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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2006

Schulauer Hafen

1. Rang / 1. Preis

meyer fleckenstein architekten stadtplaner

Architektur

Hunck+Lorenz Freiraumplanung

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Geest / Marsch / Elbe - am Saum der Stadt Wedel
Die besondere Morphologie des Landschaftsraumes um Wedel, die Lage am Geesthang, am Übergang zu Marsch und Elbe, wird durch sich in O-W und N-S - Richtung vernetzende großzügige Frei- und Grünräume sowie eine identitätsstiftende Bebauung, mit dem neuen „Schulauer Hafentor“ im Zentrum, betont und gestärkt.

Schulauer Hafen – Pier, Schiffsbrücke mit Bootsstegen
Der bestehende Hafen wird nach Westen verbreitert um stadtnah weitere attraktive Liegeflächen für Wassersportler zu schaffen. Durch die Verlagerung der Mole und die Verbreiterung des Hafenbeckens nach Westen können im neuen Hafenbecken ca. 200 Liegeplätze (2 x mehr als vorgesehen) für unterschiedliche Bootsgrößen angeordnet werden, wodurch sich die Kosten in Höhe von 2 Mio. Euro für Schleuse und Hafenerweiterung wirtschaftlich darstellen.
Vor der Schleuse befindet sich ein Vorhafen mit ca. 50 Liegeplätzen. Parallel zu Hafenmole verläuft ein öffentlicher Pier, der Besuchern die Weite des Elbraumes erschließt.

\'\'Schulauer Hafentor\'\' - Stadtdeich / Flutschutz
In der Flucht / Verlängerung des ehemaligen Liethgrabens erhält der modifizierte städtische Deich einen markanten baulichen Deichdurchlass, das \'\'Schulauer Hafentor\'\'. Ebenerdig, von Norden und dem Elbe-Sportpark kommend, öffnet und inszeniert dieser Bau dem Besucher über zwei innere \'\'Geländestufen\'\' (Ebenen verbunden mit Rampen / Treppen und Zugängen zu den seitlichen Baukörpern) den phantastischen Blick über das neu gestaltete Hafen- und Elbpanorama. Vor dem \'\'Schulauer Hafentor\'\' entsteht ein geräumiger Hafenplatz, an dem Schiffe zu Wasser gelassen werden, der westlich gelegene öffentliche Pier und die privaten Bootsstege erschlossen werden.
Das 5 geschossige “Hafentor“ nimmt kulturelle, hafentypische und gastronomische Nutzungen auf, wird zur Bühne, Tribüne oder Kulisse, für Feste und Märkte, wenn auf einem Ponton im Wasser Theater oder Musik gespielt oder getanzt wird. Das Vereinsleben und das Angebot für Wassersportler werden gestärkt. Das “Schulauer Hafentor“ mit Flutschutztoren und einem Kranbaldachin ist eine hafentypische Architektur, für Schulau und die Stadt Wedel eine der Elbe zugewandte neue \'\'landmark\'\' mit hohem Wiedererkennungswert.

Promenade - Fischbuden - Festwiese, Fährhaus - Parnass, Willkommhöft / Anleger
Hafenbegleitend entsteht eine großzügige Promenade, die über das Schulauer Fährhaus und den Parnass hinaus- und in den Elbwanderweg übergeht. Die jetzige Flutschutzmauer wird auf die andere Seite der Schulauer Hafenstrasse verlegt. Treppenanlagen und Rampen führen von der oberen auskragenden Promenade zum darunterliegenden Hafengelände. Der Niveauunterschied ermöglicht den Einbau von hafentypischen \'\'Fischbuden\'\', mit alltäglichen, temporären und saisonalen Nutzungen. Entlang des Terrassenniveaus des Schulauer Fährhauses werden die vorhandenen Flutschutzmauern in die neuen Geländehöhen eingebunden und umgestaltet ( Bänke ). Die sacht zur Elbe hin abfallende \'\'Festwiese\'\' wird im Höhenverlauf behutsam angeglichen. Befestigte Wege führen zu den neuen Anlegern und dem traditionellen \'\'Willkommhöft\'\'. Nach Süden und Westen gerichtet werden am Wiesenrand lange Bänke aufgestellt. Der Parnass erhält eine besondere identitätsstiftende Würdigung.

Strandbad / Viewpoint
Das schöne Strandbad und die DLRG - Station werden erhalten und gestärkt. Behutsam wird auch die idyllische Situation des zwischen Strandbad und Tonnenhafen gelegenen Gebäudes auf der Ostmole des Tonnenhafens ( Sanierung, neue Nutzung ) der Öffentlichkeit vom nördlichen Sportpark bis zum Viewpoint zugänglich gemacht.
Gewerbeband, High-Tech und Life Science - Cluster / Maritime Nutzungen – Winterlager
Zwischen beiden Deichen wird eine hochwertige Mischung aus innovativem High-Tech / Life Science- Gewerbe (attraktive Arbeitsplätze für sportliche Wissenschaftler, -innen) und hafentypischen Nutzungen in kompakten großen Quarréés / Clustern vorgeschlagen, dazwischen lockeres Grün, welches sich mit dem Vor- und Hinterland der Marsch verbindet. (viele Parkplätze auf Schotterrasen). Im unteren Bereich der 4 – geschossigen Clusterbebauung, einer innovativen Gewerbearchitektur können teilweise 2 – geschossige Bootshallen als Winterlager angeordnet werden überspannt von 2 Büro - / Labor - / oder Gewerbegeschossen. Im nördlichen Deichzwischenraum können zusätzlich Winterfreilager positioniert
werden. Eine anfängliche Integration der Gebäude der Fa. Schneider, des vorhandenen Gewerbekomplexes, ist möglich, da die Cluster, in Abstimmung mit Fa. Schneider, in 3 Baustufen gebaut werden können.

