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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2014

Inszenierung Kapellbrücke und Wasserturm

849185

Teilnahme

Bartenbach GmbH - Bereich Lighting Design

Lichtplanung

Atelier Rang

Design

Erläuterungstext

Inszenierung Kappelbrücke und Wasserturm Luzern
Die Stadt als Lebensraum

Präambel
Ziel der Inszenierung ist es, die Wahrnehmung auf den Stadtraum als Ganzes zu lenken, und ein Wechselspiel zwischen Hervorzuhebendem und Umgebendem zu schaffen.

die Transformation der Luzerner Stadtgeschichte in Licht
Orte der historischen Stadt und Spolien der Stadtgeschichte beiderseits der Reuss verwandeln sich in LichtOrte und LichtKörper als Teile eines Ganzen. Sie inszenieren die Kappelbrücke als Mittelpunkt der Leuchtenden Stadt Luzern im Stadtraum der Reuss mit Hintergrund, Seitengrund und Vordergrund am Tage und der Nacht: Die leuchtende Kappelbrücke im Zentrum zwischen dem Weissen Licht am Historischen Museum und dem Luzerner Regenbogenlicht am Inseli Park.
Die Nutzung der Brillianz des Tages- und Sonnenlichtes in und über Luzern lässt die Stadt auch am Tage an im Norden liegenden oder verschatteten Orten leuchten und ist zugleich ein nachhaltiger Beitrag zum Leuchtenden Luzern und seiner Stadtgeschichte in Licht, die es vor Ort in ihrer Attraktivität zu entdecken gilt.

LichtSpuren der Stadtgeschichte
--- ehemalige Fallgatter und Palisaden in der Reuss entlang der Kappelbrücke werden zu unter dem Wasserspiegel liegenden Tageslichtreflektoren, die Sonnenlicht an die Dachuntersicht der Kappelbrücke umlenken und ihre (Moos-)Patina zum Leuchten bringen. (1)
--- die ehemaligen Länge der Kappelbrücke am Rathausquai und Theaterplatz wird durch Bronzeschwellen wieder erlebbar: am Tage durch die Patina des Lichtes auf den begangenen Flächen der Schwellen und am Abend durch strukturierte Lichtpunkte in den Bronzeschwellen. (2)

--- der hölzerne Turmaufsatz der Obergaden des Wasserturmes erhält durch eine farblos glänzende Fassadenmalerei auf der bestehenden matten Holzverschalung auf Grundlage des Rekonstruktionsversuches einer Fassadenmalerei an dieser Stelle von Melchior Raufft,1669, wieder seine im Sonnenlicht und der Abendanstrahlung aufleuchtenden ehemaligen Proportionen und Gliederung zurück.(3)

--- von der Kappelbrücke gelangt man in das im Erdgeschoss des Wasserturmes mit einem Museum zur Luzerner Stadtgeschichte in Licht, einer Dauerausstellung und mit jahreszeitlich wechselnden Vertiefungen zum Lichterleben der LichtOrte und Lichtkörper um die Kappelbrücke. (4)

--- die ehemalige Lage und Breite der Reuss wird sichtbar durch Lichtspuren als Wasserprojektionen entlang des Rathausquais. (5)

--- die ehemaligen Bebauungsgrenzen des Freienhofes im Bereich zwischen Luzerner Theater und Jesuitenkirche erhalten einen Spalierbaumkranz in der Tradition Schweizer Hofanlagen mit einem (interaktiv steuerbaren) Lichtboden in seiner Mitte als LichtOrt für Veranstaltungen des Luzerner Theaters. (6)

--- an der Spreuerbrücke transformieren Licht-Raum-Körper und -Pergolen die ehemaligen Brückenanbauten in ihren historischen Abmessungen auf den Flussinseln und vervollständigen den historischen Stadtraum. Sie bilden als begehbare Lichtkörper den räumlichen Hintergrund um die Kappelbrücke.
Das sich im Tagesablauf wandelnde und wandernde Sonnenlicht verwandelt sich auf den transluzenten Hüllflächen im Innenraum der Lichtkörper zu einem ephemeren Lichtschattenspiel und transzendiert die Vergänglichkeit des Lebens der Totentanzbilder auf der Spreuerbrücke von Caspar Meglinger.
Der Blick durch wanderndes Licht auf die historische Bebauung entlang der Reuss komplettiert den westlichen Abschluss eines Rundganges um die Kappelbrücke am Tage und Abend. (7)

