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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2014

Neubau Türkenwirt-Gebäude, BOKU Wien

Anerkennung

ARTEC Architekten Bettina Götz + Richard Manahl

Architektur, Landschaftsarchitektur

werkraum ingenieure zt gmbh

Tragwerksplanung

TB Käferhaus GmbH

Bauphysik, TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Baukörper umfasst E+3 Geschoße und ein Untergeschoß. An der Peter-Jordan-Straße sind ein Haupt- und ein Nebeneingang vorgesehen. Ein Nebeneingang an der Ecke Peter-Jordan-Straße/Dänenstraße führt zum Hofladen. Im nördlichen Gartentrakt befindet sich das TÜWI-Lokal mit separatem Zugang. Die Obergeschoße sind über zwei unabhängige Treppenhäuser, eines im Haupttrakt an der Ostseite, das zweite im Gartentrakt an der Nederstraße, erschlossen. Der im Erdgeschoß des südlichen Haupttraktes angesiedelte große Hörsaal liegt sehr repräsentativ, weist allerdings eher knapp bemessene Vorzonen auf. Hofladen und TÜWI-Lokal sind grundsätzlich praktikabel gelöst, die Verbindung zwischen Lager und Kühlhaus der TÜWI-Küche und dem Hofladen ist nur bedingt gut gelöst. Die Organisation der Institutsgeschoße wird als offen strukturierter Flächenpool ohne Definition von Erschließungsflächen angeboten. Die dabei erkennbaren Gebäudetiefen werfen die Frage auf, inwieweit alle Flächen ausreichend natürliche Belichtung aufweisen? Die Mensa ist im OG2 vorgesehen. Die Anlieferung wird über einen an der Nederstraße situierten Erschließungskern bewerkstelligt. Die Funktionsorganisation der Mensa ist sehr praktikabel. Das OG 3 ist als Institutsgeschoß konzipiert. Im Kern des Geschoßes sind auch Büroräume angeordnet, die ausschließlich über Oberlichter belichtet sind.

Die Zonierung und Gestaltung der Außenanlagen ist in Ansätzen spezifiziert. Definitiv ungünstig ist die Orientierung der Gastgärten in Richtung Nachbarschaft im Osten. Die allgemeinen Grünflächen bieten wenig zusätzlichen Mehrwert. Fahrradabstellplätze werden in der östlichen Abstandsfläche vorgesehen.

Die Gebäudebegrünung wird ebenfalls rudimentär angedeutet. Die technische Umsetzbarkeit ist nur bedingt nachvollziehbar.

Das vorgeschlagene Gründungskonzept scheint realisierbar.

Die im Rahmen des vorliegenden Detaillierungsgrades der Planung mögliche Auswertung der Energieeffizienz deutet darauf hin, dass mit der vorgeschlagenen Gebäudekonfiguration der „Plus-Energie-Standard“ schwer erreichbar ist. Der sich abzeichnende hohe Kühlbedarf bewirkt einen höheren Energiebedarf als Energieertrag.

Die Erreichung des vorgegebenen Kostenziels scheint bei dem vorliegenden Projekt, das in der Flächenbilanz merklich unterdurchschnittlich liegt, knapp realistisch.

Die Tiefe der Ausarbeitung lässt Interpretationsspielraum offen. Das Preisgericht anerkennt die Offenheit des Konzeptes, vermisst aber konkrete Aussagen zur Fassade. Die Trennung von Mensa und TÜWI wird positiv bewertet.
Der Außenraum wird als mangelhaft bearbeitet eingestuft.