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Begrenzt-offener landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb | 09/2006

TemporÀre Freiraumgestaltung Schlossareal Berlin-Mitte

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Urban Catalyst

2. Preis

URBAN CATALYST

Landschaftsarchitektur

Philipp Oswalt Architekt

Architektur

Philipp Misselwitz

Architektur

ErlÀuterungstext

Spezifische Unbestimmtheit

Der Wettbewerbsaufgabe liegt ein selbst geschaffenes Dilemma zu Grunde. Durch den Abriss der bisherigen Bebauung wurde die Zwischennutzung des Palasts der Republik beendet, ohne dass eine Klarheit darĂŒber besteht, wann eine Neubebauung erfolgen wird. Es entsteht eine Brache fĂŒr eine Zeit von 5 oder mehr Jahren. Die Auslobung stellt sich hierfĂŒr eine temporĂ€re Gestaltung und Nutzung des GelĂ€ndes vor, welche als LĂŒckenbĂŒĂŸer die Zwischenzeit ĂŒberbrĂŒckt, ohne signifikant Vorheriges zu verwenden oder Impulse fĂŒr die langfristige Neugestaltung zu geben. Hierbei besteht die Gefahr, dass mittels der vielerorts stattfindenden Eventisierung des Stadtraums mit FreizeitaktivitĂ€ten die Besonderheit des Ortes ausgeblendet wird.
Wir schlagen vor, statt nach Beendigung des Abrisses die OberlÀchen neu zu designen und zu animieren, den dann bestehenden Status quo in seiner Rohheit zu akzeptieren und ihn zum Ausgangspunkt eines Konzeptes zu machen:

1. Der Boden

Nach Abriss aller oberirdischen GebĂ€ude zeigt die OberflĂ€che Spuren der gegensĂ€tzlichen Gestaltungen des Ortes im Verlauf der Geschichte, ist eine Kartierung eines gesellschaftlichen und historischen Spannungsfeldes. Nichts wĂ€re törichter, als diese Zeichen durch eine Grasnarbe zu verdecken: die Fundamentruinen von Schloss und Palast, die Spuren des Abrisses, die AsphaltflĂ€che des öden Vorplatzes, usw. Wir schlagen vor, die WidersprĂŒchlichkeit, Rohheit und Unfertigkeit des Ortes zu akzeptieren und die bestehende OberflĂ€che nicht zu verĂ€ndern. Die Palastwanne mit der SandverfĂŒllung wird ebenso wenig von einer Grasnarbe verdeckt wie die Schlossfundamente. Lokale Eingriffe werden auf das Notwendigste beschrĂ€nkt, um auf der gesamten FlĂ€che die Verkehrssicherheit herzustellen.


2. Das Lichtvolumen

125 temporÀre Lichtmasten bilden einen Raum. 20 m hohe Stelen aus poliertem Stahl stehen in einem Raster von 20 m x 20 m. Das Mastenfeld markiert den Ort und gibt somit Orientierung und Verortung in dem durch die Abrisse der letzten 65 Jahre fragmentierten Stadtraum. Das Lichtvolumen erzeugt eine rÀumliche Gliederung und Struktur mit einem Minimum an Mitteln und physischer PrÀsenz und adressiert damit ein stadtrÀumliches Problem, das sich nach dem Abriss des Palast der Republik in noch drÀngender Forma als bereits heute stellt.
Das Verschwinden des von vielen als hĂ€sslich empfundenen GebĂ€udes wird aus der Richtung Unter den Linden (also aus Westen) als Befreiung gesehen werden können: man blickt auf das rote Rathaus mit einer großen GrĂŒnanlage davor. Ganz anders stellt sich die Situation jedoch aus östlicher Richtung dar. Das noch intakte stĂ€dtebauliche Ensemble der Zentrumsgestaltung der DDR verliert zu einer Seite seinen rĂ€umlichen Abschluss. Nach Abriss des Palasts der Republik blickt man nach Westen in eine diffuse und ausgefranste Stadtlandschaft. Diese gewinnt durch das Lichtvolumen wieder Kontur.

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung. Die punktuelle Intervention lĂ€sst die OberflĂ€chenstruktur des heutigen Schlossplatzes unangetastet und beeinflusst ihre Nutzungsmöglichkeit nur geringfĂŒhrig. Daher kann das Mastenfeld auch von Anfang an in voller Ausdehnung realisiert werden und steht nicht im Widerspruch zu Ausgrabungsarbeiten, U-Bahn-Bau oder Errichtung der Infobox. Soweit erforderlich, können Masten lokal ausgelassen oder entfernt werden, um notwendige Arbeiten nicht zu behindern.
Die Illumination des Leuchtenfeldes ist dynamisch und interaktiv gesteuert. Jeder Mast ist individuell schaltbar. In AbhÀngigkeit von lokalen Faktoren wie etwa der PrÀsenz von Personen, von Temperatur, LÀrm, Luftfeuchtigkeit usw. verÀndert sich die Beleuchtung des Feldes. Ebenso kann das Leuchtenfeld auch zur Visualisierung externer Faktoren und Informationen dienen.