--- die Beleuchtung des Bahnhofs- und Rathausquais in den Abendstunden und das zonierte Anstrahlen der an der Reuss liegenden Gebäude mit gerichtetem blendfreien Licht, verwandelt die Wasseroberfläche der Reuss um die Kappelbrücke in ein Goldenes Licht. Ein goldener Lichtteppich, der an die mythischen Lichterscheinungen in Luzern um die Reuss erinnert. (8)

--- die Überquerung der Seebrücke wird zu einem Lichterlebnis: vorbei an endblendetenTorleuchten (vergleichbar mit den Torleuchten am Rathaussteg) tritt am auf den hellen Boden der Brücke, der den Übergang über die Reuss räumlich markiert und wieder ins Bewusstsein bringt. Die bestehenden Stableuchten der Seebrücke werden übergeführt in blendfreie festliche Lichtstäbe. Sie vermeiden Streiflichtspiegelungen im Wasser des Sees und der Reuss und setzen die Ausleuchtung der Kappelbrücke und ihre goldene Wasserspiegelung in der Reuss ins Zentrum der Wahrnehmung. (9)

--- die heutige Uferkante des Inseli Parkes generiert die Gestalt eines Lichtfängers, der Sonnenlicht in dichroitisches Regenbogenlicht verwandelt und die unter ihm liegenden öffentlichen Funktionen wie z.B. Hochschulhörsäle, eine Bibliothek, ein Freilufttheater mit dem Ausblick auf den See als Kulisse und den angrenzenden Baumhain des Parks in Lichtorte verwandelt und Heutiges in Zukünftiges transformiert. (10)


LichtOrte im Schatten
--- die im Halbschatten liegenden Arkaden am Rathausquai, werden durch umgelenktes Sonnenlicht dichroitische Gläser zu neu erlebbaren und bespielbaren Orten mit einem eigenem Licht- und Aufenthaltscharakter und tauchen die Arkaden und davorliegenden Promenaden in einen farbigen LichtfleckenSee. (11)

--- am Bahnhofstrassenquai lässt umgelenktes Sonnenlicht die im Norden liegenden Baumkronen aufleuchten in einemTagesLichtSonnenSpiel als Fortsetzung der Kappelbrücke. Gefilterte Sonnenlichtflecken dichroitischer Gläser überlagern diese Lichtspiel und machen den Bahnhofstassenquai zu einem besonderen Aufenthaltsort. (12)

--- die Lichtraumkörper an der Streuerbrücke reflektieren mit ihren facettierten Hüllflächen Sonnenlicht auf die Fassaden des Historischen Museums und transzendieren als ephemere und zeitfluide Schicht dessen gesellschaftlich-kulturelle Aufgabe, ein Bild mehrerer Wirklichkeiten (13)


Licht und Wahrnehmung
Um die Wahrnehmung als Ganzes wieder auf den Stadtraum zu lenken, spielt die Blendfreiheit des Lichtes am Abend eine wesentliche Rolle, um das Einzelne im Gesamten zu erkennen.
Zur Brillanz des Tageslichtes
Dem Tageslicht fällt im gesamten eine große Rolle zu. Es werden an beiden Uferseiten Lichtfahnen montiert, die begleitend den gesamten Freiraum um die Kappelbrücke akzentuieren und die Umgebung mit einbeziehen. Diese 90 Grad auf die Fassadenachsen ausgerichteten Fahnen bestehen aus gelaserten bzw. bedruckten dichroitischen Gläsern, deren Lichtreflektionen dann beidseitig in die Umgebung jeweils in Bodenbereich gelenkt werden, und somit ein interessantes Spiel von Licht und Schatten sowie Reflektionen und Brechung des Sonnenlichtes ergeben. Somit wird die gesamte Umgebung entlang der Uferzone, ähnlich der Wasserreflektionen, miteinbezogen und bieten dadurch für die Betrachter ein optimales Bindeglied zwischen beiden Uferseiten. Diese dichroitischen Filterglasfahnen beinhalten an deren Kopfteil ebenfalls auch die Nachtlichtbeleuchtung, sodass keine zusätzlichen Elemente mehr montiert und justiert sein müssen.

