dem Museumsneubau zugeordnet sind und für deren Mitarbeiter reserviert werden können. Für die Neubebauung nördlich des Museums ist zusätzlich eine Tiefgarage vorgesehen (Zufahrt von der Bertuchstraße), in der gegebenenfalls über eine Baulast weitere Stellplätze dem Museum zugeordnet sein können.

Bevor die Quartiersarrondierung bzw. die Museumserweiterung realisiert sind, bieten diese Flächen weiteren Platz für die Ausweisung von oberirdischen Stellplätzen.


K o n z e p t

Bei der Überarbeitung im Rahmen des VOF-Verfahrens wurde der Gedanke des die beiden Ebenen verbindenden Treppenraums noch klarer ausgearbeitet, ein Forum entsteht.

Die Ausstellungsbereiche in der Mittelachse sind klar strukturíert, trotzdem flexibel in der musealen Nutzung und bieten immer wieder interessante Ausblicke auf Park, Stadt und Nachbarbebauung.

Eine eindeutige Zugangskontrolle im Erdgeschoss lässt es zu, dass Besucher die Verbindung zwischen Stadt und Park über den Treppenraum und das Forum erleben können, ohne den Ausstellungsbereich betreten zu müssen. Auch Shop und Café sind autark zugänglich.


A r c h i t e k t u r

Die grobe Struktur des Sichtbetons der zentralen Innenräume hat den Charakter des „Rohen, Unfertigen“, der durch die wechselnden Ausstellungen und deren Architektur ständig variiert wird. Ein benutzerfreundlicher Raum, kein unnahbarer Tempel der Kunst!

Transparente Akustikfolien und textile Elemente geben dem zentralen Forum eine angenehme akustische Atmosphäre, ohne den „Werkstattcharakter“ zu verwässern. (siehe gesonderte Erläuterungen zur Bauphysik) So entsteht hier ein Ort der Begegnung, des Gespräches und der Veranstaltung.

Das Spiel mit Tages- und Kunstlicht wird dem Museum wie dem Besucher gleichermaßen gerecht, ohne die Betrachtung der Kunst- und Ausstellungsgegenstände zu beeinträchtigen. (siehe gesonderte Erläuterungen zur Lichtplanung)

Bewegliche Trennwände und variable Lichtsysteme lassen ein Höchstmaß an Flexibilität bei den Ausstellungen zu, ohne dass die klar definierten Museumsräume an Kontur verlieren.


F a s s a d e

Der nach innen als „Rohbau“ gestaltete Raum erhält außen eine industrielle Glashaut, die dem gesamten Baukörper einheitliche Erscheinung und skulpturale Wirkung gibt.

Gleichzeitig dient diese vorgesetzte Fassade der Nutzung des Sonnenlichtes zur Bauteilaktivierung, bietet Platz für Sonnenschutz – wo erforderlich – und „entmaterialisiert“ den Baukörper zur Skulptur eingebettet in Stadt und Park; Licht und Umgebung spiegeln sich darin.


T e c h n i s c h e G e b ä u d e a u s s t a t t u n g

Die Beheizung des Museums erfolgt über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe, da der Einsatz einer noch effektiveren Wasser-Wasser-Wärmepumpe auf Grund der sehr hohen Wasserhärte nicht möglich ist. Die Beheizung erfolgt über Betonkernaktivierung bzw. Fußbodenheizung.

Die Kühlung erfolgt durch sog. „Natural Cooling“, das die Erdsonden für die Wärmepumpe nutzt, die Grundkühllast erfolgt ebenfalls mittels Betonkernaktivierung und Fußboden. (siehe gesonderte Erläuterungen zur technischen Gebäudeausstattung)

Team:

Städtebau
urban essences, Berlin
Rolf Teloh

Lichtplanung
Lichtplanung A. Hartung, Köln
Anette Hartung

Bauphysik
TOHR Bauphysik GmbH&CoKG, Bergisch Gladbach
Johannes Römer

Haustechnik
Luces Ingenieure
Ingenieurgesellschaft für technische Gebäudeausrüstung mbH, Pulheim
Frank Luckau

Brandschutz
KL Brandschutz; Dormagen-Zons
Kim Leiermann
forum

forum

staedtebau

staedtebau

erdgeschoss

erdgeschoss

obergeschoss

obergeschoss

untergeschoss

untergeschoss

dachgeschoss

dachgeschoss

laengsschnitt/ suedansicht

laengsschnitt/ suedansicht

ostansicht/ nordansicht/ querschnitt

ostansicht/ nordansicht/ querschnitt