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Mehrfachbeauftragung | 09/2014

Umnutzung der Marienkirche

Lageplan

Lageplan

Teilnahme

BOCK NEUHAUS PARTNER

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau
Die Marienkirche ist stadtbildprägend für Gescher und maßstabgebend für die direkte Umgebung. Ihr wird durch die vorgeschlagene Umnutzung wieder eine aktive und lebendige Rolle in der Innenstadt zugedacht.
Ergänzend zum Kirchengebäude werden drei Neubauten als frei stehende Solitäre auf dem Grundstück verteilt. Sie nehmen in ihrer Länge bzw. Breite Bezug auf die Abmessungen des Kirchenbaukörpers. Durch großzügige Abstandsflächen und geringere Gebäudehöhen wird aber die Höhenentwicklung der umgebenden Bebauung aufgegriffen und eine Konkurrenz zur Baumasse der Kirche vermieden.

Nutzungskonzept
Während das Kirchengebäude zu einer Kita umgenutzt wird, sind in den Neubauten Seniorenwohnungen vorgesehen. Alt und Jung nebeneinander ergänzen die vorhandene Struktur Geschers Innenstadt zu einem altersübergreifenden Bevölkerungsquerschnitt. Monostrukturierte Stadtviertel (Neubaugebiet für junge Familien, Innenstadt ausschließlich für Dienstleistungen und Geschäftsnutzung, seniorengerechtes Wohnen außerhalb der Innenstadt) werden vermieden. Die Nutzungsmischung belebt die Innenstadt und ermöglicht so gezielte und zufällige Begegnungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.

Denkmalpflege
Die Leitidee für das vorgeschlagene Nutzungskonzept ist der Ansatz, das Kirchengebäude in Ausstrahlung und Charakter zu erhalten. Dabei treten zwei Merkmale in den Mittelpunkt: Einerseits gibt die Außenhaut aus Sandsteinquadern dem Bau eine romanisierende Monumentalität, die möglichst geringfügig mit zusätzlichen Öffnungen gelöchert werden sollte. Zum anderen ist der Innenraum als Hallenkirche mit filigranen Säulen und waagerechter Balkendecke in seiner reduzierten Raumwirkung unbedingt erhaltenswert.

Architektur
Frei in den Kirchenraum eingestellte Boxen aus Holz, Glas und Industrieglas machen die Halle weiterhin erlebbar. Sie differenzieren den Innenraum in Kitaflächen (Gruppen-, Schlaf- und Nebenräume, Personal- und Mehrzweckbereiche) sowie in Freiflächen. Letztere sind als wettergeschützte Pufferbereiche vielfältig für die Kita nutzbar: Um den zentralen Marktplatz gruppieren sich auf unterschiedlichen Ebenen Nutzflächen vielfältiger Qualitäten. So können Bauecken, Schaukel- und Rutschenbereiche, Vorlese- und Ruheflächen bei jeder Wetterlage in die pädagogische Arbeit integriert werden. Der Mehrzweckraum wird durch die Rundbogenöffnung des Westportals belichtet und erhält einen separaten Eingang. Diese Anordnung ermöglicht auch eine externe Nutzung für Veranstaltungen und somit einen Austausch mit der Nachbarschaft.

Wohngemeinschaft und Seniorenwohnungen werden in den Neubauten untergebracht und können somit den Bedürfnissen und Anforderungen an Raumaufteilung, Belichtung und Belüftung entsprechen. Dies wäre bei der Umnutzung der Kirche zu einem Wohngebäude nur eingeschränkt möglich. Sie erhalten Backsteinfassaden mit geschosshohen Glasanteilen, welche dem Sandsteinmauerwerk der Marienkirche entgegengestellt werden und einen Übergang zu den umgebenden Gebäuden bilden.
Innenraumperspektive Marienkirche - Nutzung als Kita

Innenraumperspektive Marienkirche - Nutzung als Kita