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Offener Wettbewerb | 07/2014

Stadtkern 2020/2025

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

Andreas Hauser

Architektur

felix grundhöfer

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch die Idee aus, die großen heterogenen Freiflächen des zentralen Bereichs in ablesbare und differenzierte Teilbereiche bzw. Plätze zu gliedern.
Dabei werden fünf Plätze entwickelt, die jedoch nicht alle die gleiche Qualität auf weisen.

Der neue, nördlich gelegene Rathausplatz führt zu einer Aufwertung des Rathauses bzw. seines Haupteingangs, der auch baulich eine sinnvolle Ergänzung erhält. Die Platzgestaltung in diesem Bereich mit Brunnen und Bänken ist angemessen. Leider ist es den Verfassern nicht gelungen, die Südseite des Rathauses in entsprechender Weise zu behandeln. Hier wird durch die sehr schmale Vorzone und eine große Rampenanlage keine neu erlebbare Qualität geschaffen.

Positiv wird der Ansatz gewertet, den großen Marktplatz in zwei unterschiedliche Plätze zu gliedern. Durch die Einfügung eines dreigeschossigen Neubaus westlich des Postgebäudes wird eine maßstäbliche Platzbegrenzung für den Marktplatz geschaffen, nicht jedoch zum nördlich davon gelegenen Hirschplatz. Dieser Hirschplatz bietet eine attraktive Verbindung von der Bahnhofstraße in den zentralen Bereich. Der Vorschlag, das alte Gebäude Am Markt 1 zu erhalten, frei zu stellen und als Identität stiftendes Eingangsbauwerk zu interpretieren, ist ein guter Beitrag zur Aufwertung dieses Stadteingangs. Im Widerspruch dazu steht die Anlage eines dichten Baumpaketes um das Gebäude.

Bei dem fünften Platz, dem sogenannten Klosterplatz, handelt es sich eher um eine Aufweitung der Gerwigstraße. Die räumliche Begrenzung ist nicht vorhanden. Dieser Mangel wird durch eine intensive „Möblierung“ überspielt. Leider wird durch die Einstellung eines
Obsthaines die sehr prägnante Blickachse der Gerwigstraße unnötigerweise unterbrochen.

Insgesamt weist der Umgang mit der Topographie an einigen Stellen Schwächen auf. Vor allem in Nord-Süd-Richtung stellen die Rampen und Treppen nicht verbindende, sondern trennende Elemente dar. Allerdings wird dadurch die gewünschte barrierefreie Erschließung durchgängig geschaffen.

Die Vorschläge der Verfasser zur Umgestaltung von Fassaden sind angemessen und stellen
insgesamt eine Aufwertung der räumlichen Fassung dar.
Im Gegensatz dazu ist die Gestaltung der Freiflächen sehr detailliert dargestellt, in ihrer Vielfalt jedoch leicht überzogen.

Das verkehrliche Konzept ist konsequent aus dem städtebaulichen Gesamtkonzept entwickelt. Dies gilt sowohl für den Vorschlag eines tangentialen Verteilersystems und die darin integrierte, verkehrsberuhigte Gerwigstraße, als auch für die gewählten Zu-und Abfahrten zu den Tiefgaragen (Rathaus/Gewerbehallestraße).

Insgesamt wird von den Verfassern ein gutes Gesamtkonzept formuliert, das jedoch in der Umsetzung die entsprechende Konsequenz vermissen lässt.