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Begrenzt-offener landschaftsplanerischer Realisierungswettbewerb | 09/2006

Temporäre Freiraumgestaltung Schlossareal Berlin-Mitte

Lageplan

Lageplan

Ankauf

hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf versucht historische Spuren in zeitgemäßer Übersetzung sichtbar zu machen und dem Ort eine angemessen repräsentative und nutzungsoffene Gestaltung einzuschreiben.
Freiraumelemente, die in symbolischer Form die Geschichte des Ortes referieren, werden in Überlagerung in eine spannungsvolle Beziehung gesetzt.
Da der Freiraum der besonderen Bedeutung des Areals im Stadtraum gerecht werden muss, wird hier für einen begrenzten Zeitraum von voraussichtlich 5-10 Jahren eine qualitativ hochwertige und robuste Gestaltung vorgeschlagen, die auch bei Verschiebung des Baubeginns für das Humboldtforum weiter als repräsentativer Ort im Zentrum der Stadt bestehen kann.

Die „Heckenpromenade“ markiert vereinfacht die Umrisslinie des Schlosses, erinnert mit seiner barocken Gartenanmutung aus unterschiedlich hohen, streng geschnittenen Hecken an historische Zeiten und gibt gleichzeitig einen Vorgeschmack auf die Zukunft mit dem Humboldtforum.
Eine hohe Hainbuchenhecke (2,5m) bildet die Raumgrenze zur umgebenden Tennenfläche des Vorplatzes mit der Humboldt - Box. Sie gibt Sitz- und Ruhebänken einen Rücken, die aus einer 4m breiten Promenade aus Charlottenburger Platten herauswachsen. Flachere, versetzt und durchlässig angeordnete Heckenzüge bilden die Grenze zu einer großzügigen, offenen und multifunktionalen Rasenfläche, die unterschiedliche Festivitäten aufnehmen und ebenso kontemplative oder kommunikative Liegefläche sein kann.
Der „Temporäre Hain“, die Sichtbarmachung des im Grundriss poetisch anmutenden Stützenrasters des Palastes der Republik durch einen zeitlich begrenzten Baumhain dient – für Eingeweihte - der abstrakten Erinnerung an das Gebäude mit seiner wechselhaften Geschichte und Bedeutung für die Berliner. Gleichzeitig ist er Blickfang und Ende der Raumfolge „Unter den Linden“, wie seinerzeit schon der Apothekerflügel des Schlosses.
Der Hain lädt auch zum Verweilen ein: Größere urban anmutende Bäume, z.B. Gleditsien, außerhalb der Hecken und kleinere, gärtnerisch anmutende z.B.: Felsenbirnen im Inneren der Hecken werden jeweils in großen Pflanztöpfen auf den Rasterpunkten der Stützen aufgestellt. Einige der Container erhalten eine runde Sitzbank auf ihrem Rand.
Die unterschiedliche Dichte des Stützenrasters ermöglicht auch unterschiedliche Freiraumqualitäten. So entspricht die Aussparung im Inneren des Baumhains / des Stützenrasters dem ehemaligen Bühnenraum des Palastes. Durch seine Rahmung kann die Rasenfläche gut als temporäre Veranstaltungsfläche mit Bühne genutzt werden. Nördlich davon stehen die Bäume eng und ermöglichen so einen dichten Baumhain.
Auf dem Vorplatz im Norden entsteht ein luftiger Baumhain zur Straße „unter den Linden“.
Die Bäume können bei Baubeginn des Humboldtforums mühelos an einen anderen Ort umgesetzt bzw. ausgepflanzt werden. Gleiches gilt für die Hecken und die Charlottenburger Platten.

Die archäologischen Grabungen im Südwesten des Schlossareals werden, für die Dauer der Arbeiten, als sichtbarer Bruch, zum temporären Ereignis der Anlage, insbesondere der „Heckenpromenade“. Sie geleitet bis hin zu den Ausgrabungen und inszeniert Sie als „Archäologische Schaustelle“. Nach Fertigstellung der Grabungen für das erste Feld wird die Promenade sukzessive bis zum nächsten Grabungsfeld weitergeführt und so fort, bis sie sich, nach Abschluss der Grabungen, zu einem Rundweg schließt.

Der Uferweg entlang der Spree wird mit einer leichten Sitzmauer gefasst. Drei Stufenanlagen geleiten hinauf auf das Platzniveau. Zur Spree hin wird eine geneigte Rasenfläche als kontemplativer Liegebereich am Wasser angeboten.
Planausschnitt

Planausschnitt

Perspektive

Perspektive