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Einladungswettbewerb | 08/2014

Bürogebäude und Wohnungsbau an der Podbielskistraße / Pasteurallee

1. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

Vogt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

GSE Ingenieur - Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner

Bauingenieurwesen

Erläuterungstext

Der Entwurf der Architekten schlägt für das sehr heterogene Umfeld eine ruhige zusammenhängende Großform vor, die sich aus einem vier- bis fünfgeschossigen, U-förmigen Wohnungsbau und einem fünf- bis sechsgeschossigen, L-förmigen Bürogebäude zusammensetzt. Die Wahl eines rötlichen Klinkers unterstreicht die selbstverständliche und selbstbewusste Situierung des Neubaus und verweist auf die Tradition dieses Materials in der hannoverschen Architektur. Durch eine Verzahnung zweier Ebenen des Verblendmauerwerkes werden die großformatigen Öffnungen jeweils asymmetrisch akzentuiert. An der Grenze zwischen Büro- und Wohngebäude entsteht wiederum eine Verzahnung im größeren Maßstab, die einerseits den Übergang der unterschiedlichen Geschosshöhen thematisiert und andererseits den Zusammenhang des Baukörpers stärkt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt überrascht insofern, als dass eine nahezu ringsum geschlossene Baustruktur vorgeschlagen wird. Hierdurch kann dem südlich anschließenden Anger des städtebaulichen Quartierskonzeptes an der Schmalseite ein wirksamer Abschluss gegeben werden. Die so gebildete Großform besetzt die Eckposition Podbielskistraße / Pasteurallee angemessen kraftvoll mit den gemäß Auslobung geforderten Büroflächen in 5- bis 6-geschossiger Höhe. Westlich schließt der geforderte Wohnungsbau die Struktur mit einem maßstäblichen 4- bis 5-geschossigen Baukörper in angemessener Art und Weise ab. Durch geschickte Formulierung der Erdgeschosshöhe liegt der Boden der aufgehenden Geschosse umlaufend auf einer Höhe. Das gibt dem Gebäude trotz unterschiedlicher Nutzungen eine angenehme Ruhe und darüber hinaus ein plausibles Nutzungsangebot im fußgängernahen Bereich. Die Vertikalerschließungen sind über die gesamten Grundrisse plausibel organisiert, so dass sowohl für die Büronutzungen als auch für die Wohnnutzungen in unterschiedlichen Spännerausbildungen gute vermarktbare Nutzungseinheiten angeboten werden können. Bei der weiteren Bearbeitung sind die Anforderungen an die Barrierefreiheit der Erdgeschosswohnungen zu beachten. Die Gebäudezugänge sind ringsum sowohl vom Äußeren als auch vom Inneren des Blocks in adressbildender Architektur organisiert. Der leicht eingezogene Bürohauseingang wird positiv bewertet, weil er den Charakter des Gebäudes wohltuend unterstützt. Der Blockinnenbereich funktioniert im Großen und Ganzen sowohl als Aufenthaltsbereich als auch als Zuwegung für die Feuerwehr.
Die Architektur des Gesamtgebäudes wird stark durch die weitgehend einheitliche Ziegelfassade mit subtiler Differenzierung zwischen Wohn- und Bürogebäude geprägt. Insgesamt wird die architektonische Antwort als gekonnt und zugleich als zeitgemäße Weiterentwicklung hannoverscher Bautradition gesehen, die insbesondere im Bereichen der Podbielskistraße eine große Tradition hat. Das Projekt verspricht eine hohe Flächenwirtschaftlichkeit und erfüllt die energetischen Anforderungen voll und ganz.