Zur Brillanz der Abendbeleuchtung
Die gesamte Beleuchtungslösung lebt von der Endblendung sämtlicher vorhanden Leuchtensysteme im Umfeld der Kappelbrücke, die dadurch mit geringer Intensität auch optimal in Erscheinung treten kann. Dabei wird entlang der Uferzonen vom Bahnhof über den Rebstock bis zum Reusss die Lichtverschmutzung in den Nachhimmel auf ein absolutes Minimum reduziert und damit die Umgebung in ein harmonisches und atmosphärisches Gesamtlicht gesetzt. Es werden daher in das Beleuchtungskonzept nicht nur Maßnahmen gesetzt, die die Kapellbrücke betreffen, sondern die uferbegleitenden Zonen, vom Kunsthaus bis zur Reuss und zum Rebstock. Somit ist beim Betrachten der Brücke – egal aus welcher Distanz – diese als Teil des Ganzen hervorgehoben und inszeniert.
Maßnahmen:
zur Kappelbrücke
Die Kapellbrücke wird als Ganzes wahrgenommen, da die Gesamten Oberflächen der Innenseiten der Kapellbrücke, die Decke mit ihren vermoosten und dadurch changierenden Flächen und der Bodenbelag völlig verdeckt und somit unsichtbar für die Betrachter und mit extrem ausgeblendeten Lichtsystemen illuminiert werden, mit in die bestehende Struktur völlig integrierten Systemen.
Mit einem Lichtfarbenwechsel von 3000k auf 2200k wird dabei auf die Winter- / Sommerzeit reagiert (im Winter wärmer, im Sommer etwas kühler), und gleichzeitig wird der Warmton mit einer optimalen Farbwiedergabe immer beibehalten.
Der Außenfläche der Kapellbrücke wird ein hohes Augenmerk in der Beleuchtung zukommen, weil sie das leuchtende Band und das Bindeglied der beiden Uferseiten darstellen wird. Anstelle von gleisenden, blendenden Lichtpunkten die vom Eigentlichen ablenken, wird das Wechselspiel Oberfläche Kapellbrücke und Wasserreflektion im tiefen, klaren Wasser besonders unterstützt. Durch die ausschließliche Beleuchtung der Oberflächenbrüstung (die teils von Blumen im Sommer gestaltet und im Winter nur mit Holz verkleidet ist) wird nur diese in der Wasserreflektion sichtbar. Somit entsteht die Wertigkeit primär am realen Bild, das virtuelle Bild wird untergeordnet, jedoch sehr präsent von jeder Richtung her sichtbar als Spiegelbild der Brücke als Ganzes.
Die virtuellen Bilder werden in der Tagessituation zu dem noch gesteigert, in dem auf der südseitigen Uferseite, entlang des weniger tiefen Wasserlaufes Pfähle (ähnlich der historischen Pfählen), in den Boden versetzt sind (unterhalb der Tiefwasserkante), und deren Kopfteil hochglanz-verspiegeltes Edelstahl V4A aufweist, das wiederum die Sonnenlichtreflektionen an die Unterseite des Daches umlenkt. Dadurch wird auch das Wechselspiel von Sonnenaufgang / Sonnenuntergang an der Brücke erkennbar und erlebbar.
zum Beleuchtungskonzept des Stadtraumes um die Kappelbrücke
