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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Stadtmitte

Städtebaulicher Entwurf

Städtebaulicher Entwurf

Anerkennung

Preisgeld: 4.500 EUR

MESS Stadtplaner Amann & Groß PartGmbB

Stadtplanung / Städtebau

Bau Eins Architekten BDA - Denis Andernach, Nicolas Bahnemann

Architektur

Erläuterungstext

Es gilt, die Stadtwerdung Erbachs zu ermöglichen - einen mit den Bürgern gemeinschaftlich gestalteten Prozess, ein Umbau im Dialog in Gang zu setzen: zusammen Stadt werden! Der Prozess braucht dabei drei Komponenten: Ein solides Fundament, greifbare Inhalte und eine Zielvorstellung.

1. Grundgerüst: solides Fundement für langfristigen Umbau schaffen!

Das Grundgerüst stellt die räumliche Grundkonfiguration für den Umbau dar und setzt die Leitplanken, es gibt dem Umbauprozess einen langfristig stabilen und funktionierenden Rahmen. Er definiert dazu öffentliche und private Räume sowie die grundlegende Infrastruktur. Es gliedert das Bauland im Plangebiet in handhabbare Einheiten, innerhalb derer der Umbau langfristig funktionieren kann. Maßgeblich hierfür sind räumliche Gegebenheiten sowie die Eigentumsverhältnisse bzw. Parzellenstruktur.

2. Bausteine: Qualität sichern!

Die Bausteine definieren grundlegend, wie Erbach in Zukunft aussehen soll.
Der Entwurf definiert hierzu sowohl die elementare Bausteine für die (städte)bauliche Entwicklung auf den privaten Parzellen als auch Bausteine zur Gestaltung der öffentlichen Räume.
Zudem werden Zeichen setzen, Raum gestalten (öffentliche Entwicklung)
Innitialzündungen und Highlights! Leuchtturmprojekte sind der Nukleus der Entwicklung, setzten Zeichen und regen zur Nachahmung an.
Gemeindliche Investitionen in die qualitätvolle Gestaltung des öffentlichen Raumes. Diese ziehen private Investitionen der Anrainer sein.

3. Dialog: Umbau gemeinsam gestalten!

Die abgegrenzten Umbaufelder werden im Dialog mit allen Anrainern bei Bedarf neu geordnet und entwickelt. Jede Neuordnung geschieht dabei im nachbarschaftlichen Dialog. Die Umbausteine geben dabei die Richtung vor, die Details werden nachbarschaftlich ausgehandelt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfasser beabsichtigen durch eine Aufwertung der Erlenbachstraße in einen urbanen Stadtraum und eine Umgestaltung des Erlenbachs in einen städtischen Naturraum vielfältige Angebote für neue öffentliche Räume zu schaffen. Dies gelingt im südöstlichen Wettbewerbsgebiet durch die Umlenkung der südlichen Erlenbachstraße auf hervorragende Weise. Hier gruppieren sich neue öffentliche Nutzungen um einen angemessen proportionierten Platz mit direktem Bezug zum aufgeweiteten Bachbett des Erlenbachs. Kritischer werden die Maßnahmen im Umfeld des Rathauses bewertet. Die
gegenüber dem Rathaus geplanten Nutzungen werden nicht zu einer Belebung des Rathausvorfelds führen. Zudem wird, wie auch im weiteren Verlauf der Hauptstraße ein Querbezug zwischen der Erlenbachstraße und dem Bachverlauf vermisst.

Positiv bewertet wird die Schaffung unterschiedlicher Wohnmilieus im Wettbewerbsgebiet.
Allerdings wird die Angemessenheit der Wohntypologien am jeweiligen Standort kontrovers diskutiert. Im nördlichen Bereich wird durch die Schaffung von Wohnhöfen mit Integration des Bestands ein attraktives Wohnumfeld geschaffen. Auf der anderen Seite entsteht durch die Kettenhäuser am Erlenbach ein zu privater Charakter entlang des Uferwegs. Im Teilbereich Ost hingegen bekommt das Areal einen sehr urbanen Charakter.

Insgesamt fällt auf, dass die einzelnen Maßnahmen nur mit großen Eingriffen in den Bestand realisierbar wären. Dadurch wird es schwierig durch einen ersten Eingriff bereits einen Impuls für die langfristige Entwicklung Erbachs zu setzen.

Der Vorschlag zur Umgestaltung der Erlenbachstraße für den fahrenden und ruhenden Verkehr ist der Situation angemessen. Durch die Anordnung der Parkplätze gelingt eine abwechslungsreiche Gestaltung der Straßenränder. Die Häufigkeit und Art der Straßenüberpflasterung überzeugen hingegen nicht. Zur Gestaltung des Fahrgastbereichs für den Busverkehr werden keine Aussagen getroffen. Zudem wäre für die Aufweitung des Straßenprofils zusätzlicher Grunderwerb notwendig.

Es kann von einer wirtschaftlichen Umsetzung ausgegangen werden, da die einzelnen Parzellen relativ dicht überbaut werden. Insgesamt enthält der Entwurfsvorschlag visionäre Ansätze, die allerdings zu wenig auf die Rahmenbedingungen der jeweiligen Orte eingehen.
Prinzipskizze

Prinzipskizze

Raumsystem

Raumsystem

Blick von Westen

Blick von Westen

Modell

Modell