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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2014

adidas – World of Sports – Stage V – Büro

3. Preis / Office Southeast

Preisgeld: 46.200 EUR

ingenhoven associates gmbh

Architektur

Werner Sobek AG

Tragwerksplanung

DS-Plan Ingenieurgesellschaft für ganzheitliche Bauberatung und Generalfachplanung GmbH

Energieplanung, TGA-Fachplanung, Fassadenplanung

Tropp Lighting Design

Lichtplanung

BPK Brandschutz Planung Klingsch GmbH

Brandschutzplanung

Erläuterungstext

Konzept
Der Entwurf schaffte eine dreigeschossige Arbeitswelt, die als eng verknüpfte work-scape über dem Campus zu schweben scheint. Durch das sehr kleine Erd- und Untergeschoss wird das Gebäude nur in geringen Teilen unterbaut. Die restliche ebenerdige Fläche ist im Bereich der Gebäudeausschnitte begrünt und kann unterhalb des Gebäudes als wettergeschützte Sportfläche genutzt werden.

Um die unterschiedlichen Größen an Organisationsclustern zu ermöglichen und um die Executive Area in den Büroetagen zu integrieren, geht das Konzept von theoretischen 12 Organisationsclustern aus. Es werden Arbeitsplätze und Arbeitsmöglichkeiten für ca. 2042 Mitarbeiter zuzüglich Executive nachgewiesen. Diese teilen sich somit auf Cluster mit durchschnittlich 175 Personen auf. Aufgrund der im derzeitig dargestellten Konzept leicht erhöhten Anzahl an Mitarbeitern im Gebäude, wurde auch die Anzahl an Besprechungsräumen und Break Out Zones entsprechend angepasst; es werden ca. 600m² zusätzlich nachgewiesen.

Die eigentlichen Nutzflächen in den oberen Etagen gruppieren sich um einen Innenhof. Entlang des Innenhofs läuft die Haupterschließung und Verbindung der Cluster. In den Ecken liegen die vertikalen Verbindungen. Innerhalb des Innenhofs sind die Decentralized Hubs an der Haupterschließung angeordnet. An den Haupterschließungen und der ersten Hierarchie der Nebenerschließungen liegen ausschließlich Räume mit Arbeitsmöglichkeiten; Räume mit Arbeitsplätzen liegen nur entlang der zweiten Hierarchie innerer Erschließungen - an der Außenfassade und an den mittleren Nebenhöfen. Zur eindeutigen Orientierung finden sich an allen Abzweigen Aufweitungen in Form der offenen Home Bases oder von Innenhöfen.

Entsprechend der inneren Funktion erfolgt die Anordnung der Nutzungen zwei- bis dreihüftig und mit unterschiedlich großen, dunklen Kernzonen. Zur Belichtung der Räume sind ergänzend acht kleinere Innenhöfe ausgespart, um die sich die zu belichtende Räume reihen. Im Sinne einer höheren Flexibilität und Nachhaltigkeit wurden teilweise Räume, die nicht unbedingt an der Fassade liegen mussten, aufgewertet und sind tagesbelichtet und natürlich belüftbar. Am theoretischen Berührungspunkt von zwei Organisationsclustern ist im Bereich des äußeren Rings ergänzend an jeder Seite ein die Geschoße verbindender Luftraum mit einer Treppe vorgesehen, um die Möglichkeiten der Kommunikation und die Vernetzung des Hauses zu stärken. Die Nutzungen im Erdgeschoss liegen asymmetrisch unter dem Gebäude. Sie verbinden zwei der vorgenannten vertikalen Erschließungspunkte, die als Haupterschließung fungieren und entsprechend größer dimensioniert sind. Die weitere Verteilung erfolgt dann innerhalb und unterhalb der drei Büroetagen.

Baukonstruktion
Das Gebäude basiert auf einem 1m Raster im Ausbau und einem 9m Raster in der Konstruktion der Büroetagen; die Aufständerung erfolgt mit einem 9 bis 18m Raster. Hierfür wird über dem Erdgeschoss ein Flächentragwerk aus Unterzügen (Dimension 0,4/1,2m inklusive Decke) ausgebildet, das auf den aussteifenden Kernen und den Stützen aufliegt. Die Stützen stehen in Einzelfundamenten. Das Erdgeschoß hat durch den Geländeverlauf eine durchschnittliche Geschoßhöhe von 6m; in den Obergeschossen soll eine lockerere, loft-artige Arbeitsatmosphäre erreicht werden, hier ist die Geschoßhöhe 4,0m.

Fassade
Die eigentlich Bürofassade ist raumhoch verglast. Vorgelagert ist ein schmaler Balkon, der auch zur Reinigung genutzt wird. Der Balkon ist eine leichte und einfache verzinkte Konstruktion mit Gitterrostboden. Die Brüstung des Balkons ist begrünt. Ein ausklappbarer Sonnenschutz im Balkon stellt den zu der Eigenverschattung der Balkonkonstruktion noch erforderlichen Sonnenschutz sicher. Die Fassade ist eine Aluminium-Pfosten-Riegelkonstruktion mit Dreh-Kipp Öffnungselementen in jedem dritten Fassadenelement.

Kernflächen im Erdgeschoss sind mit Blech spiegelnd verkleidet. Auch die Untersicht des Hauses erhält eine leicht spiegelnde Verkleidung. Die Fassade mit Ihrer Begrünung schafft ein angenehmes, natürliches Arbeitsklima und integriert das Gebäude in die Landschaft. Das Fassadenkonzept erlaubt für die Garage eine starke Analogie in der Ausführung; hier erfolgt die Begrünung im Brüstungs- und Sturzbereich direkt in der Ebene der Deckenkante; ein horizontales „Fensterband“ wird ausgespart. Es erlaubt den Kontakt nach außen, eine natürliche Belichtung und eine ungehinderte Lüftung der Parketagen.

Materialität
Angestrebt wird ein helles Ambiente mit einer natürlichen, freundlichen und durablen Materialität. Wo – insbesondere auch aus akustischen Gründen - möglich oder sinnvoll, wird Holz eingesetzt, dieses gilt für die Böden und für Sonderelemente; ergänzt mit weißen Oberflächen, starken Farben für Orientierungssysteme, Einzelmöbel und zur Hervorhebung von Kernen. Es entsteht eine Welt, in der sich die Mitarbeiter zuhause fühlen. In der Detaillierung soll ein loft-artiger Charakter mit entsprechend einfacher, solider und flexibler Ausbildung von Anschlüssen realisiert werden. Das Ausbauraster von 1m resultiert in handhabbaren Elementgrößen und unterstützt ergänzend das geforderte hohe Maß an Flexibilität. Es erlaubt unter anderem die Ausbildung von Bürotrennwänden als Ganzglaskonstruktion, was ein wesentlicher Aspekt in der Realisierung des offenen Bürokonzeptes und eines hohen Maßes an Kommunikation im Gebäude unter Einhaltung der erforderlichen akustischen Qualität ist.

Energieeffizienz und nachhaltige Nutzung / Green Building
Für ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Energiekonzept wird eine Minimierung des Energiebedarfs angestrebt. Das Energiekonzept basiert auf fünf Hauptthemen:
─ optimaler winterlicher und sommerlicher Wärmeschutz
─ sehr gutes Tageslichtangebot
─ hohe Behaglichkeit durch Strahlungsheizung-/Kühlung und
─ hohe Luftqualität durch effektives Schichtlüftungskonzept für optimale Luftqualität und natürliche Lüftung
─ regenerative Energieerzeugung mit Geothermie, Wärmepumpe und freier Kühlung und Photovoltaik zur Stromerzeugung