Um das Wesentliche – die Kappelbrücke – und um einzelne umgebende Gebäudeteile besser erkennbar zu machen, in einer bisher Vielzahl von gleisenden Licht- und Blendpunkten, wird als begleitende Maßnahme zur Inszenierung der Kapellbrücke die Endblendung sämtlicher Mastleuchten in der Umgebung vorgenommen. Es werden sämtliche Leuchten mit Sekundärerreflektorleuchtentechnik bestückt, die ebenfalls zwei Lichtfarben aufweisen. Somit ist sowohl im Nachtverlauf als auch im jahreszeitlichen Verlauf deren Lichtfarbe steuerbar von 3000K auf 2200K, und damit kann auch eine geringere Beleuchtungsintensitäten ermöglicht werden.
Gemäß der optischen Wahrnehmung, dass bei wärmerer Lichtfarbe weniger Intensität benötigt wird (bei gleichbleibender Wahrnehmung), kann damit die Lichtverschmutzung in den umgebenden Raum auch bei nur mehr Reflektion über Bodenbeläge noch weiter vermindert werden.
Bahnhofsbrücke
Die Bahnhofsbrücke wird mit ihrer derzeitigen Beleuchtungsinstallation im Wesentlichen beibehalten. Es wird aber auch hier die Endblendung vorgenommen und die gesamte Mastfläche zur Brückeninnenseite hin als gestalterisches Element als Bindeglied zwischen Bahnhofs- und Altstadtseite verwendet.
Die derzeitigen Masten werden mit einer Bronzeverkleidung mit direktiven lichtpunktzerlegenden Sekundärreflektor-Techniken so bestückt, dass von keiner Seite aus Leuchtdichten von Leuchten erkennbar werden. Nur beim Begehen der Brücke entsteht ein leichtes Glitzern in den einzelnen Öffnungen. Dies erfolgt durch in die Tiefe versetzte Reflektortechniken, die dadurch völlig endblendet bei Betrachten der Masten sind, und ausschließlich die Beleuchtung auf den Fahrbahnbelag herstellen. Zusätzlich wird für Eventzwecke und Weihnachtszeit in diese Elemente eine Illuminiationslichtquelle integriert, die immer noch nicht selbst sichtbar ist, sondern nur über die Reflektion des Materials ein Glitzern der Masten und ein Funkeln von der Bahnhofsseite zur Altstadtseite hin bewirken. Am Tag erscheinen sie in dem Bronzematerial, das eine angenehme Patina hat und eine natürliche Alterung zulässt. Dieses Material wird in den Bodenbelegen der Uferseiten wieder aufgenommen, was bedeutet, dass bei stärkerer Frequenz dieses stärker poliert und somit goldiger wirkt. In den Bereichen, wo es weniger begangen oder angefasst wird, wird es in seiner stumpferen, goldig/bronzefarbigeren Oberfläche erscheinen.
Eingesetzt werden LED’s in der Kategorie Midpower LED’s. Auf Grund der extrem positiven Entwicklung in diesem Bereich ist es möglich auf 70.000 Stunden Lebensdauer zu gehen. Durch die redundante Leuchtmittelbestückung ist zudem ein weiterer Lebens- und Wartungszyklus gegeben.

