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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2014

Neubau des Gemeindezentrums der Katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz

4. Preis

Preisgeld: 2.000 EUR

Datscha Architekten

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Gegenüber und Miteinander von Kirchengebäude und neuem Gemeindehaus ist die städtebauliche Leitidee, welche die Verfasser verfolgen. Entsprechend diesem Leitgedanken wird ein möglichst großer Kirchplatz angeboten. Das Preisgericht würdigt diesen Vorschlag und sieht große Aufenthaltsqualitäten bei dem neuen Platzangebot. Es ist zu erwarten, dass die Bänke zum Verweilen einladen und ein Treffpunkt im Quartier werden können.

Das Gebäude ist als monolithischer Baukörper gedacht, der auf Erdgeschossebene südseitig einen Einschnitt erhält, um überdacht in das Gebäude zu gelangen. Ein angemessener und gut nachvollziehbarer Zugang entsteht, über den wie selbstverständlich das Gebäude betreten wird. Das angegliederte Foyer ist gut proportioniert und erhält eine Aufwertung durch ein Oberlicht. Direkt am Zugang sind der Saal und der Sitzungsraum positioniert. Die beiden Räume können wie gewünscht verbunden werden. Im getrennten und geschlossenen Zustand zeigen sie gute Proportionen. Funktional logisch befinden sich die Küche und WC auf demselben Geschoss. Etwas zu hinterfragen ist die Positionierung des Müllraumes und Stuhllagers in einer sehr prominenten Lage am Kirchplatz. Im Obergeschoss angeordnet wurden die Gruppenräume und die Verwaltungseinheit. Diese Funktionsmischung wird als nicht ganz ideal empfunden. Hingegen wird das zentrale Foyer im Obergeschoss mit Oberlicht für diese Situation als sehr wertig anerkannt. Von hier aus kann der Saal über eine Galerie begangen werden. Deren Funktion erschließt sich der Jury allerdings nur hinsichtlich einer Höhenzonierung aber nicht funktional. Vermisst wird ein etwas kürzerer Weg von der Verwaltungseinheit zu den Sanitäranlagen.

An dieser Stelle wäre auch die Höhe des Gebäudes, die nicht genutzten Volumen im Dachraum und der sehr üppige umbaute Raum zu hinterfragen. Gegebenenfalls liegt in der Verkleinerung des Volumens eine gute Einsparmöglichkeit, die sich auch zum Vorteil des Gesamtbaukörpers entwickeln könnte.

Für die Fassadengestaltung wird eine Mischung aus Band- und Lochfenstern mit Faschen und Oberflächenmaterial als Kammputz vorgeschlagen. Eine Maßnahme, die bei der Jury gewürdigt wird, etwas hinterfragt wird allerdings die nicht besonders einladende Gestalt der Westansicht zu einem sehr öffentlichen Bereich, der Amannstraße.

Die Arbeit stellt einen sehr wichtigen und diskussionswürdigen Beitrag dar, der vor allem in der städtebaulichen Komposition überzeugt, hinsichtlich Bauvolumen und Größe aber noch Optimierungspotenzial in sich trägt.