3. Der Aktionsraum

Das Schlossareal kann frei genutzt werden. Die Gestaltung legt die Art der Nutzung nicht fest, sondern erlaubt unterschiedliche und nicht vorhersehbare (und vorhergesehene) Formen der Aneignung des GelĂ€ndes. DafĂŒr gelten folgende Regeln:

- Jegliche Nutzung von privaten Personen oder gemeinnĂŒtzigen Initiativen, die nicht lĂ€nger als 72 h dauert, von Personen ohne mechanische Hilfsmittel realisiert wird und die allgemeinen rechtliche Vorschriften (etwa bzgl. Verkehrssicherheit) einhĂ€lt, ist grundsĂ€tzlich erlaubt.

- DarĂŒber hinausgehend sind zeitlich befristete kulturelle Nutzungen möglich. FĂŒr diese sind einem Kuratorium ein Vorschlag vorzulegen, der ĂŒber diesen binnen dreier Monate entscheidet. Das Kuratorium kann neu geschaffen werden oder eine bestehende Struktur (etwa Rat fĂŒr die KĂŒnste) sein.

- Alle Nutzungen sind öffentlich und ohne Eintritt frei zugÀnglich. Werbung und kommerzielle Nutzungen sind untersagt.
Die unterschiedliche Beschaffenheit der OberflĂ€chen des Ortes (Sand, Gras, Asphalt, bauliche Überrest etc.) und der rĂ€umlichen Situationen (zur Straße, zum Wasser, flach oder geneigt usw.) wird eine Vielfalt unterschiedlicher Nutzung zur Folge haben. Der Charakter der Nutzungen kann von alltĂ€glich bis hin zu außergewöhnlich reichen. Die sich entwickelnden Nutzungen werden dokumentiert.

Kosten: Aufgrund des Verzichts auf ein OberflĂ€chendesign benötigt die Realisierung des Entwurf ca. ein Drittel weniger als die geplanten Kosten von € 2,1 Mio.

Entwurfsteam: Florian Kessel, Philipp Misselwitz, Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, MatthĂ€us Wirth. Mitarbeiter: Giovanni Piovene, Maja Neumann. Beratung: Henning Ecker (ifb frohloff staffa kĂŒhl ecker, Berlin)


Der Forschungsverbund Urban Catalyst entwickelte sich aus einem gleichnamigen europĂ€ischen Forschungsprojekt ĂŒber Strategien temporĂ€rer Nutzungen auf urbanen BrachflĂ€chen (2001 – 2003) und wurde von Philipp Misselwitz, Philipp Oswalt und Klaus Overmeyer 2003 gegrĂŒndet. Urban Catalyst ist Mitinitiator der kulturellen Zwischennutzung des Palastes der Republik durch Zwischenpalastnutzung/ Volkspalast, hatte im November 2002 eine erste Machbarkeitsstudie hierzu vorgelegt und zeigte mit Ausstellung und Symposion „Abriss und dann? – X Ideen fĂŒr den Berliner Schlossplatz“ im Juli/ August 2005 alternative Ideen zum Umgang mit dem Ort auf. Im Februar 2006 machte Urban Catalyst einen Vorschlag fĂŒr die Nutzung der Untergeschosse des Palasts der Republik nach Ende des oberirdischen GebĂ€udeabriss. Dieser Entwurf wird auf der diesjĂ€hrigen Architekturbiennale in Venedig im Deutschen Pavillon (ConvertibleCity) gezeigt. Das Projekt ZwischenPalastNutzung/ Volkspalast erhielt im Juni 2006 den European Prize for Public Space/ Sonderpreis der Jury.
Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Das Lichtfeld ĂŒberspannt unterschiedslos die Überreste von Schloss und Palast, von Neubau, Abriss und Zwischennutzung.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Die vielfÀltigen OberflÀchen und Situationen des Areals werden unterschiedliche AktivitÀten hervorrufen.

Entwurfskonzept

Entwurfskonzept

Entwurfskonzept

Entwurfskonzept

Entwurfskonzept

Entwurfskonzept

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

Interaktive Steuerung des Leuchtenfeldes in AbhÀngigkeit lokaler Faktoren..

oder Visualisierung externer Informationen.

oder Visualisierung externer Informationen.

oder Visualisierung externer Informationen.

oder Visualisierung externer Informationen.

oder Visualisierung externer Informationen.

oder Visualisierung externer Informationen.