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Konkurrierendes Gutachterverfahren | 06/2013

Gestaltung Messebrücke

Perspektive mit Blick auf das Völkerschlachtdenkmal

Perspektive mit Blick auf das Völkerschlachtdenkmal

1. Preis

DNR Daab Nordheim Reutler PartGmbB | Architekten, Stadt- und Umweltplaner

Architektur

Erläuterungstext

Dimension
Die neue Messebrücke verbindet das Alte Messegelände und den Wilhelm-Külz-Park mit einem einfachen Dreifeldbauwerk in einer Dimension, die der markanten städtebaulichen Achse zwischen Neuem Rathaus und Völkerschlachtdenkmal gerecht wird. Die Sicht- und Bewegungsachse zwischen Völkerschlachtdenkmal und Altem Messegelände, die vor allem durch den Kronenabstand der Baumallee des Wilhelm-Külz-Parks bestimmt ist, bleibt in seiner gesamten Breite vollständig erhalten.
Das historische Datum der Völkerschlacht von 1813 definiert die exakte Breite der Brücke mit 18,13 m.
Die Gesamtstützweite wird gegenüber der bisherigen Brücke um 4 m verkürzt, indem Teile der historischen Widerlager erhalten und eingebaut werden.
Durch die Reduzierung der Brückenhöhe um 0,5 m führt der Weg vom Wilhelm-Külz-Park ohne „Buckel“ auf die Brücke. Die Brücke erhält ein geringes Längsgefälle, sodass der Fußpunkt der Brücke in Höhe des Stadtbalkons liegt. Der steile Anstieg entfällt.
An den Endpunkten der Brücke werden die Flügelwände auffällig verbreitert, um die Zierköpfe der alten Brücke aufzunehmen. So sind die Zierköpfe aus beiden Richtungen der Achse des 18. Oktober weithin sichtbar.
Der über die Brücke laufende Geh- und Radweg ist in seiner gesamten Breite barrierefrei und erhält einen einheitlichen Belag aus hell eingefärbtem Asphalt...

Konstruktion
Die leichte Schräglage der Stützen und Flügelwände verkürzt die Einzelstützwerke auf 14 m bei den Seitenfeldern und 21 m im Mittelfeld. Die kurzen Bauteile erlauben die wirtschaftliche Herstellung der Brücke mit vorgefertigten Teilen, ohne den Bahnbetrieb wesentlich zu stören. Die Stützen verjüngen sich entsprechend der statischen Anforderungen, die im Wesentlichen aus dem Anprallschutz resultieren.
Die Oberflächen der Stützen und der Flügelwände bestehen aus gestocktem Beton, die Stahlbeton-Fertigteile haben eine glatte Betonoberfläche.

Geländer
Das Geländer spannt einen leichten Bogen über das Bahngelände. Das Brückengeländer formen einfache, senkrecht zur Brücke stehende Stahllamellen im Abstand von 12 cm. Ein Obergurt in Geländertiefe schließt die Lamellen. Die Absturzsicherung für den Radfahrer in Höhe von 1,30 m steigt bis zur Mitte der Brücke langsam auf eine Höhe von 1,80 m an und integriert den Berührungsschutz durch die Glasscheiben. Aus der Sichtachse der Straße des 18. Oktober ist das Geländer „blickdicht“, je stärker man sich nähert, desto „transparenter“ wird es.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts:
Die Verfasser entwerfen eine konsequent moderne Brücke aus drei Feldern in einer vergleichsweise großen nutzbaren Breite von 18 Metern. Der in gefärbtem Asphalt ausgeführte Brückenraum verbindet Stadtbalkon und Külz-Park auf unspektakuläre, natürliche Weise und schafft es, den Charakter der Messeachse über die Bahngleise hinweg zu wahren. Auf eine eigene Inszenierung der Brücke wird bewusst verzichtet – sie soll Übergang und nicht Aufenthaltsort sein.
Das bestimmende Gestaltungselement ist der Schwung der massiven Brüstung, der sich im Geländer fortsetzt und zur Brückenmitte soweit ansteigt, dass der Berührungsschutz zwischen den Streben aus Stahlblech unauffällig integriert werden kann, ohne als eigenes Bauteil in Erscheinung zu treten.