eingesetzte Techniken
In allen Leuchtenköpfen werden ähnliche Sekundärreflektor-Leuchtenbausteine, die mit zwei LED-Chips bestückt sind, in Lichtfarbe 3000K und 2200K angebracht. Somit wird ein sehr warmes, goldiges Licht im gesamten Stadtbereich ermöglicht. Dieses wird je nach Nacht- und Jahreszeit in seiner Farbintensität von 3000K auf 2200K sukzessive reduziert und ergibt ähnlich dem Glühlampenlicht den immer wärmeren Charakter. Durch den Einsatz von LED-Technik ist dabei eine höchst wirtschaftliche Beleuchtung mit ca. 110lm/Watt möglich. Dabei bleiben bei der gewählten Technik sämtliche Bausteine als Bausteine tauschbar. Damit sind diese für Zukunftstechnologien weiterhin offen und tauschbar, um zukünftige Weiterentwicklungen dieser Technologie integrieren zu können .
Die LED-Technik und deren spezielles Spektrum bietet zudem die Möglichkeit im nahen Umfeld des Lichtes die geringstmögliche Insekten-Anflugsrate zu erzielen, weil durch die gewählten LED-Lichtspektren ein wesentlich geringerer Insektenanflug gegeben ist. Dadurch ist die Wartung in Bezug auf die Verschmutzung der Leuchten und noch viel mehr der Lebensraum des Menschens durch Insekten weniger gestört. Gleichzeitig wird das Habitat der Insekten sowie Nachttiere ebenfalls wesentlich weniger beeinflusst.
Der Grund, warum die Sekundärreflektor-Technik eingesetzt wird, ist die Eigenleuchtdichte jeglicher Lichtquelle im Nachtraum. Durch den Einsatz von Lichtquellen im Nachtraum, die direkte Einblicke in Lichtquellen und Reflektortechniken ergeben, ist die Wahrnehmung des Menschen extrem von den wesentlichen Dingen abgelenkt und gestört. Durch die Endblendung und das Fokussieren des Lichtes auf die wesentlichen Dinge wird der gesamtstädtische Raum erkennbar und bietet damit ein Höchstmass an Sicherheitsempfinden auch bei abgesenkten Helligkeiten in der Spätnacht. Die Leuchtdichten bewegen sich in der Regel zwischen 0,5 bis 20 Candela/m², was sich im gesamten Beleuchtungs-Konzept der Inszenierung Kappelbrücke wiederspiegelt.
Die Fassadenbeleuchtung, die mit spezieller GOBO Lichttechnologie an beiden Uferseiten beibehalten wird, bewirkt einen Leuchtdichte-Verlauf der von der Erdgeschoß-Zone heller und in der Mittelzone dunkler werdend die Gebäude bis zur Dachkannte hin leicht steigernd beleuchten. Im Erdgeschoß-Bereich, wo eine höhere Frequenz, sich Schaufensterbereiche und Eingangszonen befinden, wird die Leuchtdichte gesteigert. In der Mittelzone, wo sich im wesentlich Arbeits- und Schlafräume befinden, wird die Leuchtdichte auf ca. 1 bis 2 Candela/m² reduziert, wodurch sie aber noch immer sichtbar und erkennbar werden und zur Dachkannte hin auf ca. 10 bis 20 Candela/m² wieder gesteigert. Dies insbesondere, da sich im Dachbereich an der historischen Uferbereich Werbeelemente befinden und damit die höchste Leuchtdichte zum Himmel hin die Stadtkulisse abschließt. Es wird auch empfohlen, dass die Werbeelemente in ihrer Leuchtdichte durch Dimmung auf ca. 10 bis 20 Candela/m² abgesenkt werden, wodurch sie immer noch präsent und besonders erkennbar sind, gleichzeitig das große Ganze nicht mehr überstrahlen und wesentlich geringere Lichtverschmutzung zum Himmel bewirken.
Die Leuchtdichten-Verläufe im Bereich des Straßenverlaufes bewegen sich zwischen 1 bis 2 candela/m² und sind nur durch Akzentelemente im Bereich der Kappelbrücke unterbrochen. Ebenfalls im Bereich der Bahnhofsbrücke und der Reuss wird die Leuchtdichte im Fußbodenbereich auf ca. 2 bis 3 candela/m² gesteigert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt 849185 schlägt zur Inszenierung von Kapellbrücke und Wasserturm ein umfassendes Konzept vor, das vom Inseli über die Bahnhofstrasse, den Rathausquai bis zur Spreuerbrücke und dem Historischen und Naturhistorischen Museum reicht. Dazu kommt ein Festlichtkonzept, das die ganze Stadt in die Farben Blau und Weiss taucht und mit Lasern zusätzliche Lichtbrücken in den Stadtraum projiziert. Bereits tagsüber werden durch Lichtfahnen, die das Licht fokussieren, die Brücke und der Turm in ihrer Wirkung betont. Das Nachtlichtkonzept umfasst sämtliche Uferzonen der Reuss bis zur Spreuerbrücke und Teile des Seeufers. Mit Licht und Eingriffen im öffentlichen Raum wird zudem vorgeschlagen, an die Stadtgeschichte zu erinnern.

Das Projekt 849185 sprengt in mehrfacher Hinsicht die Vorgaben: Es setzt den Perimeter neu entlang der Reussuferzonen bis Inseli und Nationalquai. Eine umfassende Stadtbeleuchtung wird im Festlichtkonzept vorgeschlagen, die weit über Kapellbrücke und Wasserturm hinausgeht. Damit verstösst das Projekt gegen die Vorgaben und Ziele des Luzerner Plan Lumière, der dezent und mit wenig Licht nachts nur ausgewählte Orte akzentuieren will. Die Idee der Rekonstruktion von Geschichte und verschwundenen Gebäuden in der Stadt Luzern ist interessant, es bestehen jedoch Zweifel an der Verständlichkeit des Projekts ohne ergänzende Vermittlung. Auch das Budget für das aufwändige Projekt beläuft sich auf mehr als das Doppelte der veranschlagten Summe. Dieses spektakulär ausufernde, licht- und kostenintensive Projekt hat aus der Sicht der Jury keinerlei Chancen auf Realisierung und widerspricht in seiner Anmutung der Atmosphäre von Luzern.