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Einladungswettbewerb | 08/2014

Neubau des Pfarrheims Seliger Niels Stensen

Straßenansicht

Straßenansicht

1. Preis

Preisgeld: 2.500 EUR

HARTIG / MEYER / WÖMPNER Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

Idee
Der Neubau des Pfarrheims Seliger Niels Stensen bietet die Chance einen neuen, unverwechselbaren Ort der Kommunikation und Begegnung zu schaffen. Durch ein feinsinniges Zusammenspiel zwischen der bestehenden Pfarrkirche St. Margareta und dem Neubau wird eine anregende und einladende Atmosphäre geschaffen.
Um diese Erneuerung auch nach „außen“ zu repräsentieren wird das zentrale Element des Neubaus, der Gemeindesaal, überhöht im Straßenraum weithin sichtbar herausgestellt. Der Höhenversatz zwischen Bahnhofstraße und Kirchplatz verstärkt diese Absicht. Die südliche Giebelwand des Saales wirkt dadurch zweigeschossig.

Gebäude und Freiraum
Mit dem Neubau des Gemeindehauses besteht Chance die Außenanlagen gewinnbringend einzusetzen indem sie mit der Nutzung des Hauses korrespondieren. Die Fläche des Kirchplatzes wird um 1/3 verkleinert. Die Platzkanten werden durch den Neubau klarer gefasst. Eine Überdachung verbindet die Eingänge. All dieses steigert erheblich die Aufenthaltsqualität des Platzes in Verbindung mit dem prägenden Baum. Der gradlinige Zugang zur Pfarrkirche und die Öffnung zwischen Turm und dem Gemeindesaal unterstreichen den einladenden Charakter des Ensembles. Großzügige Öffnungen des Saals zum Kirchplatz und zur Stadt bewirken eine lebendige Ausstrahlung, die das Bild der Gemeinde widerspiegelt.
Durch die Verlagerung des Pfarrheims zur Kirche wird eine Freifläche an der Kolpingstraße ermöglicht. Hier verlängert sich der südliche Grünzug über die Bahnhofstraße auf das Grundstück der Gemeinde in einen gestalteten Pfarrgarten. Der Garten entwickelt durch die funktionale Verbindung zu den Gruppenräumen eine eigene Qualität. Die von Hecken gerahmten, individuellen Terrassenflächen und die schattenspendenden Obstbäume verleihen hier den Außenanlagen einen wohnlichen Charakter.
Das neue Pfarrheim ist durch eine klare Grundrissstruktur geprägt. Das zentrale Foyer, wird in Verbindung mit der Bibliothek zu einem großzügigen Raum, der den Kirchplatz mit dem Pfarrgarten verbindet. Eine Nutzung der Toilettenanlage ist außerhalb der Öffnungszeiten über einen schließbaren Abschnitt des Flures möglich.

Material und Gestaltung
Die Reduktion der Mittel und der Verzicht auf aufwendige Konstruktionen werden als angemessen gegenüber der Bauaufgabe betrachtet. Aus dieser Zurückhaltung entwickelt sich der gestalterische Reiz dieses Entwurfs. Die Materialwahl für das Pfarrheim ist durch Natürlichkeit geprägt, die wesentlichen Baustoffe sind Klinkermauerwerk, Sichtbeton, Glas und Holz. Materialien und Farben sollen das Gebäude mit dem Garten verbinden und die Sinne der Gemeindemitglieder anregen. Auch die raumhohen Verglasungen verbinden erlebnisreich Innen- und Außenraum. Schrankelemente und Möblierungen ersetzen Wände und verleihen dem Ausbau die gewünschte Leichtigkeit und Offenheit. Die vorhandenen Kirchenfenster werden transformiert und kehren als markantes Zeichen in der Saalfassade wieder.
Die Begrünung der Dachflächen ist bei einer Vegetationsschicht aus extensiver und intensiver Begrünung Ausgleichsmasse und dient der Verbesserung des Mikroklimas.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Verfasser schlägt ein L-förmiges Gebäude vor, dessen langer Schenkel zur Ostseite die Gruppenräume und dessen kurzer Schenkel den großen Pfarrsaal Küche und Nebenräume zur Bahnhofstraße vorsieht und mit dieser Gebäudeform einen geschützten Kirchhof umschließt, der die Sicht auf den Kichturm freilässt.
Die Erschließung von der Nordseite über ein wohlproportioniertes Foyer ist folgerichtig angeordnet, da die Großzahl der Pfarrheimbesucher vom im Norden vorhandenen Parkplatz das Pfarrheim aufsucht.
Der Pfarrsaal, direkt vom Foyer aus zugänglich, wird zum Kirchplatz und zur Bahnhofstraße belichtet. Die große Fensterfront zur Bahnhofstraße ist aufgrund der sehr hohen Verkehrsbelastung problematisch.
Die mobile Trennwand wird in einem an der Westseite vorgesehenen Medienschrank geparkt.
Das zentrale Foyer wird in Verbindung mit der Bibliothek zu einem großzügigen Raum, der den Kirchplatz mit dem Pfarrgarten verbindet. Der Gruppenraum Bibliothek benötigt eine mobile Abtrennung zum Foyer.
Der Pfarrgarten wird neu gestaltet mit vorgelagerten Terrassen vor den Gruppenräumen, die zur Kolpingstraße ausgerichtet sind.
Die Nutzung der Toilettenanlagen ist außerhalb der Öffnungszeiten über einen abtrennbaren Flurbereich vom Kirchplatz möglich.
Die dienenden Räume wie Küche, Abstellräume und Technik sind an der stark frequentierten Bahnhofstraße als Immissionspuffer vorgesehen.
Die Gestaltung der Fassade mit geschlossenen Ziegelmauerscheiben und großzügigen Glasflächen ist angemessen. Der große Parkplatz bleibt in der jetzigen Form bestehen, dadurch entstehen keine zusätzlichen Kosten.
Der zusätzlich angebotene überdachte Gang zum Kircheneingang schränkt Lieferverkehr ein und verdunkelt den transparenten Flurbereich vor den Gruppenräumen. Auf diese Überdachung kann aus Sicht des Nutzers teilweise oder ganz verzichtet werden.
Insgesamt weist der Entwurf eine hohe stadträumliche, gestalterische und funktionale Qualität auf.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht West

Ansicht West