Deich / Elbe - Sportpark
Die Deiche werden in den Querungen der Erschließungsachse als Fuß- und Radwegeverbindung gestaltet. Der im Norden gelegene \'\'Elbe- Sportpark\'\', mit unterschiedlichsten Sport- und Freizeitangeboten, wird über die mittlere Grünachse durch’s \'\'Schulauer Hafentor\'\' und den direkten Weg zum \'\'View –Point\'\' großzügig nach Süden bis zur Elbe angebunden.

V. Ladiges - Park
Die v. Ladiges-Villa und der umliegende Park werden restauriert und nach Westen geöffnet. Locker gepflanzte Bäume leiten durch den Park und das neue Wohnquartier bis zur Elbe hin. Im denkmalgeschützten v. Ladiges- Park werden Hofgärten mit 2 – geschossigen Einfamilienhäusern „ausgestanzt“, ohne denkmalwürdige Bäume zu beeinträchtigen.

Treppenviertel
Am Fuße des Geesthanges entsteht eine neue, sich den Hang hoch staffelnde Stadtsilhouette, die die vorhandene lockere, auf den Hang getupfte Bebauungsstruktur aufnimmt und fortführt. Die Lage der einzelnen Gebäude bilden zusammen mit den sich in die Tiefe erstreckenden Grünhöfen eine typische lockere Raum - und Stadtkante in Fortsetzung der bestehenden historischen Randbebauung des Geestsaumes. Eingefasst durch die neue Flutschutzmauer, durchzogen von hangbegleitenden Treppen und quer dazu liegenden erforderlichen (behindertengerechten) Erschließungsstrassen, inmitten von Gartenhöfen, ist von allen Gebäuden der Blick auf die Elbe möglich. Die Architektur der mehrgeschossigen Wohnhäusern ( 4-5 Geschosse plus Staffel ) ist kubisch und maritim. Ein Tiefgaragen – und Kellergeschoss ist im vorderen Grundstückbereich, unter der Ausnutzung des vorhandenen Geländeverlaufs, quasi im Sockelbereich, untergebracht. Die Tiefgaragemit 150 Stellplätzen wird von 2 Seiten erschlossen. Eine stufenweise Realisierung des Treppenviertels ist möglich.

Beurteilung durch das Preisgericht

Arbeit 2001 - Schulauer Hafentor

Strukturelle Leitidee
Durch die Begradigung des Stadtdeiches und der Positionierung eines „städtebaulich markanten Hafentores“ als „Stöpe“ im Verlauf des ehemaligen Liethgrabens entsteht ein großzügiger Elbufer-Landschaftsraum mit einem erweiterten Strandbad-Bereich unter Einbeziehung des Hafenbeckens in Ausrichtung auf die Stadtkante.

Raumbildung, Orientierung, Identifikation
Die vorgeschlagene Verkürzung des vorhandenen Hafenbeckens wird kompensiert durch eine Verbreiterung und führt zu einer begrüßenswerten Erhöhung auf ca. 260 Liegeplätze.
Das auch von der Elbseite beeindruckende Hafentor mit erforderlichen Flutschutzmaßnahmen und einer Krananlage unterstreicht den gewerblich maritimen Charakter als neues Highlight des Schulauer Hafens.
An der Stadtseite des Hafens bieten in den Höhen geschickt versetzte Promenaden zusätzliche Nutzungsangebote und eine hohe Freiraumqualität.

Qualität und Realisierbarkeit
Eine multifunktionale Entwicklungszone zwischen Stadt- und Landesdeich ermöglicht eine maßvolle und durchlässige Elbufer begleitende Bebauung. Eine stufenweise Realisierung aus dem vorhandenen Betriebsgelände Schneider heraus nach Osten bis an den Tonnenhafen wird möglich. Die Struktur der angebotenen Cluster in Höhenentwicklung und Gebäudeausgestaltung sollten jedoch unter Abwägung eines zukunftsweisenden Nutzungskonzeptes überprüft werden. Hafentor und Hafenkopfumfeld sind geschickt in diese Nutzungszone integriert und durch eine südlich vorgelagerte Erschließung in Weiterführung als Fuß- und Radweg durch den von-Ladiges-Park mit der Hafenstraße in Bezug gebracht.
Die dadurch erschlossene Einzelhausbebauung im Parkgelände sollte in der Anzahl überprüft werden.
Die neue konturierte Stadtkante Hafenstraße - Schulauer Straße nutzt als 4-5geschossige Stadthausbebauung - „Treppenviertel“ - die Lagegunst zur Elbe und stellt durch die aufgelockerte Bebauungsform den Bezug zu den vorgelagerten Freiräumen her. Dieser Elbuferpark mit Promenaden und vorgelagerten Schiffsanlegern wertet den Bereich um „Willkomm-Höft“ städtebaulich und funktional auf.

Abschließende Beurteilung
Insgesamt bietet die Arbeit eine klare städtebauliche Leitidee und Grundstruktur für eine spezifische und zukunftsweisende Entwicklung des Schulauer Hafens.
Visualisierung Andre Feldewert

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